Halleluja, es ist ein - Thronfolger God save the Baby
23.07.2013, 06:21 Uhr
Andrang vorm Palast - die Freude ist riesig.
(Foto: AP)
Endlich! Seit Monaten gibt es kein anderes Thema für die Briten als den Nachwuchs im englischen Königshaus. Gut, dass das Kind von dem ganzen Trubel kaum etwas mitbekommt. Es schlummert friedlich in Mamas und Papas Armen und weiß noch nichts von seiner verantwortungsvollen Zukunft.
Die englische Monarchie ist gerettet! Zwar war sie in letzter Zeit nicht wirklich in Gefahr. Aber sicherer fühlen sich unsere britischen Freunde nun doch. Schließlich hat Herzogin Catherine ein Kind geboren, das allen große Freude bereiten wird.
So ein Baby in der Königsfamilie zu haben, bringt schon große Vorteile mit sich: Es kann von den wirtschaftlichen Problemen des Landes ablenken. Es lässt vergessen, dass weder Olympische Spiele noch Fußball-WM oder -EM anstehen. Auch eine große Hochzeit steht ja grad nicht an, kein runder Geburtstag und die Queen sitzt sowieso felsenfest seit 60 Jahren auf dem Thron. Dieses Baby musste dringend her, denn die Briten sind seit Jahren im Feier-Modus. Glücklicherweise kann das nun weitergehen. Jeder darf das Kind mal im Arm halten, und wir freuen uns bereits auf die süßen Fotos von Pippa und Harry plus Patenkind bei der Taufe.
Hach, ein bisschen neidisch kann man schon werden. Warum haben "wir" nicht sowas amüsantes wie ein Königshaus? Von unserem Staatsoberhaupt Joachim Gauck ist in der Richtung nichts zu erwarten. Und der Prinz von Hannover aus dem Geschlecht der Welfen ist schon vor langer Zeit abgetaucht. Dabei hätte gerade er das Potenzial: Er ist ein Urenkel des letzten deutschen Kaisers und der zweitälteste lebende, direkte männliche Nachkomme von König Georg III. von Großbritannien und Irland. Außerdem besitzt er neben der deutschen und österreichischen auch die britische Staatsangehörigkeit und kommt somit theoretisch auch als britischer Thronfolger infrage. Na gut, etwa auf Platz 445. Aber der Prinz ist ja abgetaucht.
Wechselt William Windeln?
Bleiben wir also bei den echten, den britischen Royals. Was haben sich alle Sorgen gemacht, am Anfang der Schwangerschaft, als Herzogin Kate von schwerer Übelkeit gebeutelt ins Krankenhaus musste. Zum Glück ging alles gut. Fast. Schließlich gab es auch den tödlich endenden "Scherz", den sich ein australischer Radiosender erlaubte und nach dem eine Krankenschwester Selbstmord beging. Ein schlimmer Schatten über dieser eigentlich so glücklichen Zeit für das junge Herzogspaar.
Nun ist es natürlich egal, ob das Kind rot-, braun- oder schwarzhaarig ist. Sogar gar keine Haare wären okay. Aber kommt das Baby mehr nach Mutter oder Vater? Oder schlagen gar die Großeltern durch: der kauzige Charles und die unvergessene Diana mit ihrem stets leicht entrückten Blick, an deren Stelle nun Camilla quasi Großmutter wird? Oder wird das Kind so praktisch, zielstrebig und handfest wie die Middletons, denen immer noch der Ruf anlastet, für ihre Tochter eine "Ehe-Karriere" in Richtung Königshaus bis ins Detail geplant zu haben?
Aber so weit ist es ja noch nicht. Vorerst sind andere Fragen wichtiger: Wie geht's dem Baby? Wie heißt es? Wann können wir es sehen, auf welche Schule kommt es und wird William auch Windeln wechseln? Wie jede Mutter möchte Kate sicher ein paar Momente der Ruhe haben, die sie nur mit ihrem Baby und ihrem Mann verbringt. Sicher ist dabei eins: Bis sie sich den Kameras stellt, wird Kate sich auch körperlich wieder im Griff haben. Die disziplinierte Herzogin war ja auch bis zu ihrem letzten öffentlichen Auftritt Mitte Juni trotz ordentlichem Babybauch schlank wie eh und je. Ihre engste Vertraute wird sicher ihre Mutter sein, angeblich will sich Kate für sechs Wochen nach Berkshire zu ihrer Familie verkrümeln.
Erziehung gegen das Protokoll?
Alle Welt hofft nun, dass Kate und ihrer jungen Familie mehr Ruhe vergönnt sein wird, als es damals bei Diana der Fall war. Der Schwiegermutter, der sie auf gewisse Weise so ähnlich sein soll und die sie nie kennengelernt hat, will sie in vielem gerne nacheifern, heißt es: Diana hatte stets eine sehr enge Beziehung zu ihren Kindern, im Gegensatz zu der kalten Distanz, die traditionell hinter den Palastmauern die Erziehung bestimmte und die von Prinz Charles so bitter beklagt wurde. "Diana brach zweifellos mit den Konventionen, indem sie William auf Reisen mitnahm, und indem sie sicherstellte, dass sie rechtzeitig zu Hause sein konnte, um die Kinder ins Bett zu bringen", sagte ihr früherer Privatsekretär Patrick Jephson. Dass Herzogin Catherine eine warmherzige Mutter sein wird, die einiges anders machen will, als es das steife Protokoll vorschreibt, kann man sich sehr gut vorstellen.
Ein bisschen was von Diana wird immer dabei sein im Leben des königlichen Nachwuchses. Nicht nur der Ring an Mamas Finger, den William Kate zur Verlobung schenkte, erinnert an die ikonische Prinzessin Di. Auch der Wohnsitz der Familie wird das tun: Die Nummer zwei der Thronfolge wird mit seiner jungen Familie in einem 21-Zimmer-Apartment im Kensington-Palast leben - Dianas ehemaligem Wohnsitz. Die königlichen Gemächer werden derzeit für 1,2 Millionen Euro renoviert. Der goldene Löffel im Hintern des neuen Erdenbürgers wird auf jeden Fall schon einmal mitgeliefert.
Quelle: ntv.de