Der Börsen-Tag

Der Börsen-TagTrumps Zolldrohung wird Dax weiter beschäftigen

26.05.2025, 06:30 Uhr

Die Angst vor einem weltweiten Handelskrieg hatte am Freitag die Anleger am deutschen Aktienmarkt wieder eingeholt. US-Präsident Donald Trump hatte die Investoren mit Zolldrohungen gegen Apple und die EU geschockt. Gleichzeitig waren weniger riskante Anlagen wie Gold gefragt. An den Anleihemärkten fielen die Renditen im Gegenzug zu steigenden Kursen. Der US-Dollar musste erneut Federn lassen. Der Dax ging 1,5 Prozent tiefer bei 23.630 Punkten aus dem Handel. Die Hoffnung auf weitere Handelsdeals hatte den Dax in der Woche erstmals über die Schallmauer von 24.000 Punkten getragen. Auf Wochensicht verbuchte er nun ein Minus von 0,6 Prozent.

Die Zollproblematik wird auch in dieser Woche wie ein Damoklesschwert über dem Frankfurter Börsenparkett schweben, hat doch Trump angedroht, für Importe aus der EU einen Zoll in Höhe von 50 Prozent ab 1. Juni zu erheben. Der 78-Jährige monierte die schleppenden Verhandlungen zwischen Washington und Brüssel. Die Börsianer hoffen nun auf einen flotten Deal mit Zöllen deutlich unter den angekündigten 50 Prozent.

Ein weiterer Faktor, der an den Börsen zunehmend eine Rolle spielt, sind Helaba-Strategin Claudia Windt zufolge die im Zuge der Erholungsrally deutlich gestiegenen Bewertungen. "Inzwischen sind aber auch Dax und EuroStoxx50 teuer - wenn auch weniger ausgeprägt als ihre US-Pendants", sagte sie. Die Aktienanleger hätten viel Positives in Sachen Zollstreit vorweggenommen. "Vielleicht kommt aber auch bald eine andere alte Börsenregel zum Einsatz: 'Sell in May and go away'."

Heute könnte es eventuell etwas ruhiger in Frankfurt zugehen, weil sowohl in Großbritannien als auch in den USA wegen Feiertagen nicht gehandelt wird. An Konjunkturdaten aus den USA stehen am Dienstag die Auftragseingänge langlebiger Güter und Daten zum Verbrauchervertrauen an. Am Freitag werden die US-Konsumausgaben und das PCE-Inflationsmaß veröffentlicht. Am Mittwoch werden die Fed-Protokolle der vergangenen Notenbanksitzung von den Investoren beäugt werden. Die Federal Reserve hatte trotz der Forderung von Trump nach einer raschen Zinssenkung den Leitzins in einer einstimmigen Entscheidung in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent belassen.

Am Freitag stehen auch die Teuerungsdaten aus Deutschland an. Die Experten der Commerzbank gehen davon aus, dass die Inflation auf 2,0 Prozent und damit genau auf das EZB-Ziel gesunken ist.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

Quelle: ntv.de