Marktberichte

Der Iran-Effekt verblasst US-Öl zieht deutlich an

Sichtkontrolle in der Schwerölproduktion in einem Werk von Cenovus Energy südlich von Fort McMurray in kanadischen Provinz Alberta.

Sichtkontrolle in der Schwerölproduktion in einem Werk von Cenovus Energy südlich von Fort McMurray in kanadischen Provinz Alberta.

(Foto: Reuters)

Im Handel mit Rohöl scheint sich die Erleichterung nach dem Iran-Abkommen bereits wieder zu verflüchtigen. Die Notierungen für die beiden marktführenden Sorten Brent und WTI brechen den Abwärtstrend ab.

An den Rohstoffmärkten beginnt der zweite Handelstag der Woche mit einer leichten Gegenbewegung: Die Ölpreise steigen am Morgen zum Teil wieder leicht an. Ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent zur Lieferung im Januar kostet aktuell 110,94 US-Dollar. Das waren lediglich 6 Cent weniger Dollar als am Vorabend. Der Preis für US-Öl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) steigt unterdessen um 46 Cent auf 94,55 Dollar.

Zu Wochenbeginn hatten die Ölpreise mit starken Kursausschlägen auf eine erste Einigung im Streit über das iranische Atomprogramm reagiert. Zunächst waren die am Markt verlangten Risikoaufschläge deutlich gesunken, im Tagesverlauf erholten sich die Preise aber wieder.

"Auf dem falschen Fuß"

Analysten hatten zunehmend bezweifelt, dass die gefundene Übergangslösung - sie gilt für ein halbes Jahr - in eine langfristige Vereinbarung münden werde. Darüber hinaus gelten die faktischen Auswirkungen der Einigung auf den Ölmarkt als begrenzt, weil die Sanktionierung des iranischen Ölexports größtenteils aufrecht erhalten wird.

"Hier sind viele Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß erwischt worden", meinte ein Händler. Sowohl die Preise für Öl als auch für Gold waren nach dem Iran-Abkommen sehr schwach in die Woche gestartet, Gold sogar auf dem tiefsten Stand seit vier Monaten. Die Preise hatten allerdings bereits im Tagesverlauf wieder angezogen.

Am Morgen notiert Gold bei 1253,50 Dollar. "Unter einem mittelfristigeren Blickwinkel sollte es beim Rohöl gerade erst losgegangen sein", hieß es in einem Kommentar aus den "Mußler-Briefen". "Der Preisrückgang war kurzlebig, weil der Markt kein größeres Angebot aus Iran sehen wird", meinte Desmond Chua von CMC Markets. Das Abkommen sieht zunächst keine größeren Ölexporte vor.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ/dpa

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