Der Börsen-Tag

Der Börsen-Tag Deutsche Auftragsdaten "echte Enttäuschung"

Der abermalige Rückgang der deutschen Auftragseingänge im April nach dem Absturz im März ist nach Aussage von Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen ernüchternd. "Das ist eine echte Enttäuschung: Allgemein war davon ausgegangen worden, dass der Einbruch der Auftragseingänge im März um fast 11 Prozent im April zumindest zum Teil wieder ausgeglichen werden würde. Tatsächlich sind die Aufträge noch einmal um 0,4 Prozent gefallen", schreibt Solveen in einem Kommentar. Zwar sei dieses Minus in erster Linie auf einen neuerlichen deutlichen Rückgang der immer sehr volatilen Orders im Bereich "sonstiger Fahrzeugbau" (Flugzeuge, Schiffe, Panzer usw.) zurückzuführen. "Aber auch bei der Kerngröße ohne diesen Sektor, die um 1,2 Prozent zulegte, zeigt der Trend eindeutig nach unten", hält der Ökonom fest.

Aus seiner Sicht bestätigen die Zahlen, dass sich die weltweite Nachfrage nach Industriegütern spürbar abgeschwächt hat. "Die Produktion wird zwar vorerst noch durch die Abarbeitung der während der Corona-Pandemie liegengebliebenen Aufträge stabilisiert werden. Die Unternehmen beurteilen die Auftragsbestände allerdings inzwischen nicht mehr als außergewöhnlich hoch, so dass auch dieser positive Effekt spätestens im zweiten Halbjahr verschwinden dürfte", schreibt Solveen. Dann dürfte die Industrie maßgeblich dazu beitragen, dass die deutsche Wirtschaft erneut schrumpfe.

Quelle: ntv.de

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