Günstiges Umfeld: Dax hustet noch nicht wegen Corona
Etwas hoch, etwas runter, dann wieder leicht nach oben beziehungsweise nach unten: Am deutschen Aktienmarkt haben die Anleger äußerst vorsichtig agiert. Grund ist die immer stärker grassierende vierte Corona-Welle. Trotz hochschnellender Infektionszahlen in Deutschland und anderen europäischen Ländern sprachen Marktteilnehmer aber weiter von einem günstigen Handelsumfeld. Die neuen Lockdowns in Österreich und in Teilen Bayerns dürften die Märkte nicht nachhaltig bremsen, glaubt Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank. Die Dauer der Restriktionen dürfte kürzer ausfallen als im vergangenen Winter, als noch nicht ein Großteil der Bevölkerung geimpft war.
Der Dax verlor 0,3 Prozent und ging mit 16.116 Punkten aus dem Handel. Der EuroStoxx50 notierte 0,2 Prozent niedriger bei 4349 Stellen.
Deutsche Telekom gewannen 2,6 Prozent und lagen damit an der Dax-Spitze. Insgesamt ging es den Telekommunikationswerten heute gut. Der US-Finanzinvestor KKR will Telecom Italia für 10,8 Milliarden Euro übernehmen. Die Übernahmeofferte von KKR weckt auch an anderer Stelle erneute Übernahmefantasien.
Tui entzogen sich dem Corona-bedingten Abgabedruck im Touristiksektor und legten 1,2 Prozent zu. Hintergrund sind optimistische Aussagen zum Sommergeschäft 2022 durch Tui-Deutschlandchef Stefan Baumert, der mit einer Rückkehr zur Normalität rechnet.
Vonovia verloren 2,2 Prozent. Ein Marktteilnehmer sprach mit Blick auf die Kapitalerhöhung des Immobilienkonzerns von einem "Brett". Von den 17 Milliarden Euro für die Übernahme der Deutsche Wohnen holt sich der Dax-Konzern nun acht Milliarden Euro von den Aktionären wieder. Für 20 alte können sich Aktionäre sieben neue Aktien zum Stückpreis von 40 Euro kaufen.
Deutsche Bank gewannen 0,4 Prozent. Die Nachfolgeregelung von Paul Achleitner spielte keine große Rolle am Markt. Bei dem Institut soll Alexander Wynaendts im kommenden Mai Achleitner als Aufsichtsratschef folgen.