Frisches Geld nötig RBS erhöht Kapital
21.04.2008, 12:49 UhrDie Royal Bank of Scotland könnte im Zuge der Kreditkrise in dieser Woche die größte Kapitalerhöhung in Europa auf den Weg bringen. Die zweitgrößte britische Bank bestätigte, über eine Kapitalerhöhung nachzudenken. Nähere Angaben machte das Institut nach der Sitzung des Führungsgremiums am Wochenende nicht.
Einzelheiten würden zu gegebener Zeit bekanntgegeben, hieß es lediglich. Am Mittwoch findet die Hauptversammlung der Bank in der schottischen Hauptstadt Edinburgh statt. Nach Informationen aus Finanzkreisen könnte sich die Kapitalerhöhung auf bis zu zwölf Milliarden Pfund (etwa 15 Milliarden Euro) belaufen.
Es wäre die erste große Mittelbeschaffung einer britischen Bank seit Beginn der Kreditkrise und andere Institute könnten dem Beispiel folgen. RBS-Chef Fred Goodwin hatte bislang eine Kapitalerhöhung als nicht nötig bezeichnet. Zudem sind den Kreisen zufolge Abschreibungen im Investmentgeschäft von fünf bis sieben Milliarden Pfund (6,3 bis 8,8 Milliarden Euro) möglich.
Das Geldhaus könnte auch den Verkauf von Vermögenswerten erwägen, um die Kosten für die Buchbereinigung zu senken und seine Kapitaldecke zu stärken. Die Bank wird noch von den Folgen der von ihr angeführten 71 Milliarden Euro schweren Übernahme der niederländischen Bank ABN Amro belastet.
Im Zuge der vom Zusammenbruch am US-Immobilienmarkt ausgegangenen Kreditkrise hat sich zuletzt der Druck auf die internationalen Großbanken verstärkt, ihre Bilanzen zu bereinigen und ihre Kapitalausstattung zu stärken.
Quelle: ntv.de