Neues Allzeithoch Euro nicht zu bremsen
24.09.2007, 11:17 UhrDer Euro ist auf seiner Rekordjagd mit täglich neuen Höchstwerten kaum zu bremsen. Die europäische Gemeinschaftswährung sprang am Montagmorgen auf 1,4130 US-Dollar und war damit so teuer wie noch nie seit ihrer Einführung an den Finanzmärkten im Jahr 1999. Am späten Vormittag pendelte der Euro dann um 1,4100 US-Dollar.
Der seit vergangener Woche andauernde Höhenflug des Euro geht damit auch jenseits der 1,40 US-Dollar-Marke weiter. "Solange es keine Nachrichten gibt, die den US-Dollar nachhaltig stützen, so lange gibt es kein Halten für den Euro", sagte ein Händler in Frankfurt.
Der Sprung über 1,40 US-Dollar war in der vergangenen Woche von einem überraschend kräftigen Zinsschritt der US-Notenbank Fed ausgelöst worden, die den Leitzins für die Vereinigten Staaten wegen der Hypotheken- und Kreditkrise um 50 Basispunkte auf 4,75 Prozent gesenkt hatte. Damit schmilzt der Zinsvorsprung des US-Dollars zum Euro - in der Euro-Zone liegt der Leitzins aktuell bei vier Prozent. Anlagen in US-Dollar werden also für die Investoren tendenziell weniger attraktiv.
Außerdem kursieren Spekulationen, die Fed könnte die Zinsen noch weiter senken, um die Auswirkungen der Kreditkrise für die Banken und die Verbraucher in den USA abzumildern und für billigeres Geld zu sorgen. "So lange es diese Zinsspekulationen gibt, bleibt der US-Dollar unter Druck", sagte Antje Praefcke, Devisenanalystin bei der Commerzbank. Seit Anfang September ist der US-Dollar im Verhältnis zum Euro um sechs Euro-Cent gefallen.
Am Rentenmarkt fiel der Bund-Future um 20 Ticks auf 112,32 Punkte. Händler machten die anhaltenden Inflationssorgen der Anleger wegen der weiterhin hohen Rohstoffpreise für die Verluste bei den Festverzinslichen verantwortlich. So hielt sich der Ölpreis auch am Montag deutlich über 80 US-Dollar je Barrel. Die Rendite der dem Bund-Future zu Grunde liegenden Bundesanleihe mit zehn Jahren Laufzeit stieg auf 4,373 Prozent. Wegen eines Feiertags in Japan blieb der Handel in den Vormittagsstunden allerdings recht ruhig.
Quelle: ntv.de