Dax mit starkem Endspurt - 211 Punkte mehr
Erholung am Vormittag, Schwäche am Mittag, wieder Zugewinne am Nachmittag: Der deutsche Aktienmarkt hat einen ordentlichen Wochenbeginn hingelegt. Dennoch blieb es im Handel volatil, und auf dem Frankfurter Parkett ging man davon aus, dass die Volatilität zunächst hoch bleiben wird. Positiv wirkten Informationen zur Omikron-Variante des Coronavirus. "Anleger sind von den Ergebnissen einer kürzlich durchgeführten Studie ermutigt, die ergab, dass Omikron weniger schwere Covid-19-Infektionen verursacht", so ein Marktteilnehmer.
Die Industrie-Auftragseingänge in Deutschland sind unterdessen im Oktober unerwartet massiv eingebrochen. Laut Commerzbank zeigt es sich mehr und mehr, dass der Auftragsboom in der Industrie zumindest vorerst zu Ende sei.
Der Dax schloss 1,4 Prozent höher bei 15.381 Punkten, womit der Leitindex heute 211 Zähler hinzugewann. Sein Tageshoch lag bei 15.415 Punkten. Entscheidend ist aber, dass der Dax die 200-Tagelinie bei 15.423 Punkten überwindet, um weiteres Aufwärtspotenzial zu eröffnen. An der Marke ist er in der jüngsten Vergangenheit bereits mehrfach gescheitert. Der EuroStoxx50 notierte 1,5 Prozent höher bei 4143 Stellen.
Deutsche Bank gewannen vier Prozent. JP Morgan hatte sie von "Neutral" auf "Overweight" hochgestuft. Der Konzern habe die 2019 vorgestellte Umbaustrategie unter dem aktuellen Management konsequent umgesetzt, schrieb Analyst Kian Abouhossein. Die Erträge stabilisierten sich, und der Kostenplan trage Früchte.
Delivery Hero verloren 2,6 Prozent. Der Essenslieferant scheiterte vorerst auch bei einem zweiten Übernahmeversuch des Konkurrenten The Chefz in Saudi-Arabien an den Wettbewerbshütern. Auch andere "Stay at Home"-Aktien wie jene des Kochboxenversenders Hellofresh und des Online-Modehändlers Zalando gaben um 2,7 beziehungsweise 1,6 Prozent nach. Beim Laborzulieferer Sartorius nahmen die Anleger weitere Gewinne mit, die Titel verloren 3,6 Prozent und lagen damit am Dax-Ende.