Legendäres 24-Stunden-Rennen BMW kehrt zurück nach Le Mans
23.07.2016, 12:44 Uhr
Mit dem BMW V12 LMR waren die Münchener 1999 in Le Mans erfolgreich.
(Foto: picture-alliance / dpa)
Beim Kampf um den Sieg im 24-Stunden-Rennen von Le Mans bekommen Audi, Porsche und Toyota namhafte Konkurrenz: BMW kündigt seine Rückkehr an die traditionsreiche Strecke an. Neben der Langstrecken-WM hat BMW noch eine andere Serie im Visier.
Es ist ein Paukenschlag vor dem vierten Saisonrennen der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) am kommenden Sonntag auf dem Nürburgring: BMW plant die Rückkehr in die Serie und damit auch zum Traditionsrennen in Le Mans. BMW wäre dann nach Audi und Porsche die dritte deutsche Marke, die in der WEC fährt.
"Bei der FIA World Endurance Championship handelt es sich um ein interessantes Format", sagte BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich. "In der nächsten Schleife des Bewertungsprozesses der Motorsport-Strategie wird das sicher eine Rolle spielen." Demnach ist der Einstieg und damit das Le-Mans-Comeback der Bayern für 2018 angedacht.
Die Konkurrenz freut sich über den möglichen Einstieg: Dadurch würde die WM mehr "Aufmerksamkeit" und "Attraktivität" erhalten, sagte der Leiter des Le-Mans-Teams von Porsche, Fritz Enzinger. Der langjährige BMW-Motorsport-Mitarbeiter hält die Entwicklung für einen "logischen Schritt", denn für Hersteller werde es immer wichtiger, Technik im Motorsport zu erproben.
Zuletzt war BMW-Motorsport 2010 und 2011 in Le Mans dabei. Die Münchner hatten 1999 mit dem Schnitzer-Team aus Freilassing ihren bisher einzigen Triumph bei dem legendären Langstreckenrennen in Frankreich geschafft.
Spekulationen über Formel E
Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa beschäftigt sich BMW auch mit einem Engagement in der zwei Jahre alten Formel E, einer Rennserie für Wagen mit einem Elektromotor. BMW äußerte sich dazu allerdings noch zurückhaltender als über den WEC-Einstieg.
"Die Formel E ist eine sehr interessante Serie mit großem Potenzial und einer anderen Zielgruppe", sagte Fröhlich. "Für uns ist es allerdings Voraussetzung, dass man ein Rennen mit einem Fahrzeug vom Start bis ins Ziel bestreiten kann." Momentan müssen bei den Rennen die Autos wegen leerer Batterien schon nach rund 25 Minuten getauscht werden. Das soll es zumindest laut FIA in der fünften Formel-E-Saison ab 2018 nicht mehr geben.
Den Ausstieg der Bayern aus der Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) sollen diese Pläne nicht bedeuten - jedenfalls mittelfristig. Entwicklungsvorstand Fröhlich sagte, BMW habe sich wie die anderen Teams, Audi und Mercedes-Benz, verpflichtet, bis 2018 die Serie zu verbessern. Bei der geplanten Neuausrichtung der Motorsport-Strategie ist eine BMW-Rückkehr in die Formel 1 derzeit kein Thema.
Quelle: ntv.de, shu/dpa