Tamiflu-Umsatz bricht ein Roche hält an Ausblick fest
17.04.2008, 08:33 UhrEin markanter Absatzrückgang des Grippemittels Tamiflu und der schwache US-Dollar haben den Schweizer Roche-Konzern im ersten Quartal 2008 gebremst. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorquartal um vier Prozent auf 10,86 Mrd. Franken (6,8 Mrd. Euro). In Lokalwährungen resultierte nach Roche-Angaben vom Donnerstag ein Umsatzzuwachs von zwei Prozent. Der Basler Konzern schnitt damit schlechter ab als Analysten erwartet hatten.
Im größeren Bereich Pharma ging der Umsatz um sechs Prozent auf 8,57 Mrd. Franken zurück. In Lokalwährungen ergab sich ein marginales Plus von einem Prozent. Klammert man die Tamiflu-Verkäufe an Regierungen zur Pandemievorsorge aus, betrug das Pharma-Wachstum zwei Prozent in Franken beziehungsweise neun Prozent in Lokalwährungen, so das Unternehmen.
Der Tamiflu-Umsatz brach auf 278 Mio. von 865 Mio. Franken ein. Allerdings hatte Roche im Vorjahresquartal alleine mit Pandemie-Verkäufen 746 Mio. Franken Umsatz erzielt. Die Verkäufe für die saisonale Grippe erhöhten sich hingegen auf 233 Mio. von 119 Mio. Franken.
Die Verkäufe des stark wachsenden Krebsmedikaments Avastin erhöhte sich in Lokalwährungen um 35 Prozent auf 1,13 Mrd. Franken. Das umsatzstärkste Produkt, das Krebsmittel Mabthera, wuchs um 17 Prozent auf 1,41 Mrd. Franken.
Die Diagnostik-Sparte steigerte die Verkäufe um drei Prozent in Franken und neun Prozent in Lokalwährungen auf 2,29 Mrd. Franken.
Roche bestätigte seine Jahresprognose. Der Konzern rechnet im Gesamtjahr weiterhin mit einem hohen einstelligen Umsatzwachstum in Lokalwährungen - allerdings ohne Tamiflu-Verkäufe für die Pandemievorsorge. Beide Divisionen sollen dabei stärker wachsen als der Markt. Der Gewinn je Genussschein und Inhaberaktie soll zumindest das Vorjahresniveau von 11,85 Franken erreichen, obwohl Roche mehr für Forschung und Entwicklung ausgeben will. Die Ausschüttungsquote soll bis 2010 kontinuierlich steigen.
Analysten hatten im Durchschnitt mit 11,45 Mrd. Franken Quartalsumsatz gerechnet. Der Pharmaumsatz war auf 9,12 Mrd. Franken geschätzt worden und der Diagnostik-Umsatz auf 2,32 Mrd. Franken.
Quelle: ntv.de