Unterhaltung

Kein Fleißkärtchen der ARD zum Dank Waldi fühlt sich mies behandelt

Zwei Weltmeisterschaften und zwei Europameisterschaften lang begleitet das ARD-Sportreporter-Urgestein Waldemar Hartmann mit seinem abendlichen WM- und EM-Club. Jetzt ist Schluss. Die "Duzmaschine des Sportfernsehens" ist erbost darüber, dass die ARD ihm nicht die Anerkennung zukommen lässt, die seine teils belächelte Sendung quotenmäßig verdient hätte.

Nie wieder Waldis Club: Der Franke will seinen Vertrag mit der ARD nicht verlängern.

Nie wieder Waldis Club: Der Franke will seinen Vertrag mit der ARD nicht verlängern.

(Foto: dapd)

Fernseh-Moderator Waldemar Hartmann ist sauer auf die ARD und macht Schluss mit seiner Sporttalkshow "Waldis Club": "Ich habe meine Entscheidung getroffen: Die Sendung 'Waldis Club' wird es im Ersten nicht mehr geben. Ich nehme das Angebot der ARD nicht an", sagte Hartmann dem "Spiegel". Als Grund nannte der 64-Jährige, dass die ARD seinen Vertrag nur um ein Jahr statt wie bisher um zwei Jahre verlängern wollte.

Hartmann sieht seinen Zuschauerzuspruch nicht ausreichend gewürdigt. Er habe "regelmäßig drei Millionen Menschen" vor dem Fernseher versammelt. "Da wäre es doch normal gewesen, dass ich von den Verantwortlichen des Ersten wenigstens eine SMS oder ein Fleißkärtchen mit zwei Zeilen bekomme." Hartmann kündigte an, seine Erfahrungen mit der ARD in seinen Memoiren verarbeiten zu wollen.

Qualifikation für Brasilien 2014 ohne WM-Club

Der "Welt am Sonntag" sagte der Moderator: "Nach 32 Jahren wollte ich nicht durch den Hinterausgang gehen. Deshalb war mir wichtig, dass ich die Entscheidung treffe." Hartmann ist vor allem deswegen ungehalten, weil im September die Qualifikation für die Fußball-WM 2014 in Brasilien beginnt. Nach den Spielen der deutschen Nationalmannschaft hätte es wieder "Waldis Club" gegeben. Bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr wäre die Sendung mitten in der Qualifikation eingestellt worden. "Das wäre genauso, als wenn man die Übertragung eines Fußballspiels nach der Halbzeit abbrechen würde", meinte Hartmann.

Kommentator unterschlug Waldis Gästeliste

Der ursprünglich vom Bayerischen Rundfunk kommende Hartmann machte auch keinen Hehl aus seinem schlechten Verhältnis zu WDR-Sportchef Steffen Simon. "Üblich ist es, dass der Kommentator in der 80. Spielminute ordentlich Werbung macht für 'Waldis Club' im Anschluss. An dem Abend, an dem er im Einsatz war, hatte ich Spitzengäste: Anne Will, den künftigen Tatort-Kommissar Til Schweiger und Fredi Bobic. Die hätte man groß anpreisen können. Steffen Simon sagte stattdessen einfach: 23.30 Uhr, 'Waldis Club'." Simon und er seien "noch nie die besten Freunde" gewesen. Es sei jedoch "bizarr, dass er ein Format der ARD so beschädigt".

Waldis Club war in der ARD zum ersten Mal zur Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland 2006 auf Sendung gegangen. Die Sporttalkshow, bei der sich Hartmann in Wirtshausatmosphäre mit seinen Gästen bei Weizenbier und Snacks unterhielt, lief bis zur EM in diesem Jahr nach allen von der ARD übertragenen Spielen. Die Gäste waren stets bunt gemischt, es ging weniger um ernsthafte Fachsimpelei als um lockeres Plaudern über den Fußball und das Drumherum.

Quelle: ntv.de, nsc/AFP/dpa

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