Telekomausrüster vor FusionLucent besser als Alcatel
Im vermutlich letzten Quartal vor dem erwarteten Abschluss der Fusion haben Lucent und Alcatel ihren Umsatz jeweils leicht gesteigert. Während Lucent aber seinen Nettogewinn auf dem Vorjahresniveau halten konnte, ging das Ergebnis von Alcatel stärker zurück als erwartet.
Im vermutlich letzten Quartal vor dem erwarteten Abschluss der Fusion haben die Telekomausrüster Lucent Technologies und Alcatel ihren Umsatz jeweils leicht gesteigert. Während der US-Konzern Lucent aber seinen Nettogewinn auf dem Vorjahresniveau halten konnte, ging das Ergebnis des französischen Alcatel-Konzerns stärker zurück als von Analysten erwartet.
Das dritte Quartal zeige Alcatels starke Position beim Ausbau der Hochgeschwindigkeits-Datennetze, sagte Alcatel-Chef Serge Tchuruk am Dienstag. Der Umsatz in dem Bereich habe zugelegt. Dagegen sei das Geschäft mit drahtlosen Verbindungen zurückgegangen. Lucent profitierte dagegen nach eigenen Angaben im abgelaufenen Quartal von der Entwicklung drahtloser Netze in Nordamerika.
Alcatel erwirtschaftete im abgelaufenen Quartal einen Nettogewinn von 155 Mio. Euro nach 266 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Der Umsatz lag leicht über dem Vorjahresniveau bei gut 3,3 Mrd. Euro.
Lucent bezifferte den Nettogewinn in seinem vierten Geschäftsquartal auf 371 Mio. US-Dollar oder sieben Cent je Aktie. Damit verdiente Lucent fast genauso viel wie ein Jahr zuvor. Analysten hatten im Schnitt mit vier Cent gerechnet. Der Umsatz stieg um fünf Prozent auf 2,56 Mrd. US-Dollar. "Wir sind zufrieden, ein schwieriges Geschäftsjahr mit einem starken Quartal beendet zu haben", sagte Lucent-Chefin Patricia Russo.
An der Börse wurden die Zahlen positiv aufgenommen. Aktien von Alcatel stiegen um knapp sechs Prozent. Lucent-Papiere legten vorbörslich um 2,6 Prozent zu. "Die richtig guten Nachrichten kommen von Lucent, und sie zeigen, dass der Markt für drahtlose Netzwerke anders als erwartet nicht zurückgegangen ist", sagte ein Analyst in Paris.
Zudem verwiesen Branchenexperten auf die strikte Kostenkontrolle bei Alcatel. "Alcatel hat sich aus einem Preiskampf in Schwellenländern zurückgezogen, was etwas Marktanteil gekostet hat", sagte Richard Windsor, Analyst bei Nomura. Das Unternehmen habe dennoch auf die Profitabilität geachtet.
Angesichts der bevorstehenden Fusion machten beide Unternehmen keine Angaben zum zukünftigen Geschäftsverlauf. Die Konzerne bekräftigten, der Zusammenschluss solle bis zum Jahresende abgeschlossen sein soll. Innerhalb der kommenden drei Jahre sollen durch den Zusammenschluss 1,7 Mrd. US-Dollar eingespart werden, sagte Russo. Aktionäre beider Firmen haben der Fusion bereits zugestimmt. Auch die Kartellbehörden gaben grünes Licht.
Alcatel übernimmt den US-Konzern für 10,9 Mrd. US-Dollar. Die Fusion macht die beiden Unternehmen zu einem der führenden Lieferanten von Hard- und Software für den Mobilfunk, schnelle Internetverbindungen und Fernsehen über DSL-Leitungen. Sie erhoffen sich zudem Vorteile durch eine breitere Produktpalette.