Kein Ende für den US-Bullenmarkt in Sicht
Öl- und Goldpreis ziehen an
Die Preise für Öl und Gold legen spürbar zu, nachdem der Dollar wieder etwas nachgegeben hat.
Stützend für den Ölpreis wirkten immer noch die schon am Mittwoch veröffentlichten Daten zu den Rohölvorräten der USA, heißt es. Das US-Energieministerium hatte einen überraschend deutlichen Rückgang seiner Bestände gemeldet. Daneben profitiere der Ölpreis von den geplanten US-Sanktionen gegen Iran. Diese dürften zur Folge haben, dass die iranischen Ölexporte um 1 Million Barrel pro Tag zurückgehen werden. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI steigt um 1,8 Prozent auf 69,06 Dollar. Brentöl erhöht sich um 1,7 Prozent auf 75,98 Dollar.
Vorhin noch hatten wir noch über den Abwärtstrend beim Gold berichtet. Nun das: Der Goldpreis springt um 1,9 Prozent auf 1.207,86 Dollar je Feinunze nach oben. Übergeordnet dürften die zu erwartenden Zinserhöhungen der US-Notenbank das Edelmetall allerdings bremsen, heißt es.
Chefwechsel treibt Intuit
Besser als erwartet schnitt Intuit in ihrem vierten Geschäftsquartal ab.
Das Unternehmen für Finanzsoftware kündigte ferner den Rücktritt von CEO und CTO an, hat aber für beide Posten schon Ersatz gefunden.
Die Aktie rückt um 2,1 Prozent vor.
Fed-Chef bietet Trump die Stirn
Der Chef der US-Notenbank Federal Reserve, Jerome Powell, hat beim traditionellen Notenbanker-Treffen in Jackson Hole die Politik der moderaten Leitzinserhöhungen verteidigt.
Es gebe derzeit keine Anzeichen für "ein erhöhtes Risiko der Überhitzung", sagte Powell. Die Inflation habe den Bereich um die Zielmarke von zwei Prozent erreicht, es sei jedoch kein klarer Hinweis für die Annahme, dass das Tempo der Preissteigerung zunehme.
"Meine Kollegen und ich glauben, dass dieser graduelle Prozess der Normalisierung der angemessene bleibt", sagte Powell.
Die US-Notenbank hatte noch unter der Leitung von Powells Vorgängerin Janet Yellen im Jahr 2015 damit begonnen, den Leitzins schrittweise nach oben zu treiben. Zuvor hatte es über einen Zeitraum von fast zehn Jahren keine Zinsanhebungen gegeben.
Zuletzt hatte US-Präsident Donald Trump die Geldpolitik der Federal Reserve kritisiert. Trump befürchtet, dass der unter anderem durch Steuersenkungen beeinflusste Boom der US-Wirtschaft durch erhöhte Zinsen abgewürgt werden könnte.
HP kann nicht überzeugen
Die gestern nach Börsenschluss vorgelegten Geschäftszahlen von HP haben nicht in allen Punkten überzeugt. Der Umsatz blieb im dritten Geschäftsquartal unter den Erwartungen des Marktes, das bereinigte Ergebnis je Aktie wiederum fiel besser aus.
Die Aktie verliert 2,7 Prozent.
Wall Street eröffnet im Plus
Fed-Chef Powell redet gerade noch. Der Dollar zuckt ein wenig. Die Wall Street eröffnet im Plus, während der Dax in den roten Bereich rutscht.
Kurz nach Handelsbeginn steigt der Dow-Jones-Index um 0,3 Prozent auf 25.723 Punkte. Der S&P-500 gewinnt ebenfalls 0,3 Prozent und der Nasdaq-Composite 0,5 Prozent.
Der Dax gibt sein kleines Plus unterdessen ab und notiert aktuell wenige Punkte im Minus bei 12.363 Punkten.
Alarmsignal am Immobilienmarkt: Immer mehr Käufe auf Pump
Von einer Immobilienblase - heißt es immer wieder - könne in Deutschland keine Rede sein, da der Fremdfinanzierungsanteil bei den Käufen relativ gering sei.
Dies ändert sich aber offenbar gerade. Laut dem Magazin "Capital", das sich auf Daten der Europace-Kreditplattform beruft, ist der Darlehensanteil beim Bau oder Kauf von Immobilien im Juli auf durchschnittlich 82 Prozent gestiegen. Das sei der höchste Wert seit 2009. Gleichzeitig sank die durchschnittliche Tilgungsrate.
Auch der Anteil komplett fremdfinanzierter Hauskäufe steigt demzufolge. "Capital" berichtet, diese Entwicklung bereite Ökonomen Sorge. Immobilienkäufer gingen immer höhere Risiken ein.
Von wegen Trump-Boom: "Obama war der Aktienpräsident"
US-Industrie mit Auftragsrückgang - Aber Plus bei Investitionsgütern
Unerwartet starker Auftragsschwund in der US-Industrie: Die Bestellungen für langlebige Güter - vom Toaster bis zum Flugzeug - fielen im Juli um 1,7 Prozent niedriger aus als im Vormonat, wie das Handelsministerium mitteilte.
Werden nur zivile Investitionsgüter wie Maschinen berücksichtigt und Flugzeuge ausgeklammert, dann stiegen die Aufträge um 1,4 Prozent. Das gilt als Indiz dafür, dass die Unternehmen auch im laufenden Sommerquartal wieder mehr investieren. Begünstigt wird diese Entwicklung durch die im Januar in Kraft getretenen Steuersenkungen in Höhe von 1,5 Billionen Dollar.
US-Börsen fester erwartet
Nach dem gestrigen Rücksetzer könnte es zum Wochenausklang an den US-Börsen leicht nach oben gehen. Der Future auf den S&P-500 tendiert am Freitag vorbörslich 0,2 Prozent höher.
Im Handelsstreit der USA mit China ist zwar noch immer keine Lösung in Sicht: Die ersten direkten Verhandlungen zwischen den USA und China seit Anfang Juni sind nach Aussage der Chinesen zwar "offen" und "konstruktiv" geführt worden, doch der Durchbruch blieb offenbar aus.
Höhepunkt des Tages wird voraussichtlich der Auftritt von US-Notenbankpräsident Jerome Powell auf dem Notenbankertreffen in Jackson Hole sein, der für 16.00 Uhr unserer angekündigt ist. Zumindest bis dahin dürfte der Handel in ruhigen Bahnen verlaufen, prognostizieren Marktteilnehmer.
An Konjunkturdaten wird vor Handelsbeginn der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter aus dem Juli veröffentlicht. Volkswirte rechnen mit einem Rückgang um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat.
Ticket-Urteil hilft Eventim
Die Aktien des Tickethändlers Eventim sind mit einem Plus von mehr als 6 Prozent Gewinner im MDax.
Der Konzern bezeichnete die finanziellen Auswirkungen aus dem Urteil des Bundesgerichtshofs vom Donnerstag als "moderat". Der Entscheid betreffe "lediglich" jene Ticketbuchungen, für die im deutschen Webshop eine sogenannte Gebühr zum Selbstausdrucken von Tickets von 2,50 Euro fällig werde, so das Unternehmen. "Sie repräsentieren zusammen ein Umsatzvolumen von rund 1 Million Euro - und damit lediglich ein Tausendstel des Konzernumsatzes", erklärte der Ticketvermarkter.
Analysten von Hauck & Aufhäuser (H&A) hatten die finanziellen Einbußen für CTS bereits am Freitagmorgen auf insgesamt nur rund 1,5 Millionen Euro geschätzt. Zudem habe das Gericht befunden, dass für die Generierung von QR-Code-Tickets Gebühren von 1 bis 1,50 Euro erhoben werden können, so H&A.
Media-Markt-Saga geht nach Kellerhals' Tod weiter
Die Erben des Media-Markt-Mitbegründers Kellerhals haben offenbar ein milliardenschweres Angebot der Media-Markt-Saturn-Mutter Ceconomy für ihr Aktienpaket abgelehnt.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg hatte Ceconomy dem Kellerhals-Unternehmen Convergenta für sein mit weitreichenden Vetorechten ausgestattetes Aktienpaket Bargeld und Ceconomy-Aktien im Gesamtwert von rund einer Milliarde Euro angeboten.
Nach Kellerhals' Tod im Dezember vergangenen Jahres hatten beide Seiten signalisiert, einen Schlussstrich unter den jahrelangen Streit ziehen und in Zukunft getrennte Wege gehen zu wollen. Doch gelang bislang keine Einigung über die Details der Trennung.
Die Gespräche zwischen Ceconomy und Convergenta sollen trotz des jüngsten Fehlschlags fortgesetzt werden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus informierten Kreisen.
Siemens beugt sich Trumps Sanktionen
Noch ist Siemens gar nicht direkt betroffen, doch der Industrieriese will wegen der neuen US-Sanktionen gegen den Iran seine Geschäfte in dem Land zurückfahren.
Man werde die geeigneten Maßnahmen ergreifen, um die "Geschäftsaktivitäten mit den sich verändernden multilateralen Rahmenbedingungen bezüglich Iran in Einklang zu bringen", erklärte der Dax-Konzern am Freitag in München. Das Unternehmen werde weiter dafür sorgen, alle Exportbeschränkungen sowie alle Vorschriften "einschließlich US-amerikanischer Sekundärsanktionen" einzuhalten. t
US-Präsident Donald Trump hatte einseitig das Atomabkommen mit dem Iran aufgekündigt und Anfang August Sanktionen verhängt. Die Maßnahmen betreffen zunächst Finanzgeschäfte, vor allem den Dollar-Handel.
Eine zweite Welle im Herbst könnte Elektroprodukte in den Fokus nehmen, was Siemens treffen würde. Daher analysiert der Konzern seine Geschäfte. Finanzvorstand Ralf Thomas hatte im Mai erklärt, dass Siemens "Dinge, die wir begonnen haben, so dies im rechtlichen Rahmen möglich ist, zu Ende bringen". Der Konzern hatte eine Lizenzfertigung für Gasturbinen und Lokomotiven im Iran vereinbart. Auch eine Absichtserklärung zur Modernisierung der Bahn-Infrastruktur wurde unterzeichnet.
Der Autobauer Daimler hat angekündigt, seine Pläne für das Land auf Eis zu legen. Eine Beratungsgesellschaft der Telekom-Großkundensparte T-Systems beendete ihre Tätigkeit im Iran, auch die Deutsche Bahn lässt Projekte auslaufen. Großbanken schrecken vor Finanzierungen von Iran-Geschäften zurück.
Elbvertiefung euphorisiert Hafen-Aktionäre
Hamburger Hafen ziehen weiter an und gewinnen 5,5 Prozent.
Die Stimmung für die Aktie, die am Vortag bereits um über 8 Prozent zugelegt hatte, wird gestützt von der Nachricht, dass nach mehreren juristischen Auseinandersetzungen in den kommenden Tagen mit ersten Arbeiten zur Elbvertiefung begonnen werden kann. Das teilte der Hamburger Senat bereits am Donnerstag mit.
Hoffnung für Fresenius im Akorn-Prozess
Aufwärtspotenzial sehen Anleger für die Fresenius-Aktie, weil ein Gericht in Delaware offenbar nachvollziehbare Gründe sieht, warum sich Fresenius aus der Übernahme von Akorn zurückziehen möchte - wogegen sich Akorn mit einer Milliarenklage wehrt.
Das Urteil kann noch 90 Tage auf sich warten lassen. Akorn waren am Vortag in Reaktion auf die Verhandlung um 17,6 Prozent eingebrochen. Fresenius steigen um 0,8 Prozent.
TecDax auf Höchststand
Der Index existiert in der jetzigen Form erst seit 2003. Setzt man diesen Zeitpunkt an, hat er gerade wieder ein neues Allzeit-Hoch aufgestellt.
Aber: Auf Basis des mittlerweile eingestellten Nemax50 wurde der TecDax bis ins Jahr 1997 zurückgerechnet. Auf dieser Grundlande erreichte der Index mit 2977 Punkten heute immerhin den höchsten Stand seit Ende 2000.
Zuletzt notierte der TexDax mit plus 0,34 Prozent auf 2972,34 Punkten. Bis zur runden 3000er-Marke fehlt nicht mehr viel.
US-Großbank schluckt deutschen Eisenbahn-Konzern
Die Beteiligungsgesellschaft Warwick macht mit ihrem Übernahmevorhaben für den Schienenlogistiker VTG ernst.
Die Morgan-Stanley-Tochter bietet den VTG-Aktionären 53 Euro je Aktie, wie Warwick am Freitag in Frankfurt mitteilte. Anleger können ihre Papiere ab sofort einreichen, die Angebotsfrist endet am 2. November.
Das VTG-Management hatte allerdings bereits im Juli die Höhe des Angebots für unzureichend erklärt. Offenbar will Warwick die Übernahme auch für den Fall durchbringen, dass die US-Amerikaner nicht die volle Kontrolle über das SDax-Unternehmen bekommen sollten: Der Erfolg des Angebots sei nicht an eine Mindestannahmeschwelle geknüpft, hieß es. Auch sei die Finanzierung der Transaktion auch ohne Abschluss eines Beherrschungs- oder Gewinnabführungsvertrags sichergestellt.
Warwick kommt bereits auf einen Anteil von mindestens 49 Prozent: Das Unternehmen ist schon mit 29 Prozent an VTG beteiligt. Außerdem hat sich die Gesellschaft ein Aktienpaket von der Kühne Holding in Höhe von 20,41 Prozent fest gesichert.
Ölpreise legen zu
Brent RohölMit den Ölpreisen geht es zum Ende der Woche hin wieder aufwärts. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober 75,18 US-Dollar. Das waren 45 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI), ebenfalls zur Lieferung im Oktober, stieg um 54 Cent auf 68,37 Dollar.
Im Verlauf der Woche ging es mit den Ölpreisen kräftig nach oben. Seit Montag legte der Brentpreis um etwa fünf Prozent und der Preis für US-Öl um etwa vier Prozent zu. Vor allem ein unerwartet starker Rückgang der Ölreserven in den USA hatte den Preisen Auftrieb verliehen. Außerdem wird die Förderung in der Nordsee durch einen Streik von Ölarbeitern gebremst.
Experten rechnen aber nicht mit einem weiteren deutlichen Anstieg der Ölpreise. Der schwelende Handelsstreit zwischen den USA und China dürfte dies verhindern. Vertreter der beiden größten Volkswirtschaften der Welt hatten in ihrer jüngsten Verhandlungsrunde zum Handelsstreit vorerst keinen Durchbruch erzielen können.
Euro präsentiert sich etwas fester
Euro / DollarDer Kurs des Euro ist am Freitag gestiegen. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1565 US-Dollar gehandelt und damit etwas höher als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,1579 Dollar festgesetzt.
Weiter unter Druck blieb der australische Dollar. Ursache für die Kursschwäche sind politische Turbulenzen. Australiens Premierminister Malcolm Turnbull hat sein Amt durch eine Revolte innerhalb der eigenen Partei verloren und wird vom bisherigen Schatzkanzler Scott Morrison abgelöst. Damit bekommt das Land bereits den siebten Regierungschef binnen elf Jahren.
Dax wird nur wenig verändert erwartet
Die europäischen Börsen dürften zum Wochenausklang wenig verändert in den Handel starten und damit die übergeordnete Seitwärtsbewegung fortsetzen. Die Handelsgespräche zwischen China und den USA sind ergebnislos beendet worden. Angesichts der geringen Erwartungshaltung im Vorfeld stellt dies aber keinen größeren Belastungsfaktor dar, spricht allerdings auch gegen Ausbruchsversuche nach Norden. In Frankfurt notierte der Dax vorbörslich 0,2 Prozent höher bei 12.390 Punkten.
Im Blick steht das Zentralbanker-Treffen in Jackson Hole. Hier dürfte es unter anderem um die Währungskrise in der Türkei gehen, auch wenn nicht davon auszugehen ist, dass diese die US-Notenbank von ihrem Zinserhöhungspfad abbringen wird.
Am Nachmittag hält dann Fed-Chef-Jerome Powell seine Rede. Diese wird zwar stark beachtet werden, es ist allerdings nicht davon auszugehen, dass sie das Potenzial haben wird, die Finanzmärkte stärker zu bewegen.