Marktberichte

Höchster Stand seit Ende 2011 Euro springt in die Höhe

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(Foto: picture alliance / dpa)

Die europäische Gemeinschaftswährung geht in den Steigflug über. Innerhalb kurzer Zeit lässt sie die Marke von 1,39 Dollar weit hinter sich.

Der Euro setzt seinen Aufwärtstrend fort. Am Morgen kletterte die Gemeinschaftswährung im asiatisch geprägten Handel bis auf 1,3949 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit Oktober 2011. Binnen weniger Minuten machte die Währung einen Satz von fast einem halben Cent. Im Verlauf tendiert der Euro bei 1,3950 Dollar.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Experten erklärten den Anstieg mit jüngsten Aussagen von Mitgliedern der Europäischen Zentralbank (EZB), die keine weitere Lockerung der Geldpolitik im Währungsraum erwarten lassen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hatte sogar kritisiert, die Zinsen in der EU seien zu niedrig.

Bereits am Vortag hatte der Euro die Marke von 1,39 Dollar hinter sich gelassen. Die EZB hatte den Referenzkurs auf 1,3887 Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7201 Euro.

"Man könnte argumentieren, dass die EZB bei einem Euro über 1,40 Dollar und weiteren Kursgewinnen in Richtung 1,45 Dollar einen erheblich vorsichtigeren Ton anschlagen dürfte", sagt Chris Weston von IG. Dies umso mehr, als große EU-Staaten wie Italien und Frankreich einen Euro benötigten, der eher bei 1,25 Dollar liegt. Die aktuelle Stärke des Euro wertet Weston gleichwohl als Indiz für starke Zuflüsse in europäische Aktien und Bonds.

Zudem sorgt erneut China für Ernüchterung: Die Industrieproduktion hat am Jahresanfang so langsam zugelegt wie seit fünf Jahren nicht.

Neuseeland dreht an der Zinsschraube

Derweil hat Neuseeland als einer der ersten Industriestaaten die Geldpolitik wieder gestrafft. Wie die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) mitteilte, wird der Leitzins um 25 Basispunkte auf 2,75 Prozent erhöht. Mit einem starken Wirtschaftswachstum und einem erhöhten Inflationsdruck sei "der gegenwärtige Grad der Konjunkturstütze nicht länger notwendig", sagte Gouverneur Graeme Wheeler.

Ökonomen hatten die Zinserhöhung erwartet. Seit dem März 2011 hatte sich der Leitzins auf dem Rekordtief von 2,50 Prozent befunden. Neuseeland, das den Spitznamen "Saudi Arabien der Milch" trägt, profitiert von einem starken Preisanstieg für Molkereiprodukte. Der Inselstaat liefert rund ein Drittel der weltweiten Milchexporte. Zudem sorgt der Wiederaufbau von Christchurch, das durch ein verheerendes Erdbeben zerstört wurde, für einen zusätzlichen Wachstumsimpuls.

Quelle: ntv.de, jga/jwu/rts/DJ

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