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Windenergie Branche will mehr Geld

Zur Stabilisierung von Ökostrom und zur Sicherung des Klimaschutzes fordert die Windenergie-Branche eine höhere Vergütung von den Verbrauchern. Sie solle für an Land erzeugten Windstrom um 1,5 Cent je Kilowattstunde auf 9,5 Cent angehoben werden, verlangte der Präsident des Bundesverbandes WindEnergie (BWE), Hermann Albers. Damit müssten die 2007 drastisch gestiegenen Rohstoffkosten - vor allem eine Verdoppelung beim Stahl und eine Verdreifachung beim Kupfer - aufgefangen werden.

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) müsse im Rahmen des Klimaschutzprogramms der Bundesregierung im Bundestag nachgebessert werden, forderte Albers. Unter dem Kostendruck seien installierte neue Windkraft-Anlagen in Deutschland 2007 um 25 Prozent hinter denen des Vorjahres zurückgeblieben. Die Bundesregierung setzt dagegen für die Zukunft eher auf den Bau großer Windparks in Nord- und Ostsee, weshalb sie bisher nur hier die Vergütungen etwas länger laufen lassen will.

Die Windenergie habe 2007 gut sieben Prozent des Stromverbrauchs gedeckt, betonte Albers. Sie liefere damit die Hälfte des Stroms aus erneuerbaren Energien, wozu ansonsten vor allem auch Wasserkraft und Biomasse, aber auch Sonnenenergie und Geothermie gehören. Die Signale für den Ausbau der Windenergie in der Nord- und Ostsee seien richtig, sagte Albers. Die Produktion beginne dort aber frühestens und allmählich erst von 2010 an. Er rechne zu Beginn mit einer installierten Offshore-Leistung von 500 bis 1000 Megawattstunden, so dass die Verbraucher vorerst auf Windenergie an Land angewiesen blieben.

Hier müssten die bürokratischen Genehmigungs-Hemmnisse beim Ersatz kleiner durch etwas größere aber wirkungsvollere Windanlagen endlich beseitigt werden. Dringend nötig seien der Netzausbau sowie ein "Technologiebonus zur Netzintegration" der Anbieter von Ökostrom.

Auch die Anlagenbauer spüren die jüngsten Schwierigkeiten des bisher boomenden Windanlagengeschäfts, wie der Geschäftsführer des Anlagenverbandes VDMA Power Systems, Thorsten Herdan, berichtete. So wurden 2007 in Deutschland von den Betreibern nur 883 Windenergie- Anlagen mit einer Leistung von 1 667 Megawatt neu installiert, teilte das Deutsche Windenergie-Institut mit. Das seien 566 Megawatt weniger als 2006. Damit erhöht sich die insgesamt in Deutschland installierte Windenergie-Leistung Ende 2007 auf rund 22.250 Megawatt.

Während hierzulande die Zahl der Anlagen im Vergleich 2007 zu 2006 um 25 Prozent rückläufig war, sei der Weltmarkt um 30 Prozent gewachsen, berichtete Herdan. Die Politik müsse nun zugunsten der Windbranche in Deutschland handeln, um eine gute Ausgangsbasis für die Stärkung der Anlagen-Position im Ausland zu sichern, forderte Herdan. Mit verstärkten Investitionen in Offshore-Anlagen rechne er von 2009 an.

Quelle: ntv.de

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