Euro über 1,48 Dollar Dollar-Schwäche hält an
26.11.2007, 15:30 UhrVor der Veröffentlichung einer Reihe von Konjunkturdaten in dieser Woche haben sich Anleger mit Devisengeschäften zurückgehalten. Im frühen Handel zog der Euro am Montag auf 1,4886 US-Dollar von 1,4830 US-Dollar am Freitag an, ehe er sich am Nachmittag um 1,4850 Dollar einpendelte. "Man braucht offenbar keine allzu großen Entschuldigung, um Dollar in dem derzeitigen Umfeld zu verkaufen", erklärte Jeremy Stretch, Währungsstratege bei der Rabobank.
Viele Analysten rechnen in Kürze mit einem Test der psychologisch wichtigen Marke von 1,50 US-Dollar, an die sich der Euro am Freitag schon auf weniger als einen halben Cent herangepirscht hatte. Aussagen von EZB-Chef Jean-Claude Trichet bremsten Händlern zufolge die Dollar-Verkäufe nur wenig. Der Chef der Europäischen Zentralbank warnte bei einem Besuch in Indien vor den Folgen heftiger Wechselkursschwankungen. Die EZB habe mit großer Aufmerksamkeit registriert, dass die USA eine starke heimische Währung weiter als in ihrem Interesse ansähen. Zur Meinung mancher Marktteilnehmer, der Euro könnte den Dollar bald als Weltleitwährung ablösen, sagte der EZB-Chef: "Seit der Einführung des Euro kann man sagen, dass wir nie für eine internationale Verwendung Werbung gemacht haben."
Der Referenzkurs der EZB stieg auf 1,4845 US-Dollar von 1,4809 US-Dollar und notierte damit so hoch wie noch nie seit der Einführung im Jahr 1999. Im Referenzkursverfahren der Banken (EuroFX) wurde der Euro mit 1,4845 (Freitag 1,4813) US-Dollar festgelegt. Zum Yen stieg er auf 161,19 Yen von 159,83 Yen am Freitag. Am Nachmittag gab der Euro aber auf 160,70 Yen wieder nach.
Von den im Wochenverlauf anstehenden Statistiken vom US-Immobilienmarkt erhoffen sich Anleger Hinweise auf die Zinspolitik der Fed. "Für den Dollar könnte eine Erholung schwierig sein, wenn die Wirtschaftsdaten schwach ausfallen", erklärten Analysten der französischen Investmentbank Calyon.
Am Rentenmarkt gaben die Kurse am Morgen zunächst nach, drehten im Verlauf aber ins Plus. Am Nachmittag notierte der Bund-Future mit 115,27 Zählern neun Ticks höher. Die von der Bundesbank täglich errechnete Umlaufrendite börsennotierter öffentlicher Anleihen stieg auf 4,04 (Freitag 4,02) Prozent. Der Rex-Rentenindex blieb praktisch unverändert bei 117,0399 (minus 0,4146) Stellen.
Quelle: ntv.de