Turbulenzen am Nachmittag: Dax mit rotem Wochenstart
Lange Zeit sah es so aus, dass der deutsche Aktienmarkt ruhig und mit kleinem Verlust in die neue Woche starten würde. Doch am Nachmittag kam Unruhe auf, mit den Kursen ging es kräftiger nach unten.
Im Handel wurde in diesem Zusammenhang auf die steigenden Notierungen beim Öl verwiesen, auch die Renditen auf die US-Anleihen befanden sich mit 1,50 Prozent im Zehnjahresbereich wieder im Steigen. Zudem sorgte der Fed-Banker James Bullard mit seiner Aussage, dass das Risiko bei der Inflationsentwicklung auf der Oberseite sei, für Verunsicherung bei den Anlegern. Am Vormittag war es Chinas schwankender Immobilienriese Evergrande, der die Händler beschäftigte.
Mit den Ölpreisen ging es steil nach oben, nachdem die Opec+-Staaten keine Abkehr von ihren Plänen zur schrittweisen Erhöhung der Fördermenge beschlossen haben. Trotz größeren Bedarfs an Öl soll die monatliche Fördermenge um 400.000 Barrel pro Tag erst ab November erhöht werden. Das bedeute unter dem Strich, dass sich die Öllagerbestände bis zum Jahresende verringerten, kommentierte Peter McNally, Global Sector Lead for Industrial, Materials and Energy bei Third Bridge, die Entscheidung der Opec+.
Der Dax ging mit einem klaren Minus von 0,8 Prozent auf 15.037 Punkte aus dem Handel. Im Gegensatz zum vergangenen Freitag unterquerte er heute nicht die 15.000er-Marke. Auch MDax, TecDax und SDax befanden sich im roten Bereich. Der EuroStoxx50 notierte 1,1 Prozent tiefer bei 3993 Stellen.
Die Aktien der Adler Group verteuerten sich im SDax um 2,6 Prozent. Die luxemburgische Immobiliengesellschaft prüft einen Verkauf von Teilen ihrer Mietwohnungen, um den eigenen Verschuldungsgrad zu senken. Von mehreren institutionellen Interessenten lägen Übernahmeangebote dafür vor, heißt es vom Unternehmen.
Bei MLP ging es um 2,8 Prozent nach oben. Der Finanzdienstleister hatte positiv überrascht und erwartet für 2021 ein deutliches Übertreffen der eigenen Ebit-Prognose und für das dritte Quartal ein Ebit deutlich über Vorjahresniveau.
Adidas fielen im Dax um 2,3 Prozent, nachdem die Bank of America die Aktie auf "Underperform" nach "Neutral" abgestuft hat.