BVK-Rat an Finanzinvestoren Vorsicht ist geboten
26.02.2007, 10:18 UhrDer Private-Equity-Verband BVK hat Finanzinvestoren zur Vorsicht gemahnt, hält die Furcht vor einer Überhitzung der Branche aber für übertrieben. "Einzelne Vorfälle werden generalisiert", sagte Thomas Pütter, Chef des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK). Gemessen an den früheren Marktkapitalisierungen von Unternehmen seien diese heute bei der Übernahme durch Finanzinvestoren keineswegs exzessiv bewertet.
"Das heißt nicht, dass diejenigen, die im Markt aktiv sind und diejenigen, die Geld verleihen, nicht vorsichtig sein sollten", fügte Pütter aber hinzu. Die Branche dürfe nicht alles durch die rosa Brille sehen. Zweifelsohne gebe es schwarze Schafe.
Finanzinvestoren waren 2005 hier zu Lande vom damaligen SPD-Chef und heutigen Vizekanzler Franz Müntefering mit einer Heuschreckenplage verglichen worden. Auch in Großbritannien gab es zuletzt von Gewerkschaftsseite heftige Kritik. Hohe Verfügbarkeit von Krediten und zunehmende Mittelzuflüsse in Fonds hatten zuletzt dafür gesorgt, dass Beteiligungsgesellschaften immer höhere Preise bei Übernahmen zahlen und damit den Firmen mehr und mehr Schulden aufbürden. Auch die Europäische Zentralbank und die Bundesbank hatten sich hierüber besorgt gezeigt.
Pütter forderte die Branche auf, sich in der Öffentlichkeit deutlich offensiver zu Wort zu melden. "Sind wir sicher, dass wir genug erklären?", fragte er. "Wir müssen antworten." Die Branche habe nichts zu verstecken. Wer wie in Deutschland für mehr als eine Millionen Arbeitsplätze und einen Umsatz von 188 Milliarden Euro verantwortlich sein, dürfe sich nicht wundern, wenn Fragen gestellt würden.
Quelle: ntv.de