Mittwoch, 15. Juni 2022Der Börsen-Tag

Heute mit Max Borowski und Thomas Badtke
17:41 Uhr

Schnäppchenjäger treiben den DAX - vor Fed-Entscheidung

Nach den zuletzt deutlichen Abschlägen hat der DAX zur Wochenmitte klare Gewinne verbucht. Der deutsche Börsenleitindex verabschiedet sich mit einem Aufschlag von 1,4 Prozent und einem Kurs von 14.385 Punkten in den Feierabend. Auch an der Wall Street klettern die Kurse. "Die Schnäppchenjäger sind unterwegs", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Katja Dofel.

Mit der Zinsentscheidung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) steht am Abend aber das wichtigste Event des ganzen Monats noch an. Erst danach sei wieder eine korrekte Bewertung von Aktien möglich, was auch die Volatilität an den Märkten senken dürfte, heißt es von Analysten. Nach dem Schock mit der sich noch beschleunigenden US-Inflation hatte die Stimmung an der Wall Street in Richtung aggressiver Zinsschritte gedreht. Ein großer Zinsschritt von 75 Basispunkten gilt daher als ausgemachte Sache: Die Wahrscheinlichkeit dafür wird nun bei 97,7 Prozent gesehen.

Anders als bei der EZB würde eine entschiedene Bekämpfung der Inflation in den USA begrüßt werden: Die Strategen von der Bank of America sehen sogar die Chance, dass eine Erhöhung um 100 Basispunkte eine Erleichterungsrally auslösen dürfte. Sollten es nur bis zu 50 Basispunkten sein, dürfte der Markt dies indes als halbherzig empfinden. Zudem stützen auch Daten zur Industrieproduktion im Mai in China. Sie zeigte sich stark trotz Corona-Lockdowns und stieg um 0,7 Prozent gegen Vorjahr. Volkswirte hatten dagegen mit 1 Prozent Minus gerechnet.

"Heute ist ein Zentralbanktag", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer. "Die Europäische Zentralbank beschäftigt sich mit Italien und am Abend wird die Fed dann die Zinsen erhöhen", so Meyer. "Bislang galt eine Anhebung um 50 Basispunkte als am Wahrscheinlichsten. Mittlerweile haben viele Investoren auch mit 75 Basispunkten ihren Frieden gemacht."

Bei den Einzelwerten zeigen sich Delivery Hero an der Spitze der DAX-Gewinner. Die Titel ziehen knapp acht Prozent an, waren aber in diesem Jahr auch deutlich unter Abgabedruck geraten. Am Donnerstag findet zudem die Online-Hauptversammlung des Essenslieferdienst-Konzerns statt. Auf der Verliererseite finden sich dagegen Siemens Healthineers: Die Papiere, einziger nennenswerter Verlierer im DAX, büßen mehr als fünf Prozent ein.

DAX
DAX 24.308,78

 

Delivery Hero
Delivery Hero 22,46
Siemens Healthineers
Siemens Healthineers 49,48

 

17:33 Uhr

Darum sind Cropenergies-Aktien gesucht

Kräftig nach oben um 5,7 Prozent geht es mit den Aktien von Cropenergies nach der erhöhten Jahresprognose für 2022/23. Der Hersteller von Bioethanol erwartet nun ein EBITDA von 205 bis 255 Millionen Euro nach zuvor erwarteten 145 bis 195 Millionen Euro. "Die Marktprognosen waren zwar schon höher als die vom Unternehmen, die Aktienreaktion auf eine 35-prozentige Erhöhung der Gewinnprognose ist aber eher dünn", sagt ein Händler. Grund sei, dass ein Teil der Gewinne auf Hedging-Gewinne zurückgehe, die nicht wiederholbar seien. Interessant sei, dass Cropenergies davon ausgeht, dass trotz des Ukrainekrieges genügend Rohstoffe für die Produktion von Ethanol sowie Lebens- und Futtermitteln zur Verfügung stehen werden.

Cropenergies
Cropenergies 13,65
Südzucker
Südzucker 9,84

 

17:22 Uhr

Experten erwarten "starkes" Statement der EZB

DWS-Analystin Ulrike Kastens erwartet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) am Mittwoch ein starkes verbales Bekenntnis dahingehend abgeben wird, dass sie eine "Fragmentierung" innerhalb der Eurozone nicht dulden wird. "Explizit wird die EZB wahrscheinlich auf eine größere konkrete Flexibilität der Reinvestitionen (der Tilgungsbeträge von Anleihen im Rahmen des PEPP-Programms) als erste Verteidigungslinie setzen", sagt sie und fügt hinzu, dass dies zu einer Beruhigung des Marktes beitragen könnte.

Die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen der Peripherieländer der Eurozone sinken als Reaktion auf die Nachricht von der Sitzung, wobei die BTP-Rendite laut Tradeweb zuletzt 6 Basispunkte niedriger bei 4,049 Prozent gehandelt wurde, nachdem sie zuvor rund 20 Basispunkte niedriger gehandelt worden war.

16:51 Uhr

Toyota verteidigt Festhalten an Verbrennern

Der Volkswagen-Rivale Toyota will seine Strategie für Elektromobilität nach eigenen Angaben an den Wünschen der Kunden ausrichten und deshalb auch weiter Hybrid-Fahrzeuge anbieten. Toyota wies Kritik von Investoren zurück, zu langsam aus der Verbrenner-Technologie auszusteigen und sich nicht vollständig auf reine Elektroautos zu konzentrieren. "Das Ziel ist CO2-Neutralität", bekräftigte Technik-Vorstand Masahiko Maeda. Allerdings müsse den Kunden eine Auswahl angeboten werden, die der Autohersteller nicht eingrenzen wolle. Schließlich dienten auch Hybrid-Fahrzeuge dazu, Elektromobilität populärer zu machen.

Toyota
Toyota 17,86

Toyota hat mit seinem Hybrid-Modell Prius, das einen herkömmlichen Verbrenner mit einem Elektromotor verbindet, den Markt für diese Fahrzeuge in den vergangenen 20 Jahren beherrscht und sich damit Respekt auch von Umweltschützern erworben. Doch zuletzt geriet das Unternehmen wegen seines Festhaltens an der Verbrenner-Technologie in die Kritik. Diese kam bei der Hauptversammlung vom dänischen Fonds AkademikerPension. Der Investor warf dem nach Absatz weltgrößten Autobauer auch vor, mit Lobbyarbeit den Durchbruch der reinen Elektromobilität zu behindern.

Toyota hat im vergangenen Jahr 10,5 Millionen Autos verkauft und liegt damit deutlich vor Volkswagen. Der japanische Autobauer hatte 2021 angekündigt, bis 2030 acht Billionen Yen (rund 57 Milliarden Euro) in den Ausbau seines Elektromobilitätsangebots zu investieren.

16:39 Uhr

BASF baut Produktionskapazitäten für Batteriematerialien aus

BASF baut angesichts der hohen Nachfrage aus der Elektroautoindustrie seine Produktionskapazitäten für Batteriematerialien in China aus. Das BASF-Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Anbieter Shanshan wird seine Kapazitäten in Changsha in der Provinz Hunan sowie in Shuizuishan in der Provinz Ningxia erweitern, wie der Chemiekonzern mitteilt. Das Joint Venture werde damit eine jährliche Kapazität von 100 Kilotonnen für Kathodenmaterialien erreichen. Den bisherigen Wert wollte BASF nicht nennen. Im vergangenen Jahr betrug die Produktionskapazität für Kathodenmaterialien allerdings einschließlich deren Vorprodukten 90 Kilotonnen.

Die Inbetriebnahme der neuen Anlagen ist für das vierte Quartal geplant. An dem Gemeinschaftsunternehmen, das in China Kathodenmaterialien und deren Vorprodukte produziert, hält BASF die Mehrheit von 51 Prozent. 49 Prozent der Anteile liegen bei Shanshan.

16:23 Uhr

Ford ruft knapp drei Millionen Autos zurück

Der US-Autobauer Ford muss wegen eines möglichen Defekts an der Schaltung 2,9 Millionen Autos in die Werkstätten zurückrufen. Der Fehler könne das Umschalten in den vorgesehenen Gang verhindern, wodurch sich das Fahrzeug unbeabsichtigt in Bewegung setzen könne, teilt die US-Bundesbehörde für Verkehrssicherheit (NHTSA) mit. Das Fahrzeug könne auch in der Park-Position rollen. Der Rückruf betreffe unter anderem die Modellreihen Escape, C-Max, Fusion und Edge. Ford lehnte eine Stellungnahme ab.

Ford
Ford 11,29

16:09 Uhr

Anleger sind heiß auf Stahlkocher

Die Aussicht auf einen Quartalsgewinn über Markterwartungen ermuntert Anleger zum Einstieg bei Nucor. Die Aktien des Stahl-Herstellers steuern an der Wall Street mit einem Plus von gut sechs Prozent auf den größten Tagesgewinn seit fast vier Monaten zu. Das Unternehmen peilt dank einer hohen Nachfrage für das laufende Quartal einen Überschuss von 8,75 bis 8,85 Dollar je Aktie an.

Nucor Corporation
Nucor Corporation 119,02

15:58 Uhr

Wall Street präsentiert sich vor Fed-Zinsentscheidung fester

Fester starten die US-Börsen in den Mittwochshandel. Kurz nach der Startglocke legt der Dow-Jones-Index um 0,9 Prozent zu. Der S&P-500 gewinnt 1,0 Prozent und der Nasdaq-Composite 1,2 Prozent. Händler sprechen von einer nicht sehr kraftvollen Gegenbewegung auf die jüngste Talfahrt. Das alles beherrschende Thema ist der Zinsentscheid der US-Notenbank, der um 20.00 Uhr MESZ bekanntgegeben wird. Unter Marktteilnehmern herrscht angesichts der hartnäckig hohen Inflation inzwischen die Erwartung vor, dass die Fed den Leitzins um 75 Basispunkte erhöhen wird statt um die zuletzt signalisierten 50 Basispunkte. Einen solch großen Zinsschritt hatte die Notenbank zuletzt 1994 vorgenommen.

"Im Kern steht die Glaubwürdigkeit der Notenbank in Frage. 75 Basispunkte sind dabei das Idealszenario, das die Investoren sehen wollen", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Markus Koch. Die Finanzmärkte hätten eine aggressivere geldpolitische Straffung schon vorweggenommen, merkt Analystin Susannah Streeter vom Broker Hargreaves Lansdown mit Blick auf die heftigen Kursverluste der vergangenen Tage an. Die Erwartungen seien gestiegen, dass die Währungshüter hart auf die Bremse träten und die Zinsen um 75 Basispunkte erhöhten, um zu verhindern, dass die Inflation außer Kontrolle gerate, fügt die Analystin an. Gleichzeitig gebe es auch Befürchtungen, dass die Fed damit das Wirtschaftswachstum abwürgen und eine Rezession herbeiführten, die wiederum schwerwiegende Folgen für das Wachstum der Weltwirtschaft hätte. Streeter rechnet mit einer fortdauernd hohen Nervosität.

15:43 Uhr

Yuan legt nach Zinsentscheid zu

Der Offshore-Yuan macht zum Dollar rund 0,5 Prozent an Boden gut auf 6,7198 je Dollar, nachdem die chinesische Zentralbank (PBoC) zwei zentrale Zinssätze unverändert gelassen hat. Allerdings zeigt der Dollar am Mittwoch auf breiter Front Schwäche, der Dollar-Index ermäßigt sich um 0,6 Prozent.

Den Zinssatz für die mittelfristige Darlehensfazilität ließ die PBoC bei 2,85 Prozent. Seit der Zinssenkung im Januar um 10 Basispunkte sei dieser Zins unverändert, betont Commerzbank-Analyst Charlie Lay. Im Gegensatz dazu erwarte der Markt bei der US-Notenbank beschleunigte Zinserhöhungen, wobei am Abend eine Anhebung um 75 Basispunkte möglich sei.

Hintergrund sei, dass die Inflation in China unter dem Durchschnitt der vergangenen 11 Jahre von 2,3 Prozent liege, während sie in den USA auf über 8 Prozent und ein 40-jähriges Hoch gestiegen sei. Die PBoC sei sich bewusst, dass der steigende Renditeunterschied zwischen den Dollar- und Yuan-Zinsen Risiken für den Yuan berge, weshalb sie die Zinsen unverändert lassen oder nur leichte Senkungen zum Schutz des Yuan vornehmen könne. Gleichzeitig scheine sie stärker bereit zu sein, der Wirtschaft die dringend benötigte Unterstützung zu verschaffen. Weil sie dies nicht über niedrigere Zinsen tun könne, sei eine Möglichkeit, ein großzügigeres Kreditwachstum zu erlauben.

15:23 Uhr

EZB-Ankündigungen bewegen nicht

Die EZB-Ankündigungen im Anschluss an die außerordentliche EZB-Ratssitzung wegen der zunehmenden Fragmentierung der Anleihemärkte in der Eurozone setzen keine zusätzlichen Akzente mehr. Diese entsprechen den Erwartungen: Die EZB hat ein neues Instrument zur Begrenzung der Renditeabstände zwischen Euro-Staatsanleihen in Auftrag gegeben.

Zudem beschloss die EZB, zunächst bei der Wiederanlage von Tilgungsbeträgen von Staatsanleihen, die im Rahmen des Pandemiekaufprogramms PEPP erworben wurden, flexibel vorzugehen. Die EZB kann ihre Reinvestitionen damit ab sofort auf Anleihen von Ländern konzentrieren, deren Staatsanleiherenditen stärker als die der anderen Länder gestiegen sind.

Allein die Ankündigung der außerordentlichen Sitzung hatte ausgereicht, die Renditen an den italienischen Anleihemärkten zu drücken. Die Rendite der 10-jährigen Papiere liegt aktuell bei 3,93 Prozent. Jüngst stand sie bei 4,21 Prozent.

15:10 Uhr

US-Einzelhändler überraschen

Die Einzelhändler in den USA haben im Mai überraschend Umsatzeinbußen erlitten. Die Erlöse gingen im Mai um 0,3 Prozent zum Vormonat zurück, wie das Handelsministerium mitteilt. Ökonomen hatten mit einem Plus von 0,2 Prozent gerechnet. Im April hatte es ein Wachstum von revidiert 0,7 Prozent gegeben. Zunächst war von einem Plus von 0,9 Prozent die Rede.

"Die Einzelhandelsumsätze sind enttäuschend ausgefallen. Real ist das Minus noch größer. Dies zeigt, wie auch die zuletzt schwächeren Indikationen zur Verbraucherstimmung, dass die hohe Inflation ein konjunktureller Belastungsfaktor ist", meint Ökonom Ralf Umlauf von der Helaba. Die rasant steigenden Verbraucherpreise nagen an der Kaufkraft der US-Bürger und drücken die Konsumlaune. Die Inflation kletterte im Mai auf den höchsten Stand seit Dezember 1981. Die Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen stieg auf 8,6 von 8,3 Prozent im April. Experten hatten hingegen mit einer Stagnation gerechnet.

15:01 Uhr

EZB will Kampf gegen Ausverkauf von Staatsanleihen beschleunigen

Die EZB will bei der Wiederanlage der Gelder aus auslaufenden Anleihen höher verschuldeten Euro-Ländern künftig besonders unter die Arme greifen. Der EZB-Rat habe beschlossen, bei den anstehenden Reinvestitionen der Gelder aus dem billionenschweren Krisen-Anleihenkaufprogramm PEPP Flexibilität walten zu lassen, kündigte die Europäische Zentralbank (EZB) an. Darüber hinaus sei beschlossen worden, zuständige Ausschüsse zu beauftragen, ein neues Werkzeug gegen ein Auseinanderlaufen der Renditen von Staatsanleihen in der Euro-Zone schneller fertigzustellen.

Die Renditen für Schuldenpapiere der Euro-Länder waren zuletzt kräftig gestiegen, die der südlichen Länder besonders stark. Ohnehin schon von hohen Schuldenständen geplagte Staaten wie Italien geraten damit noch mehr unter Druck, da ihre Finanzierungskosten steigen. Die Renditeabstände - die sogenannten Spreads - zwischen den Staatsanleihen der südeuropäischen Länder und Deutschlands weiteten sich erheblich aus. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte bereits in Aussicht gestellt, bei Bedarf werde die Notenbank bestehende Instrumente oder neue Instrumente einsetzen.

14:27 Uhr

Luftfahrt im DAX gesucht

Im DAX sind Luftfahrt-Aktien gesucht nach einer positiven Studie von Berenberg. Vor allem bei MTU geht es um 2,3 Prozent nach oben, ihre Einstufung wurde zudem auf "Kaufen" erhöht. Die Erholung beim globalen Luftverkehr erweist sich Berenberg zufolge trotz der vielen Belastungsfaktoren durch Covid-19 und Konjunkturlage als robust und unterstütze damit ehrgeizige Pläne für Produktionsausweitungen für Flugzeuge. Airbus legen knapp 1 Prozent zu.

MTU Aero Engines
MTU Aero Engines 382,50
Airbus
Airbus 52,00

 

14:08 Uhr

Übernahmenfantasie schiebt diese Aktie an die Indexspitze

Gerresheimer stechen mit einem Plus von zeitweise fast zwölf Prozent hervor. Sie führen die Gewinnerliste im MDAX an. Händler verweisen auf wiederbelebte Übernahmefantasien, nachdem die Agentur Bloomberg von einer jüngst abgelehnten Offerte des Finanzinvestores Bain berichtet habe. Dem Verpackungshersteller sei der gebotene Preis zu niedrig gewesen, habe es in dem Bericht geheißen. "Der Preis wurde nicht genannt, aber der Bericht bringt anhaltende Fantasien in die Aktien, die zuletzt ein wenig in Vergessenheit geraten waren", sagte ein Händler.

Gerresheimer
Gerresheimer 29,50

13:51 Uhr

IEA warnt vor Öl-Nachfragebelastungen - Preis fällt

Die Ölpreise geben nach einem düsteren Ausblick der Internationalen Energieagentur (IEA) nach. Ein Barrel der Nordsee-Sorte Brent verbilligt sich um 0,9 Prozent auf 120,05 Dollar, der Preis für ein Fass US-Leichtöl WTI sackt ein Prozent auf 117,87 Dollar ab.

Der jüngste Anstieg der Rohstoffpreise und düstere Wirtschaftsprognosen dürften das Nachfragewachstum am Ölmarkt bremsen, warnte die IEA in ihrem Monatsbericht. "Wirtschaftsängste bestehen fort, da verschiedene internationale Institutionen kürzlich pessimistische Prognosen veröffentlicht haben", teilte die Behörde mit. "In ähnlicher Weise bedeuten die Straffung der Zentralbankpolitik und die Auswirkungen eines stark steigenden US-Dollars und steigender Zinsen auf die Kaufkraft der Schwellenländer, dass die Risiken für unseren Ausblick abwärts gerichtet sind."

Steigende Rohöl- und Kraftstoffpreise, die teilweise durch Sanktionen gegen russische Lieferungen nach der Invasion der Ukraine befeuert wurden, haben dazu beigetragen, die Inflation in einigen Industrieländern auf 40-Jahres-Höchststände zu treiben, was Ängste vor einer möglichen Rezession schürt.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 65,52
Rohöl WTI
Rohöl WTI 61,23

 

13:34 Uhr

AMS Osram verkauft weitere Osram-Sparte nach China

Der österreichische Sensorhersteller AMS Osram trennt sich von einem weiteren Teil des ehemaligen Osram-Konzerns. Der Bereich Digital Systems mit Sitz in Garching bei München und 600 Mitarbeitern werde an die chinesische Inventronics verkauft, teilt AMS Osram mit. Die Sparte stellt vor allem Vorschaltgeräte, Lichtmodule, Software und zugehörige Komponenten für die Steuerung von traditionellen und LED-Beleuchtungsanlagen her. Es sei darum gegangen, einen Käufer zu finden, der eine langfristige Perspektive bieten könne, sagte AMS-Osram-Manager Wilhelm Nehring. Die an der Börse in Shenzhen gelistete Inventronics aus dem chinesischen Hangzhou ist einer der weltgrößten Hersteller von LED-Treibern.

13:22 Uhr

EU droht Großbritannien

Im Streit über das Nordirland-Protokoll zum britischen EU-Ausstieg stellt die Europäische Kommission der Regierung in London ein Ultimatum. Sollte sie nicht binnen zwei Monaten auf juristische Einwände der EU gegen die britische Umsetzung des Nordirland-Protokolls reagieren, könnte die Brüsseler Behörde gegen Großbritannien vor den Europäischen Gerichtshof ziehen, sagte Kommissionsvizepräsident Maros Sefcovic. Es gebe keine juristische oder politische Rechtfertigung für die einseitige Änderung einer internationalen Vereinbarung durch Großbritannien. "Nennen wir die Dinge beim Namen, das ist illegal."

Nach monatelangem Ringen um das Nordirland-Protokoll hat die britische Regierung am Montag ein Gesetz vorgestellt, mit dem sie die umstrittene Regelung zum Grenzverkehr zwischen der britischen Provinz Nordirland und dem EU-Land Irland aushebeln will. Die von Außenministerin Liz Truss vorgestellten Pläne lösten entschiedenen Widerspruch in der EU aus. Truss will unter anderem gerade die Rolle des jetzt von Sefcovic genannten Europäischen Gerichtshofs als alleinigem Schiedsrichter bei Streitigkeiten beenden. Mit der jüngsten Zuspitzung droht sich der Konflikt zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich in einen Handelskrieg auszuweiten.

13:08 Uhr

Drägerwerk fallen nach trübem Ausblick von Konkurrent

Drägerwerk verlieren zeitweise rund zwei Prozent und rutschen damit ans SDax-Ende. Händler verweisen auf schlechte Zahlen des Mitbewerbers Getinge. Der schwedische Konzern schraubte seine Prognose für den organischen Nettoumsatz für 2022 zurück.

Dräger
Dräger 77,10

12:57 Uhr

Aurelius-Kurs steigt

Bei Aurelius geht es zeitweise 1,8 Prozent nach oben. Das Unternehmen zieht eigene Aktien ein, was einem Aktienrückkauf um rund 3,4 Prozent entspricht.

12:46 Uhr

Wall Street freundlich vor Fed-Entscheidung erwartet

Zur Wochenmitte zeichnet sich an den US-Börsen eine freundliche Tendenz zur Eröffnung ab. Das alles beherrschende Thema ist der Zinsentscheid der US-Notenbank, der um 20.00 Uhr MESZ bekanntgegeben wird. Unter den Marktteilnehmern herrscht angesichts der hartnäckig hohen Inflation inzwischen die Erwartung vor, dass die Fed den Leitzins um 75 Basispunkte erhöhen wird statt um die zuletzt signalisierten 50 Basispunkte. Einen solch großen Zinsschritt hatte die Notenbank zuletzt 1994 vorgenommen.

Die Finanzmärkte hätten eine aggressivere geldpolitische Straffung schon vorweggenommen, merkt Analystin Susannah Streeter vom Broker Hargreaves Lansdown an. Die Erwartungen seien gestiegen, dass die Währungshüter hart auf die Bremse träten und die Zinsen um 75 Basispunkte erhöhten, um zu verhindern, dass die Inflation außer Kontrolle gerate, fügt die Analystin an. Gleichzeitig gebe es auch Befürchtungen, dass die Fed damit das Wirtschaftswachstum abwürgen und eine Rezession herbeiführen würde, die wiederum schwerwiegende Folgen für das Wachstum der Weltwirtschaft hätte. Streeter rechnet mit einer fortdauernd hohen Nervosität.

Vor dem Fed-Entscheid müssen sich die Anleger indessen noch mit anderen Konjunkturdaten auseinandersetzen. Auf der Agenda stehen die Import- und Exportpreise sowie die Einzelhandelsumsätze aus dem Mai, aber auch die Lagerbestände aus dem April.

12:14 Uhr

Industrie in Eurozone fährt Produktion hoch

Die Industrie im Euro-Raum hat im April trotz des Ukraine-Kriegs und des chinesischen Lockdowns ihre Produktion wieder etwas hochgefahren. Die Betriebe stellten 0,4 Prozent mehr her als im Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat mitteilt. Ökonomen hatten mit einem Anstieg von 0,5 Prozent gerechnet, nach einem Rückgang von 1,4 Prozent im März. Energieunternehmen steigerten ihren Ausstoß um 5,4 Prozent, während es bei Maschinen sowie Anlagen und weiteren Investitionsgütern einen Rückgang um 0,2 Prozent gab. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sackte die gesamte Produktion um zwei Prozent ab. Während Energiefirmen hier mit 1,5 Prozent im Plus lagen, produzierten Hersteller von Investitionsgütern neun Prozent weniger als im April 2021.

11:55 Uhr

Experten: EZB muss die Instrumente vorzeigen

"Wenn der EZB dies gelingt, wird es ihr leichter fallen, ihr oberstes Ziel, die Inflation in der Eurozone auf ein nachhaltiges Niveau zurückzuführen, zu erreichen, und sie wird dabei weniger Gefahr laufen, der Wirtschaft ernsthaften Schaden zuzufügen", schreibt Schmieding in einem Kommentar. "In einer Dringlichkeitssitzung am heutigen Tag könnte die EZB endlich ihre Karten auf den Tisch legen."

11:44 Uhr

Frankreichs Notenbank erwartet nur leichtes Wirtschaftswachstum

Frankreichs Zentralbank erwartet für das zweite Quartal ein leichtes Wirtschaftswachstum. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone dürfte verglichen mit den ersten drei Monaten des Jahres um 0,25 Prozent zulegen und damit nicht in eine Rezession abgleiten, teilt die Notenbank des Landes am Dienstagabend mit. Die französische Wirtschaft war Anfang 2022 geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt sank zwischen Januar und März zum Vorquartal um 0,2 Prozent.

Frankreich erwartet für dieses Jahr trotz des Krieges in der Ukraine ein Wirtschaftswachstum. Gegenwärtig geht die Regierung in Paris von einem Wirtschaftswachstum von vier Prozent im Jahr 2022 aus. Ende 2021 hatte die Wirtschaft in Frankreich noch um revidiert 0,8 Prozent zugelegt.

11:13 Uhr

H&M-Aktie ist nicht in Mode

H&M geben trotz guter Umsatz-Zahlen in Stockholm um 0,7 Prozent nach. Hier warte der Markt noch auf die vollständigen Zahlen Ende Juni, heißt es.

H&M
H&M 16,52

10:57 Uhr

Italiens Banken mit kräftigem Rückenwind

Die EZB-Sitzung zu den Peripherie-Spreads gibt den italienischen Banken kräftigen Auftrieb. Intesa steigen um 5 Prozent, Unicredit um 3,5 Prozent und BPER um 3,6 Prozent. Die Renditen der italienischen Staatsanleihen kommen deutlich zurück. EZB-Direktorin Isabel Schnabel sagte, das Engagement der EZB habe "keine Grenzen".

Auch die Kurse anderer Banken mit Peripherie-Exposure legen zu, so Credit Agricole und Comerzbank, die um etwa 3,8 Prozent anziehen. Der Stoxx-Banken führt mit 2,2 Prozent Plus die Gewinnerseite bei den Sektoren an. Auch der Index der Versicherungen legt deutlich zu, hier steigen Generali um 3,4 Prozent.

10:44 Uhr

Ifo-Experten rechnen mit höherer Inflation

Weniger Wachstum, mehr Inflation: Das Ifo-Institut hat seine Konjunkturprognose für das laufende Jahr wegen der wirtschaftlichen Folgen des russischen Kriegs gegen die Ukraine angepasst. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt dürfte demnach nur um 2,5 Prozent zulegen, wie die Münchner Forscher mitteilen. Im März hatten sie noch ein Plus von 3,1 Prozent für möglich gehalten. "Die Wirtschaftsleistung liegt derzeit noch immer ein Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau von Ende 2019", sagte der Leiter der Ifo-Prognosen, Timo Wollmershäuser. "Wir rechnen aber mit einem allmählichen Rückgang der Rohstoffpreise und der Materialengpässe im zweiten Halbjahr." Im kommenden Jahr soll sich das Wachstum dann auf 3,7 Prozent beschleunigen.

Gleichzeitig rechnet das Institut mit einer stärkeren Inflation. Waren und Dienstleistungen dürften sich in diesem Jahr um durchschnittlich 6,8 Prozent verteuern, 2023 dann etwa halb so stark mit 3,3 Prozent. Im März hatten die Experten hier nur einen Anstieg von 5,1 Prozent beziehungsweise 1,8 Prozent vorhergesagt. "Der mit den hohen Preisen verbundene Kaufkraftverlust der privaten Haushalte hat sich zu Jahresbeginn in einem rückläufigen Warenkonsum niedergeschlagen", sagte Wollmershäuser hierzu.

10:22 Uhr

"Kaufkraft wird massiv belastet"

Die Inflation wird dem Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) zufolge in diesem Jahr so stark ausfallen wie noch nie im wiedervereinigten Deutschland. Waren und Dienstleistungen dürften sich um durchschnittlich 7,4 Prozent verteuern, sagen die Forscher in ihrer Konjunkturprognose voraus. Im März waren sie lediglich von 5,8 Prozent ausgegangen. Auch für 2023 hoben sie die Vorhersage kräftig an, und zwar von 3,4 auf 4,2 Prozent. Sie läge dann immer noch mehr als doppelt so hoch wie von der Europäischen Zentralbank (EZB) angestrebt, die die Teuerungsrate bei zwei Prozent halten will. Der russische Krieg gegen die Ukraine hat die Energiepreise in die Höhe getrieben, während sich Lieferengpässe zugleich verschärft haben.

"Die Kaufkraft der verfügbaren Einkommen wird massiv durch die hohe Inflation belastet", schreiben die Experten. "Im laufenden Jahr werden die real verfügbaren Einkommen deshalb nochmals deutlich zurückgehen." 2023 dürften sie dann zwar steigen, aber immer noch deutlich niedriger ausfallen als vor Beginn der Corona-Pandemie. Diese Kaufkraftverluste dämpfen die Erholung des privaten Konsums.

Das IfW beließ dennoch seine Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes in diesem Jahr bei 2,1 Prozent. Für 2023 wurde sie hingegen von 3,5 auf 3,3 Prozent gesenkt. "Die deutsche Wirtschaft steuert weiter durch unruhiges Fahrwasser", betonten die Experten. Zwar setzt sich der Aufholprozess bei den kontaktintensiven Dienstleistern von der Corona-Pandemie in hohem Tempo fort, während die Industriebetriebe auf prall gefüllten Auftragsbüchern säßen. "Allerdings verringert die hohe Inflation die Kaufkraft der verfügbaren Einkommen und wirkt so einer höheren Konsumdynamik entgegen", begründeten die Ökonomen. Das Exportgeschäft werde zudem von Lieferengpässen gedämpft.

10:06 Uhr

Italienische Rendite deutlich runter

Die italienischen Renditen sind wieder deutlich auf dem Rückzug. Für zehn Jahre liegt sie bei 3,94 Prozent, im Hoch waren es 4,30 Prozent gewesen. Die EZB berät am Mittwoch über die Marktentwicklung. EZB-Direktorin Isabel Schnabel sagte, die EZB werde eine "Fragmentierung" des Euroraums auf jeden Fall zu verhindern. Das Engagement der EZB habe "keine Grenzen".

09:51 Uhr

EZB-Säbelrasseln hält Markt in Schach

Die EZB kündigt lediglich ein Ratstreffen an, Direktorin Isabel Schnabel führt vor, was die Notenbanker noch in Waffenkammer haben und schon reagiert der Markt im Sinne der Währungshüter:

Anleger greifen am Morgen bei italienischen Staatsanleihen zu. Die Rendite der zehnjährigen Papiere des Landes fällt im Gegenzug um fast 18 Basispunkte auf 4,03 Prozent. Der Euro steigt um 0,5 Prozent auf 1,0461 Dollar.

09:38 Uhr

H&M baut Umsatz kräftig aus

Bei H&M sind die Geschäft zuletzt überraschend gut gelaufen. Der Nettoumsatz stieg von März bis Mai um 17 Prozent auf 54,5 Milliarden Schwedische Kronen (rund 5,1 Milliarden Euro), wie die weltweit zweitgrößte Modekette mitteilt. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Umsatz von 52,8 Milliarden Kronen gerechnet. Den vollständigen Quartalsbericht will H&M am 29. Juni veröffentlichen. Der größte Rivale Inditex, Eigentümer des Modekonzerns Zara, hatte in der vergangenen Woche einen Gewinnsprung von 80 Prozent im ersten Quartal seines Geschäftsjahres angesichts einer deutlich gestiegenen Nachfrage mit Abflauen der Corona-Pandemie gemeldet.

H&M
H&M 16,52

09:24 Uhr

Schweizer Chemiekonzern wächst trotz höherer Kosten

Der Schweizer Spezialchemikalien-Hersteller Clariant hat Preiserhöhungen zu Jahresbeginn an seine Kunden weitergegeben und damit der Inflation trotzen können. Der Umsatz kletterte im ersten Quartal um 26 Prozent in lokaler Währung auf 1,26 Milliarden Franken, wie Clariant mitteilt. Die Gewinnmarge (Ebitda) lag mit 17,4 Prozent leicht über den 17,3 Prozent der Vorjahresperiode. Für das zweite Quartal erwartet Clariant ein anhaltend starkes Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr. Aufgrund saisonaler Einflüsse und einer Normalisierung der Nachfrage in den Geschäftsbereichen Care Chemicals und Natural Resources werde allerdings mit einem moderaten Umsatzrückgang in den Folgequartalen gerechnet. Der Konzern aus Muttenz geht davon aus, dass sich die Gewinnmarge im zweiten Quartal verbessern wird. Auch für das Gesamtjahr peilt Clariant eine Verbesserung der Ebitda-Marge an. Zudem bekräftigte das Unternehmen seine Mittelfristziele bis 2025.

Clariant
Clariant 7,24

 

09:09 Uhr

Schnäppchenjagd vor Fed-Sitzung beim DAX

Nach den jüngsten und deutlichen Kursverlusten kann der DAX zum Start in den Mittwochshandel erst einmal Gewinne verbuchen. Der deutsche Börsenleitindex klettert 1,0 Prozent auf 13.445 Punkte. Am Dienstag hatte er 0,9 Prozent abgegeben, war mit 13.304 Zählern nur etwa 10 Stellen über dem Tagestief aus dem Handel gegangen. Inflations- und Zinssorgen waren wieder einmal das bestimmende Thema gewesen - und dürfte es auch im heutigen Geschäft bleiben, denn das Terminhighlight der Handelswoche steht am Abend an: die Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Federal Reserve (Fed).

"Die Schnäppchenjäger sind wieder unterwegs, kein Wunder nach den verlustreichen zurückliegenden Handelstagen", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Katja Dofel. Das große Thema heute ist die Fed-Sitzung.

08:52 Uhr

Größer als weltgrößtes Kraftwerk: BP steigt bei Mega-Projekt ein

Der britische Ölkonzern BP beteiligt sich an einem der weltweit größten Projekte für Erneuerbare Energie in Australien. Das Unternehmen erklärte, einen Anteil von 40,5 Prozent am 36 Milliarden Dollar (34 Milliarden Euro) teuren "Asian Renewable Energy Hub" ("Asiatisches Zentrum für erneuerbare Energien") sowie den Betrieb der Solar- und Windkraftanlagen zu übernehmen, die sich über eine Fläche von 6500 Quadratkilometern erstrecken sollen.

Das Gesamtprojekt soll eine Kapazität von 26 Gigawatt haben und damit den chinesischen Drei-Schluchten-Staudamm übertreffen, der nach vielen Maßstäben das größte bestehende Kraftwerk der Welt ist. Außerdem sollen dort jährlich 1,6 Millionen Tonnen grüner Wasserstoff produziert werden, der bei der Abkehr von Öl und Gas helfen soll.

Das Projekt wurde 2014 vorgestellt und durchläuft seitdem einen langwierigen Genehmigungsprozess. Der Einstieg eines namhaften Energiekonzerns zusammen mit der neugewählten australischen Regierung, die mehr Klimaschutz versprochen hat, könnte dem Projekt neuen Auftrieb geben.

Australien gehört derzeit zu den drei größten Exporteuren fossiler Brennstoffe weltweit.

08:43 Uhr

Chinas Wirtschaft erholt sich nach Corona-Schock

 

Nach Belastungen durch die harten Corona-Maßnahmen hat sich die chinesische Wirtschaft im Mai leicht erholt. Wie das Pekinger Statistikamt mitteilte, stieg die Industrieproduktion im Vorjahresvergleich um 0,7 Prozent, nachdem sie im April um 2,9 Prozent zurückgegangen war. Auch die Konsumausgaben stiegen im Vergleich zum April leicht an, lagen aber noch niedriger als vor einem Jahr.

Die chinesische Wirtschaft war wegen der strikten Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus in der ersten Jahreshälfte unter Druck geraten. Doch wurden zuletzt einige Beschränkungen gelockert, weil die Infektionszahlen zurückgegangen sind.

Trotz der jüngsten Lockerungen klagen Wirtschaftsvertreter weiterhin über große Unsicherheiten. So sei kaum absehbar, wann und wo es den nächsten Lockdown im Land geben werde, der sich negativ auf das Geschäft und die Lieferketten auswirken könnte.

08:21 Uhr

Überraschendes Treffen des EZB-Rats - Direktorin kündigt "grenzenloses" Vorgehen an

Die Währungshüter der Europäischen Zentralbank halten heute eine außerordentliche Ratssitzung ab, um die Folgen der jüngsten Verkaufswelle am Anleihenmarkt zu erörtern. "Der EZB-Rat wird am Mittwoch eine Ad-hoc-Sitzung abhalten, um die aktuellen Marktbedingungen zu diskutieren", sagte ein Sprecher der Notenbank am Morgen. Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt.

Die EZB hatte vergangenen Donnerstag eine Reihe von Zinserhöhungen angekündigt. Seitdem sind die Anleiherenditen stark gestiegen.

Gestern Abend hatte Notenbankdirektorin Isabel Schnabel eindrücklich betont, dass die EZB gegen solch einen ungeordneten Anstieg der Finanzierungskosten stärker verschuldeter Länder einschreiten werde - und zwar schnell und "grenzenlos". Die Geldpolitik könne und solle auf eine ungeordnete Neubewertung von Risikoaufschlägen regieren, die die Wirksamkeit von Maßnahmen der Notenbank beeinträchtige und die Preisstabilität bedrohe, sagte Schnabel an der Panthéon-Sorbonne University in Paris.

Wenn nötig würde die EZB dazu auch "neue Instrumente entwickeln", um ihre Aufgabe zu erfüllen und die Preisstabilität zu sichern, sagte sie. Das Engagement für den Euro sei das Werkzeug der Notenbank gegen eine solche Fragmentierung, sagte Schnabel. "Dieses Engagement kennt keine Grenzen", fügte sie hinzu.

Am Dienstag war der Renditeabstand zwischen 10-jährigen deutschen Bundesanleihen und entsprechenden italienischen Staatspapieren auf über 2,50 Prozentpunkte gestiegen - der höchste Abstand seit 2020.

08:11 Uhr

Ölpreis steigt weiter

Die Ölpreise sind im frühen Handel leicht gestiegen. Starke Impulse gab es zunächst nicht.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 65,52

Am Morgen kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent 121,41 US-Dollar. Das waren 24 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte stieg um 20 Cent auf 119,13 Dollar.

Leichten Auftrieb erhielten die Erdölpreise durch neue Konjunkturdaten aus China. Produktionsdaten aus der Industrie und Umsatzzahlen aus dem Einzelhandel fielen etwas besser aus als erwartet. Auch die Investitionsneigung der Unternehmen überraschte leicht positiv. China ist einer der größten Ölverbraucher der Welt. Seit einiger Zeit lastet allerdings die strikte Corona-Politik des Landes auf der Konjunktur.

07:54 Uhr

Angst vor "Krypto-Winter" - Coinbase feuert jeden fünften Mitarbeiter

Die Kryptoplattform Coinbase Global muss der Talfahrt der Cyber-Devisen Tribut zollen und streicht fast jede fünfte Stelle.

Coinbase
Coinbase 320,00

Es würden 1100 Jobs abgeschafft, teilte das US-Unternehmen mit, das sich damit Wettbewerbern wie BlockFi und Crypto.com anschließt. Das entspricht 18 Prozent der aktuellen Belegschaft. Die Betroffenen sollen per E-Mail informiert werden. Coinbase, das vor allem zu Beginn der Pandemie viele neue Mitarbeiter einstellte, rechnet mit Kosten von 40 bis 45 Millionen Dollar im Zusammenhang mit der Entlassungswelle.

Die Kryptowelt kämpft mit hoher Volatilität. Aus Sorge vor einer Rezession haben sich jüngst viele Investoren von Risikowerten getrennt, zu denen Kryptowährungen gehören. Coinbase-Chef Brian Armstrong sprach von einem möglichen "Krypto-Winter". Der Kurs der ältesten und wichtigsten Cyber-Devise Bitcoin fiel am Montag zeitweise um fast 23 Prozent auf 22.560 Dollar und der Krypto-Verleiher Celsius Network fror alle Abhebungen und Überweisungen zwischen Konten ein.

Die Coinbase-Aktie fiel rund fünf Prozent. In diesem Jahr hat sie bereits rund 80 Prozent an Wert verloren.

07:44 Uhr

DAX macht Hoffnung auf leichte Erholung

Vor dem US-Zinsentscheid wird der DAX Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge am Mittwoch höher starten.

Am Dienstag hatte er 0,9 Prozent im Minus bei 13.304,39 Punkten geschlossen.

Weil die US-Inflation im Mai überraschend noch einmal stieg, rechnen Investoren inzwischen mit einer Zinserhöhung um 0,75 statt der signalisierten 0,5 Prozentpunkte. Nach Einschätzung von Neil Wilson, Analyst beim Online-Broker Markets.com, wird die Notenbank Fed allerdings an ihrem Kurs festhalten und stattdessen weitere Anhebungen um jeweils einen halben Prozentpunkt bis in den Herbst hinein signalisieren.

Wenige Stunden vor dem Notenbank-Entscheid um 20 Uhr (MESZ) stehen die US-Einzelhandelsumsätze auf dem Terminplan, von denen sich Börsianer Rückschlüsse auf die Geldpolitik versprechen. Experten erwarten für Mai einen Rückgang des Wachstums auf 0,2 Prozent. Die Kauflaune der US-Verbraucher gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft.

07:38 Uhr

Euro hält sich auf niedrigem Niveau

Der Euro notiert im frühen Handel weiter über der Marke von 1,04 US-Dollar.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,16

Am Morgen kostet die Gemeinschaftswährung 1,0430 Dollar und damit etwas mehr als am späten Vorabend. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag noch etwas höher auf 1,0452 Dollar festgelegt.

Der Mittwoch steht im Zeichen der US-Geldpolitik. Am Abend gibt die Notenbank Federal Reserve neue Entscheidungen bekannt. Analysten rechnen mehrheitlich mit einer deutlichen Zinsanhebung um 0,5 Prozentpunkte. An den Finanzmärkten wird sogar auf einen noch größeren Schritt um 0,75 Punkte gesetzt. Aktuell liegt der Leitzins nach zwei Anhebungen im laufenden Jahr um insgesamt 0,75 Punkte zwischen 0,75 und 1,0 Prozent.

07:17 Uhr

Metaller erzielen höchstes Lohnplus seit Jahrzehnten

Bei den Tarifverhandlungen für die 68.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Stahlindustrie haben die IG Metall und die Arbeitgeber in der Nacht eine Einigung erzielt. Die Mitarbeiter sollen ab 1. August 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt bekommen, teilten der Arbeitgeberverband Stahl und die IG Metall nach der vierten Verhandlungsrunde mit. Der Tarifvertrag habe eine Laufzeit von 18 Monaten.

Für die Monate Juni und Juli 2022 wurde ein zusätzlicher Energiebonus von 500 Euro für Arbeiter und Angestellte und in Höhe von 200 Euro für Auszubildende vereinbart. Die IG Metall hatte eine Erhöhung von 8,2 Prozent gefordert.

"In Zeiten einer hohen Inflation ist uns ein Verhandlungsergebnis gelungen, das den Beschäftigten sofort ein deutliches Plus von 6,5 Prozent ins Portemonnaie bringt. Das ist die höchste prozentuale Erhöhung in der Stahlindustrie seit 30 Jahren", sagte Knut Giesler, IG Metall Verhandlungsführer.

07:09 Uhr

Asiens Börsianer warten auf die Fed

Die Märkte in Asien können sich vor einem möglichen großen Zinsschritt der US-Notenbank Fed am Mittwoch zunächst auf keine gemeinsame Richtung einigen. Angesichts der höchsten Inflation seit mehr als 40 Jahren wird die US-Notenbank Fed die Zügel diese Woche voraussichtlich weiter anziehen. "Ein womöglich bevorstehender Wendepunkt der Inflation reicht wahrscheinlich nicht aus, um die Talsohle zu durchschreiten, und ähnliche Entwicklungen in der Vergangenheit wurden erst beendet, als die Fed zu einer lockeren Politik übergegangen ist", schrieben die Analysten von Goldman Sachs in einer Notiz.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,7 Prozent tiefer bei 26.435 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,7 Prozent und lag bei 1865 Punkten. Die Börse in Shanghai lag 1 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen gewann 1,3 Prozent.

Nikkei
Nikkei 50.512,32

06:30 Uhr

Großer Tag der Fed - das wird für den DAX heute wichtig

Nicht einmal ein steigender ZEW-Index hat die Börsianer am Dienstag bei Laune halten können. Zu sehr ist die Entwicklung am Frankfurter Aktienmarkt derzeit von den Notenbanken abhängig und von deren Aufgabe, die hohe Inflation zu bekämpfen, ohne der Wirtschaft zu schaden. Mehrere Gespenster schweben über dem Parkett: Rezession, Stagflation, Inflation. Die DAX-Familie befindet sich auf stürmischer See.

DAX
DAX 24.308,78

Heute ist nun der große Tag der Federal Reserve. Die US-Notenbank wird wieder eine Zinsanhebung vornehmen und erklären. Wie brutal wird diese aufgrund der Inflationsrate von 8,6 Prozent in den Vereinigten Staaten ausfallen? Experten der Investmentbank Goldman Sachs erwarten mittlerweile eine Steigerung um 0,75 Prozentpunkte und eine weitere in gleicher Höhe im Juli. Auch die Markterwartungen dürften inzwischen in dieser Dimension liegen. Um 20 Uhr MESZ wissen wir mehr.

Was liegt sonst noch an? Das Münchner IFO-Institut wartet am Vormittag mit seiner Konjunkturprognose auf. Zudem gibt es Daten zur April-Industrieproduktion in der Europäischen Union. Die USA liefern vor Handelsbeginn an der Wall Street Zahlen zum Einzelhandel im Mai und zu den Import- und Exportpreisen im Juni. Zudem steht der Empire State Manufacturing Index für Juni an.

Mehr dazu lesen Sie hier.
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen