Vatas sorgt für Unruhe Balda-Aktie stürzt ab
12.03.2008, 17:34 UhrDie Aktien des Handyausrüsters Balda sind am Mittwoch um 29 Prozent abgestürzt. Als Grund nannten Händler eine größere Transaktion, die am Markt für Unruhe sorgte. Die NordLB hatte nach eigenen Angaben für einen nicht genannten Investor Papiere des im SDax notierten Handy-Zulieferers gekauft. Dieser will sie nun aber nicht abnehmen. "Ich gehe davon aus, dass die NordLB die Aktien jetzt wieder verkauft", erklärte ein Händler den Kursverlust.
Berichten zufolge handelt es sich bei dem abgesprungenen Käufer um die Beteiligungsgesellschaft Vatas, für die der früher als Unternehmer-Wunderkind gefeierte Lars Windhorst arbeitet. Vatas und Balda lehnten eine Stellungnahme ab.
Die NordLB sitzt nun auf 15,5 Prozent der Aktien von Balda. Auch ein Paket von 13,1 Prozent am Pflegeheimbetreiber Curanum und 20,2 Prozent am IT-Unternehmen Euromicron baute die NordLB für ihren Kunden auf. "Ziel bleibt weiterhin, dass der Kunde die Aktien abnimmt", sagte ein NordLB-Sprecher. Vorsorglich habe die Bank 2007 aber Rückstellungen über 82,5 Mio. Euro gebildet. Curanum-Aktien notierten 3,7 Prozent im Plus.
Vatas ist sowohl an Balda als auch an Curanum beteiligt sowie an der Fluggesellschaft Air Berlin und an dem Internetanbieter Freenet. In den 1990er Jahren machte der heute 31-Jährige Windhorst Furore, als er mit 15 Jahren ein Computerunternehmen aufbaute. Die Krise der New Economy brachte allerdings auch die Windhorst-Unternehmungen in Schwierigkeiten - drei seiner Firmen mussten Insolvenz anmelden, Lars Windhorst anschließend auch.
Als Vatas-Geschäftsführer machte er im Sommer Schlagzeilen, als er Freenet-Aktien nach Auszahlung einer Sonderdividende zum Einstandspreis verkaufte und mehr als 100 Mio. Euro Gewinn einstrich.
Quelle: ntv.de