Frage & Antwort

Frage & Antwort, Nr. 265 Was darf man nicht einfrieren?

30044038.jpg

Kartoffelsalat bitte niemals einfrieren!

(Foto: picture alliance / dpa)

Stimmt es, dass man nicht jedes Essen einfrieren darf? (fragt Jakob R. aus Wuppertal)

"Prinzipiell kann man alles einfrieren, doch nicht für jedes Lebensmittel ist das günstig", sagt der Lebensmittelexperte und Autor Ludger Fischer. Vor allem Lebensmittel mit einem hohen Wassergehalt wie Melone, Gurke, Radieschen, Rettich, Tomaten, Blattsalate, Südfrüchte und ähnliches sollte nicht eingefroren werden, denn diese Lebensmittel bekommen nach dem Auftauen eine recht matschige Konsistenz.

342320_original_R_K_B_by_m.mieske_pixelio.de.jpg

Tiefkühlkost ist vitaminreich. Gefrierbrand allerdings vermindert den Geschmack.

(Foto: m.mieske, pixelio)

Das liegt daran, dass das Wasser in den Zellen gefriert, sich ausdehnt und so die Zellmembran zerstört. Dadurch bekommt das Lebensmittel eine insgesamt andere Struktur und so verlieren bestimmte Gemüse- oder Obstsorten ihre Knackigkeit. Trotzdem liegt reichlich eingefrorenes Obst wie Himbeeren oder Erdbeeren im Kühlregal. "Für Sorbets, als Geschmacksbringer im Joghurt oder Quark können diese Früchte gut verwendet werden. Am besten nach dem Auftauen einfach mit einem Mixer pürieren", empfiehlt Fischer.

Doch nicht jedes Lebensmittel zerfällt nach dem Einfrieren. Spargel zum Beispiel enthält einen Wasseranteil von rund 93 Prozent und eignet sich trotzdem hervorragend zum Einfrieren. Das liegt an der speziellen Zellstruktur des Edelgemüses. Spargelkenner raten allerdings vom Blanchieren vor dem Einfrieren ab, da es sonst zu Geschmacksverlust kommt. Auftauen muss man die Stangen zum Verzehr nicht, sondern zum Zubereiten einfach ins kochende Wasser geben.

Kartoffeln sind ein Sonderfall

Pommes, Herzoginnenkartoffeln oder Kroketten - alle diese Beilagen bestehen hauptsächlich aus Kartoffeln und sind im gefrorenen Zustand zu kaufen. Tiefgefrorene Kartoffeln oder Kartoffelsuppe dagegen findet man in keinem Supermarkt. Kein Wunder, denn eingefrorene Kartoffeln verlieren nicht nur ihre Konsistenz, sondern schmecken auch noch süß. Das liegt daran, dass in der Knolle ständig Stärke in Zucker umgewandelt wird. Den braucht die Knolle für ihren Stoffwechsel. Sinkt die Temperatur unter 4 Grad Celsius, dann wird der Stoffwechsel verlangsamt, weiterhin jedoch Zucker bereitgestellt. Da dieser dann nicht mehr im vollen Umfang benötigt wird, lagert er sich in der Knolle an und die Kartoffel schmeckt ungewohnt süß.

Bei Kartoffelsuppe allerdings scheiden sich die Geister. In pürierter Form, so sind sich viele einig, ist das Einfrieren einer Kartoffelsuppe gar kein Problem. Andere bemängeln nach dem Auftauen einen großen Geschmacksverlust der Suppe. Kartoffelstücke im Eintopf dagegen bekommen durch das Haltbarmachen mit Kälte eine eigenartige Konsistenz. Kartoffelsalat mit Mayonnaise ist gar nicht zum Einfrieren geeignet, denn nicht nur die Kartoffeln leiden darunter, sondern auch die Mayonnaise trennt sich durch die Kälte unappetitlich in Wasser und Öl.

Ebenso gibt es beim Einfrieren von Pilzen gegensätzliche Meinungen. Auch sie verlieren durch das Einfrieren an Konsistenz und Geschmack. In tiefgekühlten Fertiggerichten werden Pilze schockgefroren. Das ist im normalen Haushalt nicht möglich. Manche Sorten muss man vor dem Einfrieren sogar blanchieren, damit sie nicht bitter werden. Am besten ist es, Pilze, die man übrig hat, sachgerecht zu trocknen, denn so können sie lange aufbewahrt werden und behalten ihr Aroma.

Übrigens: Rohe Eier einzufrieren ist ein gewagtes Unterfangen, denn im Gefrierfach platzt die Schale. Deswegen sollte man die Eier aufschlagen und ohne Schale einfrieren. So lassen sie sich noch etwa drei Monate lagern und sind dann zum Kochen oder Backen zu verwenden.

Quelle: ntv.de

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen