Meldungen

Geschröpfter Milliardär Actavis vor Verkauf

Einer der größten Generikahersteller der Welt, die isländische Actavis, steht offenbar vor dem Verkauf. Der isländische Milliardär Björglfur Thor Björglfsson, der über sein Investmentvehikel Novator 80 Prozent an Actavis hält, wolle seine Beteiligung abstoßen, berichtet das "Wall Street Journal". Eine mögliche Transaktion könnte nach Informationen des Blattes einen Wert von rund sechs Mrd. Euro haben.

Björglfsson hat laut "WSJ" einen Großteil seines Vermögens verloren, nachdem die isländische Landsbanki Islands Anfang Oktober zusammengebrochen war. Die 41-prozentige Beteiligung an Landsbanki Islands sei eines der größten Investments Björglfssons gewesen.

Ein Novator-Sprecher bestätigte, dass Actavis die US-Bank Merrill Lynch bereits vor Monaten mit der Prüfung verschiedener Optionen für das Unternehmen beauftragt hatte. Zu den möglichen Szenarien gehört nach Aussage des Sprechers ein Verkauf, eine Fusion oder aber der Gang an die Börse.

Anfang der Woche hatte Novator - die nach eigenen Angaben vor allem in den Telekommunikations-, Pharma-, Finanz- und Immobiliensektor investiert ist - 10,4 Prozent an dem finnischen Telekomausrüster Elisa für 194 Mio. Euro verkauft.

Fusion mit Stada war im Gespräch

Actavis wurde im Jahr 1956 gegründet. Das in Hafnarfjördur in der Nähe der isländischen Hauptstadt Reykjavik ansässige Unternehmen ist weltweit in insgesamt 40 Ländern aktiv.

Im Geschäftsjahr 2006 erzielte Actavis einen Umsatz von rund 1,4 Mrd. Euro sowie einen Nettogewinn von etwa 103 Mio. Euro. Ein Informant sagte dem WSJ, Actavis rechne für das kommende Geschäftsjahr mit einem operativen Gewinn von 500 Mio. Euro. Im August hatten Analysten erstmals einen Zusammenschluss zwischen Actavis und dem deutschen Wettbewerber Stada ins Spiel gebracht.

Anfang Oktober war der isländische Bankensektor infolge der globalen Finanzkrise zusammengebrochen. Die Regierung versuchte daraufhin, das heimische Bankensystem mit der Verstaatlichung von Finanzinstituten sowie ausländischen Krediten und der Fixierung des Wechselkurses zu retten. Im Zuge dessen waren die größten Banken des Landes - darunter auch Landsbanki Islands - verstaatlicht worden.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen