Rivalen verbünden sich Überraschung bei Techem
11.01.2007, 19:02 UhrDie australische Macquarie-Bank nimmt beim Kauf von Techem überraschend den Rivalen BC Partners mit ins Boot. Nun wollen die beiden Finanzinvestoren den Eschborner Energiedienstleister gemeinsam übernehmen.
BC Partners werde bei Erfolg der 1,4 Mrd. Euro schweren Macquarie-Offerte eine Beteiligung von 50 Prozent an Techem bekommen, teilte Macquarie am Donnerstag mit. Der anfangs als "Weißer Ritter" gegen den unliebsamen Vorstoß von Macquarie auftretende Investor werde zu den gleichen Bedingungen investieren wie die Australier. Macquarie bietet 55 Euro je Aktie für Techem. BC Partners wollte bislang drei Euro weniger bezahlen und hatte stets bekräftigt, das Angebot nicht aufzustocken.
Nach monatelangem Bieterwettstreit kommt die Einigung überraschend. Erst vor wenigen Tagen hatte Macquarie den Widerstand des Techem-Managements mit verbindlichen Arbeitsplatz-und Standortgarantien sowie der Unterstützung für die Strategie des Eschborner Unternehmens aus dem Weg geräumt. BC Partners, die früher schon einmal an Techem beteiligt waren, hatte diese Zugeständnisse von Beginn an gemacht. Ausschlaggebend für das Zusammengehen sei nun gewesen, dass sich die Kenntnisse von BC Partners über Techem mit den Erfahrungen von Macquarie ergänzten, erklärte BC Partners.
Der Techem-Aufsichtsrat empfahl den Aktionären inzwischen das Macquarie-Angebot anzunehmen. Die Frist dafür wurde verlängert: Die Aktionäre haben für ihre Entscheidung bis zum 29. Januar Zeit. Bislang war dafür der 15. Januar angesetzt. Weitere Änderungen der Offerte seien bis zum Fristende nicht mehr möglich.
Techem-Chef bleibt fünf weitere Jahre im Amt
Techem-Chef Horst Enzelmüller begrüßte die Wende in dem seit Wochen dauernden Übernahmepoker. "Ich sehe einer erfolgreichen und stabilen Eigentümerstruktur entgegen", erklärte der Vorstand, der einen Vertrag für weitere fünf Jahre im Amt unterzeichnete. Sowohl Macquarie als auch BC Partners teilten die Zukunftspläne der Eschborner.
Macquarie hatte den Bieterwettstreit im Oktober mit einem Gebot von 44 Euro je Aktie eröffnet. Die australische Bank will gut 70 Prozent der Techem-Aktien einsammeln und hat sich mit 27 Prozent bereits eine Sperrminorität gesichert. Die Techem-Aktionäre hatten auf beide Angebote bisher kaum reagiert und abgewartet, ob es in dem Wettstreit noch Bewegung geben würde.
Quelle: ntv.de