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Ausstand in Frankfurt Post kommt mit Verspätung

Im Tarifstreit mit der Post haben Mitarbeiter am Frankfurter Flughafen nach Gewerkschaftsangaben in der Nacht zum Mittwoch vorübergehend ihre Arbeit niedergelegt. Dadurch wird fast die gesamte in Deutschland abgeschickte Post ins Ausland ihre Empfänger erst mit mindestens einem Tag Verspätung erreichen, wie die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi in Frankfurt mitteilte.

Um 22 Uhr habe die Nachtschicht mit dem Warnstreik begonnen. Rund eine Million Briefe und 5000 Pakete seien betroffen. "Unsere Mitglieder wollen diese Woche Klarheit: Tarifabschluss oder Urabstimmung", sagte der Verdi-Fachbereichsleiter Postdienste, Detlev Borowsky.

Millionen Briefe bleiben liegen

Verdi droht mit einem unbefristeten Streik, sollte es bei der vierten Verhandlungsrunde am Donnerstag und Freitag keine Einigung geben. Die Mitglieder seien dazu bereit, sagte Borowsky. "Deutlicher als mit den heutigen Streiks kann dies vor einer Urabstimmung nicht zum Ausdruck gebracht werden."

Die Gewerkschaft fordert mehr Geld, die Verlängerung des Kündigungsschutzes und die Festschreibung der Arbeitszeit auf 38,5 Stunden. Die Entgelte für die 130.000 Tarifbeschäftigten sollen für zwölf Monate bis Ende April 2009 linear um mindestens sieben Prozent steigen. Zudem sollen betriebsbedingte Kündigungen bis 2011 ausgeschlossen und die Arbeitszeit der 53.000 Postbeamten auf 38,5 Stunden festgesetzt werden.

Schaden bislang überschaubar

Die Auswirkungen der bundesweiten Warnstreiks halten sich nach Unternehmensangaben bislang in Grenzen. "Ich denke, insgesamt ist der Schaden überschaubar, aber ärgerlich", sagte Post-Sprecher Uwe Bensien am Mittwoch im ZDF. "Wir werden versuchen, spätestens morgen alle Briefe zuzustellen, damit die Beeinträchtigung für die Kunden nicht so groß ist."

Die Gewerkschaft Verdi hatte am Dienstag in allen 83 Brief- und 33 Paketzentren der Post zu Warnstreiks aufgerufen. Etwa 31 Mio. Briefe und knapp zwei Mio. Pakete seien in den Verteilzentren liegen geblieben, die meisten Briefkästen würden am Mittwoch leer bleiben.

"Auf dem Rücken der Kunden"

"Wir haben kein Verständnis für diese Streiks, denn diese Streiks werden auf dem Rücken der Kunden ausgetragen", sagte Bensien. Zur Forderung nach einer siebenprozentigen Lohnerhöhung erklärte er: "Die Lohnforderung von Verdi kann ich hier jetzt nicht kommentieren, aber wie haben signalisiert, dass eine angemessene Lohnsteigerung auch in unserem Interesse ist."

Quelle: ntv.de

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