Ölpreis bleibt auf Dreijahreshoch
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der Woche zum 5. Januar 2018 deutlicher als erwartet gefallen. Nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) sanken sie gegenüber der Vorwoche um 4,948 Millionen Barrel. Comm Brent Crudeoil
In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 7,419 Millionen Barrel verringert. Das private American Petroleum Institute (API) hatte am Dienstag einen Rückgang der Rohöllagerbestände um 11,2 Millionen Barrel gemeldet. Daraufhin waren die Ölpreise auf den höchsten Stand seit mehr als drei Jahren gestiegen. Am Nachmittag notiert Brent weiterhin auf annähernd demselben Niveau bei 69,09 Cent.
Euro profitiert von Dollar-Schwäche
Der Euro hat von einer breit angelegten Schwäche des US-Dollar profitiert. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1980 Dollar, nachdem sie zeitweise über der Marke von 1,20 Dollar notiert hatte. Am Morgen hatte ein Euro noch 1,1923 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1992 (Dienstag: 1,1932) Dollar fest.
Auslöser der Dollar-Verluste war eine Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg. Diese hatte mit Bezug auf informierte Kreise berichtet, dass China über eine Verringerung oder gar einen Stopp seiner Käufe amerikanischer Staatsanleihen nachdenke. China ist der größte Gläubiger der USA, ein Stopp der Kreditvergabe durch China wäre ein schwerer Schlag für die Vereinigten Staaten. Zumal der Warnschuss in einer Zeit rückläufiger Anleihebestände der amerikanischen Notenbank und einer absehbar weiter steigenden US-Staatsverschuldung kommt.
Den deutlichsten Rückenwind unter den großen Währungen erhielt der japanische Yen. Neben der Dollarschwäche wurde auf die Entscheidung der japanischen Notenbank vom Dienstag verwiesen, im Rahmen ihrer geldpolitischen Lockerung künftig weniger besonders langlaufende Staatsanleihen zu kaufen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88670 (0,88270) britische Pfund, 133,62 (134,31) japanische Yen und 1,1725 (1,1727) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1319,75 (1311,00) Dollar gefixt.
Versorger unter Verkaufsdruck
Versorger stehen europaweit unter Druck, sie werden als einer der Hauptverlierer der aktuell deutlich steigenden Zinsen gesehen. Der Stoxx-600-Sektor-Index verliert 1,2 Prozent. Suez fallen um 2,5 Prozent, Drax um 2,2 Prozent und Enel um 1,6 Prozent. In Deutschland geben Eon 1,6 Prozent und RWE um 0,9 Prozent nach. DaxSector Versorger
Der Kurseinbruch von knapp vier Prozent bei Veolia Environment ist dagegen einer Abstufung durch Goldman Sachs auf "Neutral" von "Kaufen" geschuldet. Händler sehen darin nur Gewinnmitnahmen nach einer Rally, die die Aktie fast auf ein Neunjahreshoch getrieben hatte.
Barley droht Konzernen mit Frauenquote für Vorstände
Angesichts der schleppenden Besetzung von Vorstandsposten mit Frauen hat Bundesfamilienministerin Katarina Barley Unternehmen erneut mit gesetzlichen Vorgaben gedroht.
Ein Frauenanteil von unter zehn Prozent in Vorständen der großen deutschen Banken sei nicht hinnehmbar, sagte die SPD-Politikerin dem "Handelsblatt".
Für die Aufsichtsräte von 105 börsennotierten und mitbestimmungspflichtigen Unternehmen gilt seit 2016 eine feste Geschlechterquote von 30 Prozent für neu zu besetzende Posten. Für die Vorstände, wo die eigentliche Unternehmensführung sitzt, gibt es keine Quote. Hier hat sich die Situation in den vergangenen Jahren kaum geändert. Noch immer gibt es keinen einzigen Dax-Konzern, der von einer Frau geführt wird.
Apple übergibt iCloud teils an chinesische Staatsfirma
Apple hat seinen Kunden in China mitgeteilt, dass künftig ein chinesisches Partnerunternehmen für ihre Daten in der iCloud verantwortlich sei. Sowohl der chinesische Betreiber als auch Apple selbst werden den neuen Geschäftsbedingungen zufolge Zugriff auf die Daten haben. Bei Apples neuem Partner handelt es sich um ein Staatsunternehmen in Besitz der Provinzregierung von Guizhou.
Seit vergangenem Jahr dürfen Telekommunikationsfirmen und andere Unternehmen chinesische Kundendaten nur noch innerhalb Chinas speichern. Apple selbst hat dazu eine Milliarde Dollar in ein neues Datenzentrum in China investiert.
Kunden, die nicht möchten, dass ihre Cloud-Daten an das Staatsunternehmen übertragen werden, haben laut Apple noch bis Ende Februar Zeit ihre Accounts zu löschen. Kunden außerhalb des chinesischen Festlandes sind von dem Vorgang nicht betroffen.
Rap den Bitcoin: Erste Krypto-Mädchenband am Start
Wenn man denkt, der Hype lässt sich nicht mehr weiter auf die Spitze treiben:
Japan ist besonders scharf auf virtuelle Währungen - und hat nun eine Gruppe musikalischer Botschafterinnen für Bitcoin & Co. Seit dem neuen Jahr gibt es in dem ostasiatischen Land eine neue Idol-Band namens Virtual Currency Girls, in der jede der acht Künstlerinnen eine eigene Kryptowährung verkörpert.
Das erste Konzert der Virtual Currency Girls ist für diesen Freitag in Tokio geplant, wie die Agentur der Band mitteilte.
Tickets und Fanartikel der Band sind selbstverständlich nur in virtueller Währung erhältlich. facebook virtual currency girls
Ryanair abgehängt: Lufthansa ist wieder Europas größte Airline
Der Air-Berlin-Coup der Lufthansa macht's möglich:
Lufthansa hat den Titel der größten Airline Europas dem irischen Billigflieger Ryanair wieder abgejagt. Zusammen mit ihren Töchtern Eurowings, Austrian und Swiss beförderte die Lufthansa 2017 rund 130 Millionen Passagiere und damit fast ein Fünftel mehr als im Jahr davor.
Ryanair steigerte die Passagierzahlen unterdessen nur um zehn Prozent auf 129 Millionen, da die Airline wegen Personalengpässen viele Flüge streichen musste.
Ryanair hatte den deutschen Platzhirsch 2016 erstmals abgehängt.
Bei der Lufthansa-Gruppe kurbelte der Wegfall von Air Berlin im Herbst die Buchungen an. Auch konnte sie mehr teure Tickets, vornehmlich an Geschäftskunden, losschlagen, was ihr viel Kritik wegen hoher Flugpreise einbrockte. Der Air-Berlin-Effekt hat dem Dax-Konzern nach Aussage von Lufthansa-Chef Carsten Spohr 150 Millionen Euro zusätzlichen Umsatz beschert.
Commerzbank schießen einsam nach oben
Größte Kursgewinner im tiefroten Markt heute sind die Aktien von Banken, sie profitierten laut Händlern von steigenden Zinsen. Commerzbank
Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen ist auf den höchsten Stand seit fast einem Jahr gestiegen, unter anderem aufgrund der Berichte über einen möglichen Ankaufsstop Chinas für US-Bonds. Damit verbessert sich für die Geldhäuser tendenziell das Geschäft mit Krediten und festverzinsten Wertpapieren.
Deutsche-Bank-Aktien stiegen um 1,1 Prozent und Commerzbank-Papiere sogar um 4,1 Prozent.
Investitionen treiben Eurozonen-Wachstum
Der Bau boomt - aber wohl nicht mehr lange
Minizinsen treiben die Nachfrage nach Immobilien und lassen die Kassen der Baubranche klingeln. Doch eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) legt nahe, dass die goldenen Zeiten zumindest im Wohnungsbau vorbei sein könnten.
Den Zahlen des Bundesamtes zufolge lagen die Umsätze im Bauhauptgewerbe im Oktober um 4,5 Prozent über dem Vorjahresmonat. Für das Gesamtjahr 2017 erwartet die Branche in Deutschland mit rund 113 Milliarden Euro die höchsten Erlöse seit 20 Jahren.
Doch nach Einschätzung des DIW dürfte der Zuwachs bei den Neubauten von Wohnungen "stark an Dynamik verlieren". Nach Jahren mit Wachstumsraten von teils mehr als zehn Prozent erwarten die Berliner Forscher 2018 und 2019 deutlich geringere Zuwachsraten. Für 2019 sagt das DIW unter Berücksichtigung steigender Preise für Bauleistungen real gerade noch rund ein Prozent Plus bei den Investitionen in Wohnungsneubauten voraus.
Als mögliche Gründe für das Ende des Booms nennen die DIW-Forscher unter anderem das knappe Bauland in gefragten Lagen. Zudem arbeite die Bauwirtschaft bereits an der Grenze ihrer Kapazitäten, und es werde zunehmend schwerer, Fachleute fürs Bauen zu rekrutieren.
Führungswechsel bei Kryptogeld? Ether steigt, Bitcoin fällt
Anhaltender regulatorischer Druck setzt Bitcoin zu. Die Cyber-Devise verbilligt sich um bis zu sieben Prozent auf 13.510 Dollar. n
Auf die Stimmung drücke unter anderem die Ankündigung Südkoreas, einige Banken wegen möglicher Geldwäsche im Zusammenhang mit virtuellen Währungen ins Visier zu nehmen, sagte Timo Emden, Deutschland-Chef des Online-Brokers DailyFX. Außerdem will China den Bitcoin-"Schürfern" den Strom abdrehen.
Vor diesem Hintergrund kürten Krypto-Anleger Ethereum zu ihrem neuen Favoriten, sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader. "Ethereum hat mit der Technologie und starken Community die beste Chance, Bitcoin als größte Kryptowährung der Welt abzulösen.""
Der Webseite CoinMarketCap.com zufolge verteuerte sich Ethereum seit Jahresbeginn um gut 70 Prozent auf aktuell 1296 Dollar. Bitcoin büßte im gleichen Zeitraum 6,5 Prozent ein.
Im vergangenen Jahr gewann Ethereum 7200 Prozent an Wert, Bitcoin kam "nur" auf 1300 Prozent. Mit 231 Milliarden Dollar ist die Marktkapitalisierung der ältesten Cyber-Devise aber immer noch etwa doppelt so hoch wie die von Ethereum.
Nachfrage nach deutschen Maschinen zieht stark an
Die gestiegene Nachfrage aus dem Inland hat die Geschäfte von Deutschlands Maschinenbauern zum Ende des Jahres 2017 kräftig angekurbelt.
Insgesamt kletterten die Bestellungen im November gegenüber dem Vorjahresmonat preisbereinigt (real) um 14 Prozent, wie der Branchenverband VDMA mitteilte. Dabei legte das zuletzt schwächelnde Inlandsgeschäft kräftig um 20 Prozent zu.
Dieser Anstieg sei angesichts der Kapazitätsauslastung der deutschen Industriekunden längst überfällig, erläuterte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Aus dem Ausland gingen 12 Prozent mehr Bestellungen ein.
Conti: Vom Dax-Gewinner zur roten Laterne
Gestern schoss der Kurs der Conti-Aktie zeitweise um satte 7 Prozent in die Höhe. Die Papiere waren nicht nur Dax-Gewinner, sondern zogen den gesamten Auto-Sektor mit. Heute kehrt sich der Trend um: Gewinnmitnahmen drücken den Kurs am Morgen um knapp 2,5 Prozent. Damit sind Conti Dax-Schlusslicht.
An der Spitze des Index stehen dagegen die in den vergangenen Tagen heftig abgestrafte Deutsche Bank.
Was an den Märkten heute wichtig wird
Nach der Rally der vergangenen Tage wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge am Mittwoch kaum verändert starten. Am Dienstag hatte er dank des anhaltenden Wirtschaftswachstums 0,1 Prozent im Plus bei 13.385,59 Punkten geschlossen. x
Bestätigung für ihren Konjunkturoptimismus erhoffen sich Börsianer unter anderem von den Auftragseingängen der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer. Darüber hinaus fiebern Investoren der US-Bilanzsaison entgegen, deren Startschuss die Bank of America am Donnerstag mit ihren Geschäftszahlen gibt.
An der Wall Street hatten sich die US-Indizes nach Börsenschluss in Deutschland kaum bewegt.
Der Börsen-Tag
US-Ölpreis klettert auf Dreijahreshoch
ÖlpreisDie Ölpreise haben ihren Aufwärtstrend der vergangenen Handelstage fortgesetzt. Am Mittwochmorgen stieg der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Februar um 50 Cent auf 63,46 US-Dollar. Zeitweise erreichte der US-Ölpreis bei 63,53 Dollar den höchsten Stand seit Ende 2014.
Eine ähnliche Entwicklung zeigte sich auch beim Preis für Rohöl aus der Nordsee. Ein Fass der Sorte Brent zur Lieferung im März wurde zuletzt für 69,16 Dollar gehandelt. Das sind 34 Cent mehr als am Vortag. In der vergangenen Nacht hatte der Brentpreis bei 69,29 Dollar zeitweise den höchsten Stand seit Mai 2015 erreicht. Als Grund für die steigenden Ölpreise gilt die Entwicklung der Ölreserven in den USA. Diese waren zuletzt mehrfach und zum Teil deutlich gefallen. Das kann ein Hinweis für ein geringeres Angebot oder eine steigende Nachfrage sein und stützt in der Regel die Ölpreise.
Eurokurs stagniert - Yen im Aufwind
Der Kurs des Euro hat sich am Mittwoch nach den Kursverlusten seit Wochenbeginn nur wenig bewegt. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1929 US-Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstagnachmittag auf 1,1932 Dollar festgesetzt.
Marktbeobachter sprachen von einem impulsarmen Handel. Im Tagesverlauf stehen nur vergleichsweise wenige Konjunkturdaten auf dem Programm, die für Bewegung sorgen könnten.
Der US-Dollar kostete im Vergleich zur japanischen Währung 112,30 Yen und gab damit um 0,3 Prozent nach. Der Schweizer Franken wurde im Vergleich zum Dollar mit 0,9833 und zum Euro mit 1,1742 bewertet.
Nikkei-Index im Rückwärtsgang
Nach den Kursgewinnen in dieser Woche hat die Tokioter Börse am Mittwoch einen Gang zurückgeschaltet. Der Standardwerte-Index Nikkei sank im Handel um 0,15 Prozent auf 23.813 Punkte. Der breiter aufgestellte Topix legte dagegen um 0,1 Prozent auf 1891 Punkte zu.
"Die Rally war ein bisschen schnell", sagte der Börsenexperte Yukino Yamada von Daiwa Securities mit Blick auf die asiatischen Märkte. Deswegen nähmen Investoren bei High-Tech-Aktien Gewinne mit. Auch andere Börsen in der Region verbuchten Verluste: Der MSCI-Index für Asien/Pazifik unter Ausschluss Japans sank um 0,2 Prozent.