Rentnerinnen am Telefon abgezocktNeuem "Superstar" droht Gefängnis

Severino Seeger ist der neue Schmusesänger für Deutschland. Der 28-Jährige gewinnt vor wenigen Tagen die 12. Staffel der RTL-Show "DSDS" und kann sich nun ganz offiziell "Superstar" nennen. Doch der Traum könnte schon in zwei Wochen wieder vorbei sein.
Am vergangenen Samstagabend hatte Severino Seeger seinen großen Moment: Deutschland kürte den 28-Jährigen zum neuen "Superstar". Wochenlang kämpfte sich der Sänger Runde um Runde weiter und ließ letztlich alle Konkurrenten hinter sich. Weil er laut Chef-Juror Dieter Bohlen "die ganze Staffel Gänsehaut geliefert" hat, konnte Seeger schlussendlich die meisten Anrufer von sich überzeugen.
Allerdings könnte sich die Zeit als Gewinner der 12. DSDS-Staffel für den frisch gewählten Superstar kürzer gestalten als erhofft. Denn wie die "Bild"-Zeitung berichtet, ist Seeger auf Bewährung und muss am 2. Juni wegen Betrugs vor Gericht erscheinen. Zusammen mit einer Cousine und einem Cousin hat der Sänger insgesamt acht ältere Damen belogen und sich so an deren Geld bereichert.
Über 100.000 Euro erbeutet
Am Telefon gab sich das Trio als Bankangestellte aus und erzählten Rentnerinnen frei erfundene Geschichten, unter anderem, dass Geld von ihren Konten versehentlich ins Ausland überwiesen wurde. Für die Rücküberweisung gaben die Damen Kontonummer und Geheimzahl preis, Seeger holte anschließend die Bankkarten persönlich bei den Opfern ab. Insgesamt erbeuteten Seeger und seine Mittäter 104.344,98 Euro.
Weil Seeger geständig war, durfte er weiter an der RTL-Castingshow teilnehmen, während seine Verwandten zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt wurden. Allerdings droht dem Sänger eine höher ausfallende Strafe, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft der "Bild"-Zeitung sagt. "Bei der Anzahl und Schwere der Vorwürfe dürfte es schwierig werden, nur auf eine Strafe von höchstens zwei Jahren und damit die Möglichkeit der Bewährung zu kommen."
RTL kündigte bereits Konsequenzen an, sollte Seeger tatsächlich ins Gefängnis kommen. In diesem Fall würde ihm der Titel des "Superstars" aberkannt werden. Allerdings zeigt der 28-Jährige guten Willen: von seinen 500.000 Euro Preisgeld zahlte er seinen Betrugsopfern alle erbeuteten Geldbeträge zurück.