Der Sport-Tag

Der Sport-TagEx-Fifa-Berater beklagt "Vetternwirtschaft" um Ceferin

13.09.2016, 09:58 Uhr

28429942
Mark Pieth saß von November 2011 bis Ende 2013 der IGC vor, der unabhängigen Governance-Kommission der Fifa. (Foto: picture alliance / dpa)

Am Mittwoch wählt die Europäische Fußball-Union (Uefa) einen neuen Präsidenten. Sollte Aleksander Ceferin das Rennen auf dem Kongress in Athen machen, sieht der ehemalige Fifa-Ethikberater Mark Pieth den Reformprozess im internationalen Fußball durch Vetternwirtschaft gefährdet. Der Slowene Ceferin ist ein guter Bekannter des jüngst ernannten Chefaufseher des Weltverbands, Tomaz Vesel.

  • "Das ist eine persönliche Freundschaft", sagte Pieth der Nachrichtenagentur AP. "Es gibt keine generelle Regel dagegen, aber das ist einfach Patronage. Das ist klar", so Pieth weiter.

  • Als Chef der Audit- und Compliance-Komission ist Vesel auch für die Entschädigung des Fifa-Councils mitverantwortlich, dessen Mitglied Ceferin bei einer erfolgreichen Kür zum Nachfolger von Michel Platini wäre.

  • Auch mit dem Weltverband ging Pieth hart ins Gericht: "Es gibt keine neue Fifa", sagte der Rechtsprofessor. "Es ist ein wenig eine Variation von dem, was wir gewöhnt sind. Hier ist es eine Vetternwirtschaft."

Ceferin konkurriert mit dem Niederländer Michael van Praag um die Uefa-Präsidentschaft und hat unter anderem Stimmzusagen aus Deutschland, Skandinavien, Russland und weiten Teilen Osteuropas. Zuletzt hatte Fifa-Präsident Gianni Infantino Medienberichte aus den Niederlanden und Norwegen zurückgewiesen, dass seine Berater Lobbyarbeit für Ceferin betrieben hätten.

Quelle: ntv.de