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Politik zeigt sich entschlossenBremse für Managergehälter

27.03.2008, 08:52 Uhr

Die Exzesse der jüngeren Zeit bei den Gehältern für Top-Manager hat die Politik auf den Plan gerufen. Union und SPD wollen gesetzlich die Höhe von Managergehälter begrenzen. Auch der "goldene Handschlag" für ausscheidende Führungskräfte soll künftig nicht mehr steuerlich absetzbar sein.

Union und SPD wollen offenbar gesetzlich gegen Exzesse bei den Managergehältern vorgehen. "Wer die soziale Marktwirtschaft erhalten will, muss hier ein Stoppsignal setzen", sagte Gerald Weiß, Chef der Unions-Arbeitnehmergruppe im Bundestag, der "Frankfurter Rundschau". Der SPD-Wirtschaftspolitiker Rainer Wend sieht auf Dauer die Legitimität der sozialen Marktwirtschaft in Frage gestellt, wenn Arbeitnehmer leer ausgingen, während die kleine Gruppe der Spitzenverdiener "kräftig hinlangt".

"Die Wirtschaft kann nicht gegen Mindestlöhne von 7,50 EUR zu Felde ziehen und gleichzeitig in den Vorstandsetagen die Gehälter großzügig steigern", sagte Wend. Als Heben biete sich das Steuerrecht an. Beide Koalitionsfraktionen prüften daher Änderungen im Steuerrecht.

So schlägt Weiß der Zeitung zufolge vor, bei einem goldenen Handschlag für ausscheidende Manager die steuerliche Absetzbarkeit auf 1 Mio EUR zu begrenzen. Auch Wend halte es für "unerträglich, dass die Allgemeinheit mitbezahlt, wenn unfähigen Managern ihr Ausscheiden mit exorbitanten Abfindungen versüßt wird". Nicht nur bei den Abfindungen, sondern auch bei den Gehältern von Managern solle die steuerliche Absetzbarkeit eingeschränkt werden, forderte Wend daher.