Jackson droht "Hobbit"-Gewerkschaft Zoff im Auenland
27.09.2010, 14:21 UhrKaum zu glauben, aber auch Neuseeländer können sich richtig zoffen. So weigert sich Regisseur Peter Jackson, für die Verfilmung von Tolkiens "Der Hobbit" auf Forderungen einer Schauspieler-Gewerkschaft einzugehen. Er droht sogar mit dem Abzug der Dreharbeiten nach Mordor - das heißt, eigentlich hat er von Osteuropa gesprochen.
Wegen eines Streits mit einer Schauspieler-Gewerkschaft droht Kult-Regisseur Peter Jackson mit Abzug der "Hobbit"-Verfilmung aus Neuseeland. Wenn die Gewerkschaft nicht einlenke, werde er das Projekt einfach nach Osteuropa verlagern, warnte Jackson in einem offenen Brief. Die Gewerkschaft wirft dem neuseeländischen Regisseur vor, sich bei den Verträgen für Schauspieler nicht an die Standards zu halten.
Das als Zweiteiler geplante "Hobbit"-Projekt soll eigentlich auf jeden Fall in Neuseeland gedreht werden. Jackson hatte auch schon die Oscar-prämierte Trilogie "Herr der Ringe" nach dem Werk von J.R.R. Tolkien in seinem Heimatland verfilmt. Dies hatte der neuseeländischen Filmindustrie einen Boom beschert.
"Lange Dürre bei Big-Budget-Filmen"
Die australische Gewerkschaft MEAA hat nun zu einem internationalen Boykott des Films aufgerufen, um durchzusetzen, dass die Schauspieler nach einem mit den Gewerkschaften ausgehandelten Rahmenvertrag eingestellt werden. Jackson hielt dagegen, er habe Schauspieler stets fair behandelt, ob sie Mitglied einer Gewerkschaft seien oder nicht.
Er warf der MEAA vor, den "Hobbit" nur für ihre Angriffe ausgesucht zu haben, weil sie mit "satten Einnahmen" rechneten. "Sollte 'Der Hobbit' gen Osten ziehen - und zwar nach Osteuropa - dann macht Euch auf eine lange Dürre bei Big-Budget-Filmen in diesem Land gefasst", warnte Jackson in seinem Schreiben.
MGM hat Probleme
Tolkien hatte "Den kleinen Hobbit" 1937 vor dem "Herrn der Ringe" geschrieben. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Hobbit Bilbo Beutlin, der sich zusammen mit 13 Zwergen und dem Zauberer Gandalf auf die Konfrontation mit einem Drachen vorbereitet. Die geplante Verfilmung musste bisher immer wieder verschoben werden, weil das Hollywood-Studio MGM gravierende finanzielle Probleme hat.
Aus Protest gegen die ständigen Verzögerungen hatte sich der mexikanische Filmemacher Guillermo Del Toro, der die Regie übernehmen sollte, im Mai aus dem Projekt zurückgezogen. Allgemein wird damit gerechnet, dass er von Peter Jackson abgelöst wird, der zunächst nur als Produzent vorgesehen war. Die Dreharbeiten sollen nach Informationen britischer Zeitungen nun Anfang des nächsten Jahres beginnen.
Quelle: ntv.de, AFP