Telekom, MAN und Celesio Dax-Future im Minus
15.03.2010, 08:20 UhrAm deutschen Aktienmarkt rechnen die Beobachter zum Wochenauftakt mit leichten Abschlägen. Der vorherrschenden Ansicht nach wird der Dax vorerst nicht über die 6000er Schwelle kommen. Analystenstimmen und das Treffen der Euro-Chefs stehen im Mittelpunkt.
Der Dax-Future ist mit leichten Abschlägen in die neue Börsenwoche gestartet. Er fiel am Montag in den ersten Handelsminuten um 14 Zähler auf 5932 Punkte. Zur gleichen Zeit prognostizierten Analysten für den Kassa-Dax ein Eröffnungsminus von 0,2 Prozent. Der Bund-Future gab einen Tick auf 122,55 Punkte nach. Der Euro verbilligte sich auf 1,3753 Dollar nach 1,3765 Dollar zum New Yorker Freitagsschluss. Am Rohstoffmarkt kostete ein Barrel der US-Ölsorte WTI mit 80,75 Dollar 0,6 Prozent weniger als am Freitag.
Nach einer Herabstufung durch Bank of America/Merrill Lynch gaben die Aktien der Deutschen Telekom vorbörslich nach. Im Geschäft von Lang & Schwarz lagen die Aktien ein Prozent unter ihrem Freitagsschluss von 9,89 Euro und waren damit Schlusslicht im Dax. T-Mobile USA stehe vor einem schwierigen ersten Halbjahr 2010, schrieb Analyst Emmet Kelly in einem Kommentar. Es drohten rückläufige Durchschnittsumsätze je Kunde (ARPU) und sinkende Margen. Im deutschen Festnetzgeschäft wachse die Konkurrenz der Kabelbetreiber. Kelly stufte die T-Aktie auf "Underperform" von "Neutral" zurück und kürzte sein Kursziel auf 8,90 von 9,70 Euro.
Als negativ zumindest für die Stimmung werteten Händler Aussagen von MAN-Finanzvorstand Frank Lutz im "Handelsblatt". Die Lage auf dem Markt für Nutzfahrzeuge stuft er als weiterhin schwierig ein. Lutz sieht im Gegensatz zum Stuttgarter Wettbewerber Daimler noch keine Anzeichen für eine Trendwende. "MAN ist wesentlich stärker von der wirtschaftlichen Erholung in Osteuropa abhängig, als der Wettbewerber in Stuttgart", kommentierte ein Marktteilnehmer. Dies verlaufe momentan wesentlich schleppender als zum Beispiel in den USA. Charttechnisch habe die Aktie noch Platz bis in den Bereich bei 60 Euro, hieß es unter charttechnisch orientierten Beobachtern. In diesem Bereich sei sie 2009 bereits dreimal gescheitert. Eine gute Unterstützung soll dagegen bei 55 Euro liegen.
Die Pläne von Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler zur Kürzung der gesetzlichen Margen des Arzneimittel-Großhandels bealsteten Celesio vorbörslich. "Dies trifft Celesio doppelt - erstens im Großhandel und zweitens im Apotheken-Geschäft", erklärte Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research. Zu Celesio gehört die größte europäische Versandapotheke Doc Morris.
Die Erteilung eines Patents für die wichtige Antikörper-Bibliothek HuCal in Japan gab Morphosys vorbörslich Auftrieb. Im Geschäft des Brokerhauses Lang & Schwarz lagen die Aktien der Biotechfirma 2,6 Prozent über ihrem Freitagsschluss von 16,91 Euro und waren damit Spitzenreiter im TecDax.
Die Aktien von MVV werden an diesem Montag mit einem Dividendenabschlag von 0,90 Euro gehandelt. Zum Freitagsschluss von 33 Euro bedeutet dies einen Abschlag von 2,7 Prozent.
Bereits am frühen Morgen waren Marktbeobachter davon ausgegangen, dass der Dax zunächst keinen neuen Anlauf zum Sprung über die psychologisch wichtige Marke von 6000 Punkten nehmen dürfte. Am Freitag hatte der Leitindex 0,3 Prozent höher bei 5945,11 Punkten geschlossen.
An der Wall Street hatten sich die US-Indizes nach Börsenschluss in Deutschland kaum bewegt. Der Dow Jones beendete die Sitzung am Freitag 0,1 Prozent höher bei 10.625 Zählern, während der Nasdaq-Composite fast unverändert bei 2367,66 Stellen blieb. Der S&P500 notierte nahezu unverändert bei 1149,99 Punkten.
In Tokio notierte der Nikkei-Index am Montag fast unverändert bei 10.751,98 Punkten. Der chinesische Shanghai Composite fiel um 1,5 Prozent auf 2969 Punkte.
Quelle: ntv.de, DJ/rts