Unterhaltung

Wie ein Star fast Verbrecher wurdeDepardieu ging auf den Strich

06.10.2014, 14:46 Uhr
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In seiner Autobiografie enthüllt Gerard Depardieu, er habe sich in jungen Jahren prostituiert. (Foto: imago stock&people)

Gérard Depardieu ist Schauspieler und Meister der Provokation. Er uriniert in Flugzeuge, herzt Putin und propagiert regen Alkoholkonsum. Für seine Autobiografie hat sich der französische Russe aber noch ein paar Klopfer aufgespart.

Frankreichs Filmstar Gérard Depardieu packt in seiner neuen Autobiografie "Ça s'est fait comme ça" ("Es kam so") offenbar gründlich aus. So habe etwa seine verarmte Mutter versucht, ihn mit Hilfe von Stricknadeln abzutreiben, zitiert unter anderem die britische Zeitung "Daily Mail" aus dem Buch. Das habe sie dem kleinen Gérard dann auch gleich mehrfach erzählt.

Wenig überraschend, dass der heute 65-jährige Depardieu schnell auf die schiefe Bahn geriet: Mit zehn Jahren ging er auf den Strich und bot sich älteren Männern an. "Seit ich jung war, wusste ich, dass ich Homosexuelle befriedigen konnte", so Depardieu. Mit zunehmendem Alter sei er dazu übergegangen, die Freier zu verprügeln und auszurauben.

Damals deutete alles auf eine Verbrecherkarriere hin: Mit 16 saß er drei Wochen wegen Autodiebstahls im Gefängnis. Gelegentlich habe er sogar einem Grabräuber geholfen, frisch beerdigte Leichen auszugraben, um ihnen ihren Schmuck und die Schuhe zu stehlen. Während der Unruhen von 1968 bestahl Depardieu Studenten, die sich zwischen den Ausschreitungen auf der Straße ausruhten. Die Rettung kam in Form eines schwulen Agenten, der Depardieus Talent erkannte und ihm die Schauspiel-Ausbildung bezahlte.

Über Steuerflucht und Wladimir Putin

Depardieu wäre nicht Depardieu, wenn die kontroversen Themen damit ihr Ende fänden. So schreibt er auch über seine Steuerflucht aus Frankreich und seine Freundschaft mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin. Auch seinen Alkoholkonsum thematisiert der Star, der schon Schlagzeilen mit der Behauptung machte, er konsumiere 14 Flaschen Wein und Schnaps am Tag.

Im Buch liefert er eine überraschende Begründung: Depardieu ekelt sich vor seinem eigenen Körper. "Ich bin besessen von dem Lärm in meinem Körper, dem Schlag meines Herzens, dem Gurgeln meiner Eingeweide, dem Knacken meiner Gelenke", schreibt er. "Diese Phobie ist so schlimm geworden, dass ich trinken muss, wenn ich alleine in einem Hotelzimmer bin, damit ich das nicht mehr hören muss. Es würde mich sonst verrückt machen. Ich kann erst schlafen, wenn ich völlig besoffen bin."

Quelle: ntv.de, ame/spot