Sanierung als Ganzes SinnLeffers kämpft
06.08.2008, 12:15 UhrDie Modekette SinnLeffers mit 47 Filialen und 4000 Mitarbeitern will durch eine Sanierung als Ganzes der Insolvenz wieder entkommen. Das Unternehmen kündigte am Mittwoch in Dortmund an, am Donnerstag beim Amtsgericht Hagen ein Insolvenzplanverfahren unter Eigenregie anzumelden.
"Wir streben keine Zerschlagung von SinnLeffers an. Wir sind überzeugt, dass durch die Sanierung ein zukunftsfähiger Textileinzelhändler entstehen wird", sagte Peter Zühlsdorff, Geschäftsführender Gesellschafter der Deutsche Industrie-Holding (DIH), der die ehemalige KarstadtQuelle-Tochter gehört.
Über Standortschließungen und Entlassungen seien noch keine Entscheidungen gefallen, sagte Zühlsdorff. Zunächst müsse das Gericht dem Sanierungsplan zustimmen. Die Planinsolvenz ist eine Form des Insolvenzverfahrens, die etwa dem Vergleich nach altem Konkursrecht entspricht und vom Gericht nur dann genehmigt wird, wenn es gute Chancen für eine Sanierung gibt.
Der Geschäftsbetrieb in allen Filialen werde zunächst fortgesetzt. Alle Lieferanten würden bezahlt. Die Gehälter der Mitarbeiter würden von August bis Oktober von der Bundesagentur für Arbeit als Insolvenzgeld gezahlt.
SinnLeffers war 1997 durch die Fusion der beiden defizitären und börsennotierten Traditionshäuser Sinn und Leffers entstanden und 2001 von KarstadtQuelle übernommen worden. Die heutige Arcandor hatte sich vor drei Jahren im Zuge ihrer Sanierung von SinnLeffers wie auch von Hertie und Wehmeyer getrennt. Wehmeyer hatte Anfang Juli Insolvenz angemeldet, Hertie in der vergangenen Woche.
Quelle: ntv.de