Trotz pauschaler Steuer Mehr Kontoprüfungen geplant
27.01.2007, 13:45 UhrMit der Einführung der Abgeltungssteuer sollen nach Informationen des Wirtschaftsmagazins "Capital" Geldanleger noch intensiver kontrolliert werden als bisher. Dies gehe aus einem neuen Referenten-Entwurf des Bundesfinanzministeriums hervor.
Noch im November 2006 habe Minister Peer Steinbrück angekündigt, der umstrittene Kontenabruf könne bei Einführung der Abgeltungssteuer entfallen. Jetzt geschehe offenbar das Gegenteil, schreibt das Magazin. Trotz der neuen Pauschal-Besteuerung von 25 Prozent ab 2009 wolle das Ministerium die Überprüfung privater Konten durch Behörden deutlich ausbauen.
So sollen Kontenkontrollen laut dem Magazin künftig beispielsweise auch erfolgen, um zu ermitteln, ob Kinder eigene Einkünfte haben. Mit solchen Informationen könnten die Behörden dann Kindergeld-Ansprüche überprüfen. Wollen Bundesbürger Unterhaltszahlungen an Verwandte steuerlich absetzen, könnten Finanzämter das zum Anlass nehmen nachzuforschen, bei welchen Banken die Begünstigten eventuell noch eigenes Vermögen bunkern.
Und auch bei Kapitalerträgen ändert sich laut nach Angaben des Berichts trotz der vereinfachten Pauschalbesteuerung nicht viel an der Kontrolldichte. Zum einen dürften Beamte weiterhin nach Zinsen und Spekulationsgewinnen aus der Zeit vor 2009 forschen -und zwar zehn Jahre rückwirkend. Zum anderen soll künftig kontrolliert werden, ob Banken die neuen Steuervorschriften auch richtig umsetzen.
Quelle: ntv.de