"Allgemeine Gemengelage" beschäftigt DAX-Anleger
Bis auf 13.085 Punkte ist es für den DAX im Tagestief zur Wochenmitte nach unten gegangen. Aus dem Handel verabschiedet sich der deutsche Börsenleitindex mit einem Miniaufschlag von 0,2 Prozent und einem Stand von 13.220 Zählern aus dem Handel. Zwischenzeitlich lag der Index auch im Plus, markierte bei 13.220 Stellen das Tageshoch. Eine zum Teil schwächere Wall-Street-Eröffnung am Nachmittag hinterlässt aber Bremsspuren im späten Verlauf. Dennoch: Der Abwärtstrend der vergangenen Tage ist vorerst gebrochen.
Im Blick des Marktes stehen weiter die extreme Inflation und Rezessionssorgen. Hoffnungen auf einen milderen Zinserhöhungskurs der US-Notenbank sollten sich Anleger aber trotz des sehr schwachen US-Einkaufsmanager-Index (PMI) am Vortag nicht machen. Auch Fed-Mitglied Neel Kashkari zeigte sich trotz der Daten weiter klar falkenhaft. Der Markt sei voll fokussiert auf das Treffen der internationalen Notenbanker in Jackson Hole ab Donnerstag. Die wichtigste Rede stehe mit Fed-Chairman Jerome Powell aber erst Freitag an, so dass der umsatzarme Handel bis dahin weitergehen könnte, heißt es. Beim DAX sei es bis dahin ein gutes Zeichen, wenn er sich weiter in der Unterstützungsspanne zwischen 13.000 und 13.200 Zählern halten könne.
ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer spricht von einem "zwischenzeitlich zögerlichen Erholungsversuch" des DAX: "Die allgemeine Großwetterlage wird gehandelt und die schmeckt der Börse nicht", sagt er. "Der Gaspreis steigt weiter, der Euro bleibt unter der Parität", so Meyer. "Dazu kommen die Unsicherheiten rund um Zinsängste, Rezessionssorgen und die sich weiterhin als Bremsklotz erweisenden hohen Energiepreise. Die Konsumenten fallen als Stütze aus, die Inflation verdirbt die Konsumlaune", erläutert er. "Die Anleger sind auf Habacht-Stellung, die Umsätze gering."
Bei den Einzelwerten im DAX geht es für Hellofresh nach einer Kurszielabsenkung abwärts, die Titel geben zeitweise mehr als zwei Prozent ab. Auf der Verliererseite finden sich auch die Aktien von Fresenius und der Tochter FMC. Sie büßen zwischen 2,5 und 3 Prozent ein. Auf der Gewinnerseite befinden sich Beiersdorf und Sartorius in der Spitzengruppe: Beiersdorf-Papiere legen mehr als zwei Prozent zu, Sartorius-Aktien mehr als vier Prozent.