Fundsache

Fundsache Nr. 852 Kultbilder der Apostel

Petrus, Paulus, Andreas und Johannes - Archäologen entdecken in Rom die bisher ältesten Einzeldarstellungen der Apostel. Sie stammen aus dem 4. Jahrhundert.

Die Fresken zeigen, wie der Apostel-Kult ins Christentum eingeführt wurde und sich ausgebreitet hat.

Die Fresken zeigen, wie der Apostel-Kult ins Christentum eingeführt wurde und sich ausgebreitet hat.

(Foto: REUTERS)

Bedeutender Fund in den Katakomben von Santa Tecla am Südrand von Rom: Archäologen stießen dort auf die bisher ältesten Einzeldarstellungen der Apostel Petrus, Paulus, Andreas und Johannes. "Die Bildnisse mit dem Antlitz der Apostel stammen aus dem späten 4. Jahrhundert", erläuterte der für die Ausgrabungen verantwortliche Superintendent der Katakomben, Fabrizio Visconti, in Rom.

"Die Entdeckung der Fresken beweist, wie der Apostel-Kult in diesem Stadium des Christentums eingeführt wurde und sich ausgebreitet hat", erklärte die Leiterin der Restaurierungsarbeiten, Barbara Mazzei. Die Archäologen hatten Glück: Über dem Fundort war im 20. Jahrhundert ein Haus errichtet worden, ohne dass Schaden angerichtet wurde.

In der Grabkammer einer edlen Dame

Von der archäologischen Entdeckung wurde nach zweijähriger Analyse der Apostel-Darstellungen berichtet. Vor genau einem Jahr hatte die Vatikanzeitung "Osservatore Romano" allerdings bereits von dem in den Katakomben gefundenen Bildnis des Apostels Paulus berichtet. Es zeigt Paulus mit einem Heiligenschein, Stirnglatze und Spitzbart.

Die Apostel-Darstellungen zierten die Decke der Grabkammer einer edlen Dame aus dem späten römischen Reich.

Die Apostel-Darstellungen zierten die Decke der Grabkammer einer edlen Dame aus dem späten römischen Reich.

(Foto: REUTERS)

Mit einem hochmodernen Speziallaser wurden Lehm- und Kalkschichten vorsichtig von den Fresken mit den Aposteln entfernt. "Von Petrus gibt es zwar bereits Bildnisse von Mitte des 4. Jahrhunderts, aber nie er allein in einem solchen Kultbild", sagte der Superintendent.

Die Apostel-Darstellungen zierten die Decke der Grabkammer einer edlen Dame aus dem späten römischen Reich. Sie hatte Dekorationen allein mit biblischen Themen in Auftrag gegeben. Der Fundort liegt nur etwa einen halben Kilometer von der Basilika Sankt Paul vor den Mauern mit dem Sarkophag des Heiligen entfernt. Papst Benedikt XVI. hatte im vergangenen Jahr von Forschungen berichtet, die dafür zu sprechen scheinen, dass der Apostel wirklich dort begraben ist.

Quelle: ntv.de, dpa

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