Land der Träume und Sehnsüchte Freiheit, Abenteuer, "O Canada"
13.11.2011, 12:14 Uhr
(Foto: Axel M. mosler/Edition Panorama)
Tief verschneite Gebirge, smaragdgrüne Seen, unendliche Flüsse und Wälder: Kanada weckt in vielen Menschen das Bedürfnis, einfach alles stehen und liegen zu lassen, die Koffer zu packen und zu verreisen. Vielleicht auch für immer, denn das Land steht für Freiheit, Einsamkeit und Abenteuer.
"O Canada …": Immer mehr Menschen verlieben sich in das Land im Norden Amerikas und singen dann dessen Hymne: Jährlich wandern mehr als 210.000 Menschen mehr nach Kanada ein als aus. Wer jetzt denkt, dass das Land der Ahornblätter und des Ahornsirups ein Platzproblem bekommt, der irrt. Kanada ist mit einer Fläche von fast 10 Millionen Quadratkilometern das zweitgrößte Land der Erde - nach Russland. Es erstreckt sich vom Atlantik im Osten bis zum Pazifik im Westen. Anfang dieses Jahres lebten dort rund 34 Millionen Menschen. Da ist also noch Platz.
Dass Kanada ein Einwanderungsland ist, ist zudem nicht neu: Bereits 25.000 bis 8000 vor Christus gibt es die erste Einwanderungswelle, denn über die damals trockene Bering-Landbrücke ist es möglich, von Sibirien nach Kanada zu gelangen. Inuits siedeln sich in der östlichen Arktis an, an der Pazifikküste, bei deutlich gemäßigteren klimatischen Bedingungen, lassen sich die ersten Indianer nieder. 1000 nach Christus finden dann auch die ersten Wikinger den Weg von Grönland nach Kanada.
Italiener, Engländer, Franzosen, Indianer
1497 ist es dann ein Italiener, der sich in die Geschichtsbücher einträgt: Giovanni Caboto segelt unter englischer Flagge nach Neufundland - und begründet englische Besitzansprüche. 37 Jahre nach ihm sucht dann der Franzose Jaques Cartier nach einer Atlantik und Pazifik verbindenden Westpassage. Er landet auch in Neufundland, segelt aber weiter, den St. Lorenz-Strom entlang. Er stößt auf mehrere Städte des Indianerstamms der Irokesen: Stadacona und Hochelaga - heute besser bekannt als Quebec und Montreal. Auseinandersetzungen zwischen Weißen und Indianern sind ebenso programmiert wie zwischen Engländern und Franzosen.
Erst 1793 durchquert Alexander Mackenzie den kanadischen Kontinent komplett - von Ost nach West. Aber erst mehr als 100 Jahre darauf beginnt ein regelrechter "Track gen Westen". Der Grund: Gold. Das Edelmetall ist am Klondike River gefunden worden und Zehntausende machen sich nun auf, ihr Glück im Goldrausch zu suchen. Quasi über Nacht entsteht die Stadt Dawson City, wächst rasant auf 35.000 Einwohner an. Heute leben in der immer noch zweitgrößten Stadt des Yukon-Territoriums etwa 1500 Menschen. Der Goldrausch ist vorbei, die Einwohner setzen auf den Tourismus.
Natur, wohin das Auge reicht
Und der boomt - in ganz Kanada. Das liegt am Verkaufsschlager Natur: endlose Wälder, unbändige Flüsse, grenzenlose Prärie oder smaragdgrüne Seen, so groß, dass ganze Bundesländer hineinpassen - Kanada bietet das alles im Übermaß. Gezackte Bergketten, wilde Tundren oder gigantische Wasserfälle wie die des Niagara locken jedes Jahr Millionen Touristen ins Land. Allein die Niagara-Fälle, 52 Meter hoch und 675 Meter breit, besuchen jährlich mehr als fünf Millionen Schaulustige.
Aber nicht nur die unfassbare schöne und wilde Natur zieht in ihren Bann. Auch das pulsierende Großstadtleben verzaubert. Die Millionenstädte Toronto, Montreal, Vancouver, Calgary oder Edmonton, dazu die Hauptstadt Ottawa oder das ehemalige "Stadacona“ ziehen in ihren Bann. Zahllose Film-, Theater- und Musikfestivals laden kulturell Interessierte ein. Sportbegeisterte kommen etwa beim Nationalsport Eishockey auf ihre Kosten - oder bei einer anderen Outdoor-Sportart: Segeln, Canyoning, Rafting, Klettern oder Angeln. Schlittenhunderennen wie der weltbekannte Yukon Quest, der sich über zehn bis zwölf Tage hinzieht und von Whitehorse nach Fairbanks über eine unwirtliche 1000 Kilometer lange Strecke führt. Der Kanadier weiß Stadtleben und Naturbegeisterung zu verbinden.
Ab nach Kanada
"Die Sehnsucht nach Einsamkeit, nach Natur, nach Abenteuer, nach grenzenloser Freiheit ist ungebrochen. Sehnsüchte, die in Kanada gestillt werden." So treffend beschreibt es Iris Lemanczyk in ihrem Begleittext zu Axel M. Moslers Bildband "Canada". Auf 120 Seiten sind in diesem Buch 50 fantastische Panoramafotografien versammelt, die einerseits die einzigartige Natur Kanadas mit ihren grandiosen Landschaften einfängt, andererseits aber auch einen Einblick in die großen Metropolen des Landes gibt.
"Canada", erschienen im Verlag Edition Panorama, ist damit nicht nur ein Bildband für Naturenthusiasten und Sportbegeisterte, sondern auch für Liebhaber von Skyline-Bildern und Stadtaufnahmen.
Quelle: ntv.de