Trotz schwacher Kernsparte BMW 2008 mit Gewinn
06.02.2009, 11:44 UhrTrotz eines Umsatzrückgangs hat der Autobauer BMW im vergangenen Jahr einen Gewinn erzielen können. Das Konzernergebnis vor Steuern falle "deutlich positiv" aus, teilten die Münchner mit. Der Umsatz ging im vergangenen Jahr wegen der weltweiten Autokrise um fünf Prozent auf 53,2 Mrd. Euro zurück und lag damit im Rahmen von Analystenerwartungen. In der Kernsparte Automobile betrug das Minus allerdings gut neun Prozent. Genaue Zahlen sollen am 18. März bekanntgegeben werden.
Der Dax-Konzern hatte 2008 seine Gewinnziele erst nach unten korrigiert und schließlich ganz über den Haufen geworfen. Auch ein Verlust wurde nicht ausgeschlossen. Deswegen wurden die Aussagen zu dem Ergebnisplus 2008 am Aktienmarkt mit Kursgewinnen belohnt. "Die Aussagen, dass der Konzern einen klaren Gewinn eingefahren hat, sind ein klarer Unterschied zu Toyota, wo wir Gegenteiliges gehört haben", sagte UniCredit-Analyst Georg Stürzer. Die vorläufigen Zahlen sähen sehr solide aus und der Umsatz im vierten Quartal sei besser ausgefallen als vom Markt befürchtet worden sei.
Im vierten Quartal hatte sich weltweit die Krise in der Autobranche verschärft. "Neben der erheblichen Kaufzurückhaltung bei Neuwagen war auch auf den Gebrauchtwagenmärkten und damit bei den Restwerten von Leasingrückläufern keine Stabilisierung sichtbar", hieß es von BMW. Der Konzern drosselte die Produktion noch stärker. Im Februar und März schickt der Konzern 26.000 Beschäftigte in Kurzarbeit.
Geringere Investitionen
Die Zahl der weltweit verkauften Fahrzeuge der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce fiel 2008 um gut vier Prozent auf 1,44 Millionen. Dies war der erste Absatzrückgang seit 1993. In der Autosparte erzielte der Konzern in der Folge einen Umsatz von 48,8 Mrd. Euro, nach 53,8 Mrd. Euro im Jahr zuvor. Die Erlöse im Motorradgeschäft legten minimal auf 1,2 Mrd. Euro zu.
In der Sparte Finanzdienstleistungen stieg der Umsatz dagegen um 13 Prozent auf 15,7 Mrd. Euro. Der Anteil der über die Bank-Tochter finanzierten Neuwagen wuchs auf 48,5 Prozent. Zugelegt habe vor allem der Anteil der Kreditfinanzierungen, während die Leasingfinanzierung nahezu gleich geblieben sei.
Die Investitionen sanken im vergangenen Jahr um 1,5 Prozent auf 4,2 Mrd. Euro. Der Schwerpunkt lag auf dem Hochlauf neuer Modelle wie 7er, Z4, X1 und Mini Cabrio. Die Zahl der Mitarbeiter ging um sieben Prozent auf rund 100.000 zurück. Der Konzern hatte schon vor der Krise den Abbau von 8.100 Stellen angekündigt, vor allem von Leiharbeitsjobs. Bis Ende Dezember wurden den Angaben zufolge rund 4000 Aufhebungsverträge unterzeichnet, hieß es. Damit fielen nach Angaben eines Sprechers insgesamt rund 9000 Arbeitsplätze bei dem Konzern weg.
Quelle: ntv.de