Die Tour hat ihren "ersten" DopingfallFrank Schleck positiv getestet
Der Tour de France droht der nächste große Doping-Skandal: Der Luxemburger Radprofi Frank Schleck vom Team RadioShack-Nissan, Dritter der Frankreich-Rundfahrt von 2011, wird auf der 13. Etappe positiv auf das verbotene Diuretikum Xipamid getestet. Das Mittel dient dazu, Dopingmittel zu verschleiern. RadioShack-Nissan nimmt Schleck aus dem Rennen.
Der Luxemburger Radprofi Frank Schleck vom Team RadioShack-Nissan ist während der 99. Auflage der Tour de France positiv auf eine verbotene Substanz getestet worden. Das teilte der Radsport-Weltverband UCI mit. Damit drohe der Tour der "erste große Dopingfall in diesem Jahr". Schleck belegte im Gesamtklassement der diesjährigen Schleife den zwölften Rang.
Laut UCI wies eine Urinprobe des Luxemburgers vom 14. Juli das Diurretikum Xipamid auf. Diuretika werden im Radsport häufig dazu verwendet, Dopingmittel zu verschleiern.
Nach den Anti-Doping-Regeln der UCI führt der Befund nicht automatisch zu einer Sanktion. Schleck hat vier Tage Zeit, die Öffnung der B-Probe zu beantragen. Erst wenn dieses Ergebnis auch positiv ausfällt, gilt er als überführter Doping-Sünder. Allerdings forderte der Verband den Rennstall RadioShack auf, "die nötigen Schritte zu ergreifen". Die Mannschaft teilte daraufhin mit, dass Schleck nicht mehr an der laufenden Tour teilnehmen wird.
RadioShack ist das Team des belgischen Manager Johan Bruyneel, der von der US-Anti-Doping-Agentur USADA wegen Dopings angeklagt ist. Er soll gemeinsam mit dem siebenmaligen Tour-Sieger über Jahre hinweg systematisch manipuliert haben.
Frank Schleck ist der ältere Bruder von , der die laufenden Frankreich-Rundfahrt wegen eines Steißbeinbruches hatte absagen müssen. Der 27-Jährige war nach der Verurteilung des ursprünglich siegreichen Spaniers Alberto Contador nachträglich zum Tour-Gewinner 2010 erklärt worden.