Der Börsen-Tag

Der Börsen-TagItaliens Staatsdefizit alarmiert Finanzmärkte

04.10.2023, 13:54 Uhr

Italien kämpft auch unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mit einer hohen Neuverschuldung. In der ersten Jahreshälfte lag das Staatsdefizit bei 8,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, wie das Statistikamt Istat mitteilt. Zum Vergleich: Mitte 2022 fiel das Defizit der öffentlichen Haushalte mit 8,4 Prozent ähnlich hoch aus.

Melonis rechtspopulistische Regierung hat erst in der vergangenen Woche ihre Defizitprognose für das Gesamtjahr 2023 angehoben, und zwar von 4,5 auf 5,3 Prozent. Für das kommende Jahr wurde die Vorhersage von 3,7 auf 4,3 Prozent nach oben korrigiert. Als Gründe dafür wurden das langsamere Wirtschaftswachstum, steigende Zinsen und kostspielige Anreize für grünes Bauen genannt, die von früheren Regierungen eingeführt wurden.

An den Finanzmärkten wird die Entwicklung kritisch beäugt. Schließlich leidet Italien - die nach Deutschland und Frankreich drittgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone - unter einer chronisch hohen Staatsverschuldung. Dem Industrieländerklub OECD zufolge machen die Verbindlichkeiten inzwischen mehr als 150 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung aus. Nur in Japan und Griechenland ist dieser Anteil noch höher. Zum Vergleich: In Deutschland ist der Schuldenstand weniger als halb so hoch.

Quelle: ntv.de