Der britische Versorger BG Group will für zwölf Milliarden Dollar den australischen Konkurrenten Origin Energy kaufen und damit seine Position im rasant wachsenden Flüssiggas-Markt im Pazifik-Raum ausbauen. Das Barangebot bedeutet einen Aufschlag von 40 Prozent auf den Börsenwert von Origin vom Dienstag.

Die Australier teilten mit, die Offerte zu prüfen und rieten ihren Aktionären, vorerst nichts zu unternehmen. Analysten zeigten sich jedoch zuversichtlich. Es werde schwer für Origin, ein reines Barangebot in dieser Höhe auszuschlagen, hieß es am Markt. Die Chancen auf einen anderen Bieter seien gering.

Die Nachricht bescherte der Origin-Aktie am Mittwoch zeitweise einen Aufschlag von fast 40 Prozent und damit ein Rekordhoch. Die Papiere von BG verzeichneten dagegen deutliche Kursverluste. Grund war der nach Ansicht einiger Händler hohe Kaufpreis. Der stellte auch den Gewinnsprung von BG in den Schatten. Wie die Briten am Mittwoch mitteilten, stieg das Ergebnis im ersten Quartal um 78 Prozent auf umgerechnet gut 970 Mio. Euro (767 Mio. Pfund). Grund war vor allem der florierende Gashandel von BG in Asien.

BG will sich seit längerem im pazifischen Raum als großer Mitspieler etablieren. Vor zwei Monaten kaufte sich der Versorger beim australischen Konzern Queensland Gas ein. Zusammen wollen die beiden Unternehmen ein milliardenschweres Flüssiggasprojekt in Gladstone starten.

Origin ist neben der Gas- auch in der Ölproduktion aktiv und der zweitgrößte Stromanbieter Australiens. Das Unternehmen hält zudem 51 Prozent an Neuseelands größtem Energiekonzern Contact Energy.