Überraschende Wende BASF bleibt an Engelhard dran
16.03.2006, 09:38 UhrDie Aussichten für den Ludwigshafener Chemiekonzern BASF den US-Konzern Engelhard doch noch freundlich zu übernehmen, haben sich überraschend verbessert. BASF und Engelhard haben eine Vertraulichkeitsvereinbarung getroffen, teilte der weltgrößte Chemiekonzern mit. Damit erhalte BASF nun Einsicht in nicht-öffentliche Information des US-Spezialchemieunternehmens und verlängere deshalb das Barangebot um einen Monat bis zum 14. April.
Bislang hatte sich BASF immer geweigert, ein solches Abkommen einzugehen, weil die vorgeschlagenen Bedingungen nicht akzeptabel seien. Ob Engelhard den Ludwigshafenern entgegen gekommen ist, teilte BASF nicht mit.
Bis Mittwoch hätten die Engelhard-Aktionäre BASF knapp 770.000 Aktien angeboten, teilten die Ludwigshafener mit. Der weltgrößte Chemiekonzern will Engelhard für insgesamt 4,9 Mrd. Dollar übernehmen und bietet Engelhard-Aktionären 37 Dollar in bar je Aktie. Eine Aufstockung lehnte BASF bislang mit Hinweis auf die fehlende Einsicht in die internen Dokumente ab. Die BASF-Führung hatte im Januar eine Aufstockung um einen Dollar in Aussicht gestellt, falls sie Einblick in die Engelhard-Bücher erhalte und daraus gewonnene Informationen dies rechtfertigten. Engelhard wäre die größte Übernahme in der Firmengeschichte von BASF.
Zwei Körbe für BASF
Zuletzt waren die Gräben zwischen dem Ludwigshafener Chemiekonzern und dem US-Spezialchemieunternehmen immer tiefer geworden. Analysten hatten bereits gemutmaßt, die Geduld der BASF-Führung sei aufgebraucht. Eine Zustimmung der Engelhard-Firmenführung zur Übernahme durch BASF schien so gut wie ausgeschlossen, nachdem die US-Amerikaner die damals zum zweiten Mal verlängerte BASF-Offerte erneut als nicht angemessen zurückgewiesen hatten. BASF hatte dies als Verzögerungstaktik gewertet.
Quelle: ntv.de