Sport

Hochwirksame Mikro-Dosierungen Neue Dopingstudie stellt Kontrollen infrage

Mikro-Dosierungen werden rasch abgebaut und sind nicht mehr nachweisbar.

Mikro-Dosierungen werden rasch abgebaut und sind nicht mehr nachweisbar.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit einem engen Kontrollnetz will der Sport den Kampf gegen Doping gewinnen. Sportwissenschaftler weisen nun nach: Moderne Dopingmethoden mit kleinsten Dosen sind nicht nur hochwirksam, sondern quasi nicht nachweisbar.

Auch Doping mit Mikro-Dosierungen kann verblüffende Leistungssteigerungen bewirken und ist kaum nachweisbar. Dies ist die grundlegende Erkenntnis einer klinischen Studie französischer Sportwissenschaftler, von der die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Das zunächst geheime Human-Experiment musste 18 Monate um die Genehmigung kämpfen, dann sei es von der Ethikkommission und auch von der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada abgesegnet worden.

Unter Kontrolle von Sportärzten seien acht Probanden 29 Tage lang Blut- und Hormondopingmittel in kleinsten Dosierungen verabreicht worden. Gezielt gedopt wurde mit Eigenblut, das am 20. Tag reinfundiert wurde. Dazu kamen der Blutverdicker Epo, Wachstumshormon und Kortikosteroide. Zusätzlich wurden in ständiger Anbindung an ein Labor massive Belastungstests durchgeführt.

Keine Auffälligkeiten im Blut

Er fühle sich "wie auf einen anderen Planeten" versetzt, habe ein Studienteilnehmer den Effekt beschrieben. Die minimalen Dopinggaben verhalfen den Probanden - acht Ausdauerathleten auf europäischem Spitzenniveau - zu "beeindruckenden Leistungssprüngen". Der beste Radfahrer steigerte seine Leistung um fünf Prozent. Im 3000-Meter-Hallenlauf wurden Verbesserungen zwischen 10 und 26 Sekunden verzeichnet.

"Im Ernstfall hätten die wissenschaftlich kontrollierten Dopingbetrüger keinerlei Entdeckung befürchten müssen", heißt es in der "SZ". Die Mikro-Dosierung der verabreichten Substanzen sorgte dafür, "dass es keinerlei Auffälligkeiten in ihren biologischen Blutpässen gab". Die Dopingmittel seien dann nur "in sehr kurzen Zeitfenstern nachweisbar, der Körper baut sie rasch ab".

Deswegen werde im Elitesport Doping mit Mikrodosierungen vorzugsweise am Abend betrieben, heißt es weiter. Während der Nacht ist es den Dopingkontrolleuren nicht erlaubt, die Sportler aus dem Bett zu holen und ihr Blut zu testen. Am nächsten Morgen sind die verräterischen Spuren wieder verschwunden.

Quelle: ntv.de, hla/dpa

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