Wer für einen Oscar nominiert wird, steigt in einen erlauchten Kreis auf - selbst wenn man die Statue am Ende nicht in Händen hält. Äußerst selten wird eine Nominierung wieder aberkannt. Diesmal greift die Academy aber durch, wegen unlauterer Werbung.

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Unterhaltung 16.01.14

Daniel Brühl kann zu Hause bleiben And the Oscar might go to ...

Etwa einen Monat vor der Verleihung der Academy Awards haben ein paar E-Mails einen Eklat ausgelöst: Filmkomponist Bruce Broughton soll sie an mehrere Kollegen geschickt haben. In den Schreiben wies er auf seinen Song "Alone Yet Not Alone" hin, den er zusammen mit Autor Dennis Spiegel für den gleichnamigen Film komponiert hatte.

Die Mails wurden offenbar in der Nominierungsphase verschickt. Mit Erfolg: Im Januar kam der Song dann - wie vier weitere - in die Endauswahl für den Oscar. Nachdem die Aktion nun bekannt wurde, strich die Film-Akademie das Lied jedoch von der Liste der Nominierten. Die Academy wirft Broughton vor, sich mit den Schreiben ungebührlich verhalten und unlautere Werbung für seinen Beitrag gemacht zu haben.

Gute Kontakte in die Branche

Die Vorauswahl für den Oscar wird nicht von allen Mitgliedern der Academy getroffen, sondern nur von den Mitgliedern der Abteilung Musik. Diese bewerten verschiedene Lieder nach einem Punktesystem. Nur jene Songs, die einen bestimmten Wert erreichen, können nominiert werden. So kann es schon mal vorkommen, dass wie bei der Oscarverleihung 2012 am Ende nur zwei Songs ins Rennen um den Academy Award gehen. Entsprechend wichtig sind also hohe Punktewerte.

Diese wollte Broughton offenbar mit seinen Mails erreichen. Die Kontakte waren dabei kein Problem, schließlich verfügt er über gute Verbindungen. Broughton war einer der Direktoren der Academy und sitzt derzeit in der Exekutive der Musik-Abteilung. Zudem war er Chef der Society of Composers & Lyricists, in der viele Oscar-Preisträger organisiert sind.

Broughton war bereits einmal für einen Oscar nominiert: Er hatte die Musik zum Western "Silverado" mit Kevin Costner komponiert. Allerdings gewann damals die Musik für den Film "Jenseits von Afrika". Daneben ist Broughton zehnmaliger Emmy-Gewinner, unter anderem für seine Arbeit an der Serie "Dallas". Sein Oscar-Traum ist nun allerdings geplatzt.

Damit buhlen nur noch vier Songs um den Oscar, der am 2. März in Los Angeles verliehen wird. Im Rennen sind die Lieder "Happy" aus dem Film "Ich - Einfach Unverbesserlich 2", "Let it Go" aus "Die Eiskönigin - Völlig Unverfroren", "The Moon Song" aus "Her - Karen O" und "Ordinary Love" aus "Mandela - Der lange Weg zur Freiheit".