Trumps Zoll-Pläne lösen Dax-Crash aus
Das war sicher kein guter Tag für die Aktienanleger in Deutschland. Die Ankündigung von Donald Trump, bald Strafzölle auf Aluminium und Stahl zu erheben, hat an den Märkten weltweit für Verunsicherung gesorgt. Die EU, Kanada und China haben bereits Vergeltung angekündigt. Das traf besonders die deutschen Börsen hart, denn Deutschland hat als Exportweltmeister bei einem globalen Handelskrieg viel zu verlieren.
Der Dax ging zeitweise um bis zu 2,6 Prozent in die Knie und verabschiedete sich mit einem Minus von 2,3 Prozent bei 11.913,71 Punkten aus dem Handel. Der MDax brach ebenfalls um 2,2 Prozent ein und beendete den Handelstag bei 25.224,57 Zählern. Der TecDax sackte sogar um 3,1 Prozent auf 2482,44 Stellen ab. "Donald Trump agiert wirtschaftspolitisch wie ein Kleinkind", sagt Daniel Saurenz von Feingold Research. "Nun startet er Protektionismus gegen einzelne Industriezweige und dem Markt dämmert, dass im Weißen Haus eine intellektuelle Zeitbombe tickt, die auch für die Finanzmärkte noch große Probleme bringen könnte."
Größte Verlierer der Anlegerflucht vor dem drohenden Zoll-Schlagabtausch waren naturgemäß die Stahlaktien, die direkt betroffen sind. Thyssenkrupp brachen rund 4,1 Prozent ein. Salzgitter verloren sogar 5,2 Prozent. In Madrid ging es für die Papiere von Acerinox 2,6 Prozent nach unten und in Amsterdam sank der Kurs von ArcelorMittal um 3,8 Prozent.
Aber auch andere Branchen, die indirekt unter höheren Stahl- und Aluminiumpreisen leiden würden, mussten Federn lassen, allen voran die Autobauer. BMW kam mit einem Minus von rund 1,6 Prozent noch vergleichsweise glimpflich weg. Daimler büßte 2,4 Prozent ein, Volkswagen rund 2,2 Prozent. Die französischen Konkurrenten von Peugeot und Renault gaben jeweils knapp zwei Prozent nach, und in Mailand brachen die Titel des italienisch-amerikanischen Herstellers Fiat Chrysler sogar um rund 5,7 Prozent ein.
Zoll-Streit schickt auch Wall Street auf Talfahrt
Auch am US-Aktienmarkt reagieren die Anleger verschnupft auf die Ankündigung von Strafzöllen auf Stahl und Aluminium durch US-Präsident Donald Trump. Sie werden mutmaßlich alle Staaten betreffen, sagt Handelsminister Wilbur Ross dem Sender CNBC. Letzten Endes entscheide aber Trump darüber.
Der Dow-Jones-Index verbucht ein Minus von 1,4 Prozent. Damit hat der US-Leitindex seit seinem Zwischenhoch am Dienstag bereits mehr als 1500 Punkte eingebüßt. Auch der S&P-500 sinkt um rund 0,7 Prozent. Für den Technologieindex Nasdaq geht es 0,6 Prozent bergab.
Gegen den negativen Trend legt die Ebay-Aktie nach einer Heraufstufung um 0,4 Prozent zu. Analyst Aaron Kessler geht davon aus, dass sich das Wachstum in diesem Jahr weiter beschleunigen wird. Die Aktie ist in den vergangenen zwölf Monaten um 26 Prozent gestiegen, für den S&P-500 ging es im gleichen Zeitraum lediglich um 12 Prozent nach oben.
"Die Wahl in Italien ist gefährlich"
Zoll-Schock erfasst die Autobauer
Dass die Stahlriesen unter den Zollplänen von US-Präsident Donald Trump leiden, ist klar: Aktien von Thyssenkrupp notieren inzwischen fast 3,6 Prozent schwächer und sind so billig wie zuletzt Ende 2016. Salzgitter verlieren 5,6 Prozent. In Madrid geben die Papiere von Acerinox 1,9 Prozent nach und in Amsterdam die von ArcelorMittal um 3,1 Prozent.
Doch nun erfasst die Panik der Anleger zunehmend auch die Autobauer in Europa. Denn die belastet der drohende Preisanstieg für Stahl ebenso, weil der Rohstoff für den Fahrzeugbau gebraucht wird. BMW kommt mit einem Minus von rund 1,5 Prozent noch glimpflich weg. Daimler büßt 2,2 Prozent ein und Volkswagen sogar 3,2 Prozent. Die Konkurrenten Peugeot und Renault geben jeweils knapp zwei Prozent nach, und in Mailand brechen die Titel des italienisch-amerikanischen Herstellers Fiat Chrysler sogar um rund 4,7 Prozent ein.
Britische Notenbank will "Krypto-Anarchie" beenden
Viele Länder haben Bitcoin und andere digitale Währungen bereits verboten oder scharf reguliert. Die britische Notenbank reiht sich nun in die wachsende Zahl der Krypto-Kritiker ein und fordert eine schärfere Regulierung von Cybergeld. Die Ära der "Kypto-Anarchie" müsse beendet werden, sagt der oberste britische Währungshüter, Mark Carney: "Die Zeit ist gekommen, das Krypto-System an denselben Maßstäben zu messen wie den Rest des Finanzsystems."
Die "extreme Volatilität" von Bitcoin zeige, dass in der Währung kein intrinsischer Wert stecke. Cybercoins würden sich daher nicht als allgemeines Zahlungsmittel durchsetzen. Die Technologie dahinter sei zwar vielversprechend, aber als Geld seien sie gescheitert. Sie könnten auch künftig höchstens für einen begrenzten Personenkreis als ergänzende Währungen dienen, sagt Carney. Zentralbanken sollten deshalb auch keine eigenen Krypto-Währungen auflegen, meint Carney. Die britische Notenbank sei der Idee gegenüber allerdings weiter aufgeschlossen.
Harvard verbrennt Millionen mit Tomaten-Wette
Die Geldmanager der US-Elite-Uni Harvard halten sich für die schlausten Anlagestrategen der Welt. Sie managen ein Vermögen von über 37 Milliarden Dollar. Doch momentan können sie es noch nicht mal mit der Performance von Indexfonds aufnehmen: In den letzten zehn Jahren haben sie im Schnitt 4,4 Prozent Jahresrendite geschafft. Hätten sie Harvards Geld zu 60 Prozent in Aktienindexfonds und zu 40 Prozent in Anleihen gesteckt, wären in der gleichen Zeit 6,4 Prozent jährlich herausgekommen.
Laut "Bloomberg" hat Harvard eine Menge Geld mit schiefgegangenen Wetten auf Agrarrohstoffe verbrannt. Die Uni hat unter anderem in kalifornische Weingärten, Teakholzplantagen in Mittelamerika, eine Baumwollfarm in Australien, Eukalyptus-Pflanzungen in Uruguay und rumänische Wälder investiert und dabei im vergangenen Jahr rund 1,1 Milliarden Dollar versenkt. Besonders heftig traf das Harvard-Portfolio eine geplatzte Wette auf eine Tomaten-Farm in Brasilien, in die laut Insidern mindestens 150 Millionen Dollar geflossen sind. Nun steigt Harvard aus dem brasilianischen Abenteuer wieder aus.
Dax 2,3 Prozent im Minus - "Das kann die WTO sprengen"
Die Zollpläne von US-Präsident Donald Trump bedrohen laut dem Europäischen Stahlverband die Grundlage der Welthandelsorganisation. "Dieses Thema kann die WTO in die Luft jagen", sagt der Chef der Lobby-Gruppe Axel Eggert. "Hier geht es nicht um nationale Sicherheit. Sondern darum eine US-Industrie am Leben zu erhalten, die nicht tragfähig ist."
Die geplanten Einfuhrzölle von 25 Prozent könnten Vergeltungsmaßnahmen auf der ganzen Welt provozieren, die das WTO-System kollabieren lassen. Denn sollte Trump seine Ankündigung wahr machen, könnten auch andere Länder Handelsbeschränkungen unter dem Vorwand der nationalen Sicherheit erlassen.
"Präsident Trump hat unter den Vorschlägen des Handelsministeriums die am meisten zerstörende Variante ausgewählt", warnt der Stahlverband. Die EU-Stahlexporte in die USA könnten sich durch die Pläne halbieren. Auch die Anleger teilen diese Sorge. Stahlwerte an allen europäischen Börsen geben nach Trumps Ankündigung auf breiter Front nach. Der Dax liegt inzwischen schon 2,3 Prozent im Minus.
Trump: "Handelskriege sind leicht zu gewinnen"
US-Präsident Donald Trump ist wach. Und löst mit seinem ersten Tweet bei der Morgentoilette mal wieder weltweites Entsetzen an den Börsen aus: "Handelskriege sind gut und leicht zu gewinnen. Wenn wir gegenüber einem bestimmten Land mit 100 Milliarden Dollar im Rückstand liegen und sie frech werden, einfach den Handel einstellen - wir gewinnen. Es ist ganz leicht!"
Die Sorgen der Anleger vor dem drohenden Handelskrieg mit Europa dürfte das nicht gerade beruhigen. "Trump geht mit seinen Strafzöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte auf Konfrontationskurs", sagt DIW-Präsident Marcel Fratzscher. "Die EU sollte schnell und hart darauf reagieren." Nur die EU sei groß und stark genug, den USA Paroli zu bieten. Der Dax notiert inzwischen rund 2,2 Prozent schwächer. Der MDax liegt über zwei Prozent im Minus. Der TecDax verliert 2,8 Prozent.
Blackstone-Chef scheffelt 800 Millionen Dollar
Es ist einer der größten Gehaltsschecks aller Zeiten bei einem börsennotierten Konzern: Stephen Schwarzman, Gründer und Chef des US-Vermögensverwalters Blackstone, hat 2017 mindestens 800 Millionen Dollar verdient. Das geht aus einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht hervor. Schwarzmans Festgehalt beträgt lediglich 350.000 Dollar. Zusätzlich hat Schwarzman aber Dividenden für seine Blackstone-Aktien und Ausschüttungen von Blackstone-Fonds kassiert.
Wahrscheinlich hat Schwarzman, der Blackstone 1985 zusammen mit einem Partner gegründet hat, sogar noch deutlich mehr als 800 Millionen Dollar eingefahren. In den vergangenen fünf Jahren hat Schwarzman laut "Wall Street Journal" die schwindelerregende Summe von mehr als 3,2 Milliarden Dollar kassiert. Damit gehört Schwarzman zu den bestbezahltesten Firmenchefs aller Zeiten.
Stahlriesen büßen für Trumps Zollpläne
Internationale Stahlhersteller sind die größten Verlierer der Strafzölle gegen Stahl- und Aluminiumimporte, die US-Präsident Donald Trump in der nächsten Woche verkünden will. Mit einem Minus von 2,8 Prozent gehört Thyssenkrupp zu den Schlusslichtern im Dax. Die Salzgitter-Aktie fällt im MDax sogar 4,5 Prozent. Auch Arcelormittal geben an der Amsterdamer Börse 3,8 Prozent nach. Für die spanische Acerinox geht es um rund 1,2 Prozent nach unten.
Zu den Unsicherheiten der Parlamentswahl in Italien am Wochenende und dem Ergebnis der SPD-Mitgliederbefragung zur großen Koalition gesellt sich jetzt noch die Furcht vor einem Handelskrieg. "Der DAX kapituliert vor der Politik", sagt Jochen Stanzl, Marktstratege von CMC Markets. "Es ist je nach Ausgang der wichtigen politischen Ereignisse ein nicht kalkulierbarer Kurssprung im DAX in die eine oder andere Richtung möglich".
Stahl-Krieg drückt den Dax
Donald Trumps geplante Strafzölle auf Stahl und Aluminium senden den Dax auf Talfahrt. Der Leitindex startet 1,2 Prozent schwächer in den Handel. Auch der MDax gibt rund ein Prozent nach. Der TecDax verzeichnet ein Minus von 1,5 Prozent. Der drohende Schlagabtausch zwischen den USA und Europa dürfte die Anleger heute fest im Griff haben.
EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hat umgehend eine entschiedene Gegenreaktion auf Trumps Zoll-Pläne angekündigt. "Wir werden nicht untätig dabeisitzen, während unsere Industrie durch unfaire Maßnahmen getroffen wird, die tausende europäische Arbeitsplätze gefährden", erklärte Juncker. "Die Welt steht am Rande eines Handelskrieges", sagt der ING-Aktienexperte Robert Carnell. "So fangen Rezessionen an."
Dax-Anleger fürchten Sturz unter die 12.000
Am deutschen Aktienmarkt müssen sich Anleger auf eine anhaltende Talfahrt einstellen: Nach den herben Kursverlusten des Vortages rechnen Börsianer mit einem tiefroten Handelsstart.
Der Leitindex Dax wird auf Teleboerse.de zum Auftakt bei 12.070,00 Punkten gesehen, was einem Minus von 1,0 Prozent entspricht. Damit dürfte die psychologisch bedeutsame Kursschwelle von 12.000 Punkten zumindest zur Eröffnung noch halten.
Am Vorabend war das Frankfurter Kursbarometer volle 2,0 Prozent ins Minus gerauscht und hatte bei 12.190,94 Zählern geschlossen.
Ein Bruch der 12.000er-Marke stehe durchaus zu befürchten, heißt es aus dem vorbörslichen Frankfurter Handel. Die Dax-Futures notierten schon am Vorabend im Tief nur noch 6 Punkte über dieser Schwelle.
Vor der Wahl in Italien an diesem Wochenende sei Entspannung nicht in Sicht, meinte ein Marktbeobachter. Händler verzeichnen eigenen Angaben zufolge dabei keinen größeren Verkaufsdruck. Sie berichten stattdessen eher von ausbleibenden Käufen, die für das Abrutschen der Kurse verantwortlich seien.
Italien-Wahl hält Börsianer in Atem
Nikkei reagiert auf Trumps Strafzölle
Die Ankündigung von US-Zöllen auf Stahl- und Aluminiumimporte setzen den japanischen Börsen schwer zu.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index fiel im Vormittagshandel um 2,9 Prozent auf 21.101 Punkte. Der breiter gefasste Topix gab 2,2 Prozent auf 1701 Zähler nach.
Im späten Geschäft vor dem Wochenende notiert der Nikkei noch 2,4 Prozent im Minus bei 21.209 Punkten.
Weit oben auf den Verkaufslisten stehen insbesondere Aktien von Stahlfirmen, Aluminiumkonzernen und Autobauern.
Die ersten Reaktionen auf die Zoll-Ankündigung von US-Präsident Donald Trump seien sehr negativ, sagte Aktienstratege Takuya Takahashi von Daiwa Securities. "Autobauer werden die Kosten tragen müssen und eventuell auch die Preise erhöhen." Das seien keine guten Aussichten für die Autobauer.
Euro zittert vor den US-Zöllen
Im Devisenhandel warten Analysten ab, wie die europäische Gemeinschaftswährung auf den sich abzeichnenden Handelskrieg zwischen den USA und dem Rest der Welt reagiert.
Der Kurs des Euro hält sich am Morgen auf dem Niveau des Vorabends bei 1,2276 Dollar.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte am Vortag in den Nachmittagsstunden für den Euro einen Referenzkurs von 1,2171 Dollar errechnet.
Im asiatischen Devisengeschäft geriet die US-Währung bereits sichtlich unter Druck. Im Gegenzug gewann der Euro leicht auf 1,2279 Dollar. Der Dollar verlor zur japanischen Landeswährung 0,2 Prozent auf 106,06 Yen.
Der Schweizer Franken notierte in Asien mit 0,9400 je Dollar, zum Euro wurde er bei 1,1546 gehandelt.
Mehr zur Einführung von US-Strafzöllen auf Stahl- und Aluminium-Importe finden Sie hier.
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