Stahl-Futures auf Rekordtief Ölpreise geben deutlich nach
05.09.2012, 08:40 Uhr
Konjunkturschwäche, niedrigere Ölpreise: So ist die Regel.
(Foto: REUTERS)
Brummt die Weltwirtschaft, klettern die Ölpreise. Derzeit gibt es aber zunehmend schlechte Nachrichten von der Konjunkturfront - etwa aus China oder jüngst aus den USA. Die Reaktion an den Rohstoffmärkten fällt entsprechend aus - sowohl bei Brent und WTI, wie auch bei den Stahl-Futures.
Die Ölpreise sind am Mittwoch nach unerwartet schwachen Konjunkturdaten aus den USA weiter leicht zurückgefallen. Im asiatischen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent mit Auslieferung im Oktober 113,96 US-Dollar. Das sind 22 Cent weniger als am Vortag. Ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verbilligte sich am Morgen um drei Cent auf 95,27 Dollar. Seit der Veröffentlichung der US-Konjunkturdaten am Dienstagnachmittag rutschte der US-Ölpreise damit um fast zwei Dollar nach unten.
Die jüngsten Daten zur Stimmung in der US-amerikanischen Industrie seien enttäuschend ausgefallen, sagte ein Rohstoffexperte. Der Einkaufsmanagerindex ISM fiel von 49,8 Punkten im Vormonat auf 49,6 Zähler. Volkswirte hatten einen Anstieg erwartet.
In den kommenden Monaten könnte die Industrieproduktion in der größten Volkswirtschaft zurückfallen. An den Ölmärkten habe die Sorge vor einer sinkenden Nachfrage nach Rohöl die Preise unter Verkaufsdruck gesetzt, hieß es weiter.
Stahl-Futures taumeln
Die schwache Nachfrage drückte auch die Stahl-Futures an der Börse Shanghai auf ein Rekordtief. Der Januar-Kontrakt fiel um bis zu 1,4 Prozent auf 3235 Yuan (509 Dollar) je Tonne. Eisenerz war mit 86,90 Dollar je Tonne so billig wie zuletzt im Oktober 2009.
"Die Kurse könnten noch weiter fallen, angesichts der hohen Erz-Lagerbestände in China und der ausbleibenden Anzeichen für eine Erholung der Stahl-Nachfrage", warnte Analystin Helen Lau vom Online-Broker UOB-Kay Hian. Sie prognostizierte einen Preis-Rückgang bei Eisenerz auf bis zu 70 Dollar.
In den großen chinesischen Häfen häuften sich in der vergangenen Woche mehr als 98 Millionen Tonnen Eisenerz. Dieser Wert liegt nur knapp unter dem Rekordhoch von 101 Millionen Tonnen vom Februar.
Quelle: ntv.de, dpa/rts