Formel1

Schumacher greift an Drei Jahre im Silberpfeil

Die Sensation ist endgültig perfekt und Michael Schumacher hat sogar noch einen draufgesetzt: Der Formel-1- Rekordweltmeister will die kommenden drei Jahre für Mercedes Grand Prix an den Start gehen.

Da freut er sich: Michael Schumacher.

Da freut er sich: Michael Schumacher.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

"Ich fühle mich gerade wie ein 12-Jähriger, der durch die Gegend hüpft wie ein kleiner Junge", beschrieb der Kerpener, der am 3. Januar 41 Jahre alt wird, seine Gefühlslage. Nun beginne für ihn ein neuer Abschnitt in seiner Rennfahrer- Karriere, "und ich freue mich ungemein, ihn mit so alten Freunden wie Ross Brawn und den alten Weggefährten von Mercedes angehen zu können". Unmissverständlich auch die Kampfansage des siebenmaligen Weltmeisters an die teilweise 20 Jahre jüngere Konkurrenz: "Mein Ziel wird natürlich sein, am Ende oben auf dem Treppchen zu stehen."

Sein 250. und letztes Rennen bestritt er am 22. Oktober 2006 in Sao Paulo. "Drei Jahre Abstinenz haben mir alle Energie zurückgegeben", sagte Schumacher, der sich bei seinem Abschied damals müde und ausgelaugt gefühlt hatte. "Es ist die beste Wahl", sagte Teamchef Ross Brawn. "Es ist eine große Herausforderung für mich, gegen einen der besten Fahrer aller Zeiten anzutreten", meinte Nico Rosberg zu seinem neuen und rund 17 Jahre älteren Teamkollegen.

"Sie hat es am Funkeln meiner Augen gesehen"

Dass Schumacher, der im Sommer ein Comeback aus gesundheitlichen Gründen noch hatte absagen müssen, nun für die Silberpfeile einen Mythos wiederbeleben will, liegt auch an Teamchef Brawn. Der hatte Schumacher im November angerufen. Und da hatte der 40-Jährige längst wieder Lunte gerochen. Das erkannte auch Gattin Corinna. "Sie hat es am Funkeln meiner Augen gesehen", erklärte Schumacher, der seit 1996 mit seiner Ehefrau und seinen beiden Kindern am Genfer See wohnt.

Mit dem Engagement bei Mercedes schließt sich für Schumacher auch ein Kreis. "Im April 1991, ich war gerade seit einem halben Jahr für die Motorsport-Aktivitäten von Mercedes-Benz verantwortlich und da stand der Mercedes-Junior Michael Schumacher abends neben mir auf dem Balkon und sagte leise und ohne den geringsten Zweifel in der Stimme: 'Langsam wird's Zeit, dass ich in die Formel 1 komme'", erzählte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.

Nun will er etwas zurückgeben

Maßgeblich soll der schwäbische Automobilbauer Starthilfe bei Schumachers Einstieg in die Königsklasse gegeben haben. Vor knapp 20 Jahren hatte Mercedes mit seinem damaligen Schweizer Partner Peter Sauber den Kerpener als Werksfahrer in der Sportwagen- Weltmeisterschaft verpflichtet. "Ich bin froh, dass ich nun etwas zurückgeben kann", sagte Schumacher, der im Februar erstmals offiziell seinen neuen Rennwagen testen darf. "Es war immer meine Stärke, mich schnell einzustellen und flexibel zu sein", sagte er gut gelaunt.

In den Tagen und Wochen zuvor hatten weder Schumacher noch Mercedes klare Aussagen getroffen, Dementis blieben ebenso aus wie Bestätigungen. Erst Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo sprach offen von Schumachers Absicht, für Mercedes 2010 ein Comeback zu geben. Von der Scuderia hatte Schumacher Grünes Licht bekommen, er war seit dem Rücktritt nach seinem letzten Rennen am 22. Oktober 2006 als Berater für Ferrari tätig.

Deutsches Duo im Mercedes-Werksteam

Und nun wird er bei einem der Erzrivalen Gas geben, 1240 Tage nach seinem letzten Rennen wird er beim Saisonauftakt in der Wüste von Sakhir erneut in der Startaufstellung stehen. Zusammen mit Rosberg wird Schumacher das deutsche Duo im Mercedes-Werksteam bilden - erstmals werden damit zwei Piloten mit Kennzeichen D für denselben Rennstall antreten.

Für Mercedes soll es auch die Renaissance des Silberpfeil-Mythos werden. 1955 hatte Juan Manuel Fangio den bis dato letzten WM-Titel für ein werkseigenes Team des schwäbischen Autobauers eingefahren, der erst am Montag auch noch die Zusammenarbeit mit dem staatlichen Öl- und Gasunternehmen Petronas aus Malaysia als neuer Hauptsponsor bekanntgegeben hatte.

Quelle: ntv.de, Jens Marx, dpa

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