Formel1

Mercedes nennt Trennungsgrund Schumacher zierte sich zu lange

"Michael war sich immer unschlüssig, was er tun möchte." Sagt Ross Brawn.

"Michael war sich immer unschlüssig, was er tun möchte." Sagt Ross Brawn.

(Foto: REUTERS)

Teamchef Ross Brawn nennt Michael Schumachers Unentschlossenheit als Grund für das Aus des Rekordweltmeisters beim Formel-1-Team Mercedes genannt. "Michael war immer unsicher, was er machen will." Der Deutsche habe dem Team nie ein klares Signal gegeben, ob er bleiben wolle.

Die Unentschlossenheit über seine Zukunftspläne hat Michael Schumacher offenbar sein Cockpit beim Formel-1-Rennstall Mercedes gekostet. Dieser Ansicht ist zumindest sein Teamchef und langjähriger Wegbegleiter Ross Brawn. "Michael war sich immer unschlüssig, was er tun möchte", sagte Brawn der BBC. Schumacher sei nicht gezwungen worden, sein Cockpit zum Jahresende für Lewis Hamilton zu räumen. Vielmehr habe der 43 Jahre alte Kerpener nie deutlich gesagt, dass er über seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag hinaus bei den Silberpfeilen bleiben möchte.

"Michael wusste immer über die Gespräche (mit Hamilton, die Red.) Bescheid. Michaels Unsicherheit und das steigende Interesse von Lewis für unser Angebot kamen zeitlich zusammen", erklärte Brawn. Schumacher sei nun aber froh, dass das Team mit Ex-Weltmeister Hamilton einen so starken Fahrer habe. Brawn betonte in dem BBC-Interview aber auch, dass Hamilton in der kommenden Saison gegenüber Teamkollege Nico Rosberg nicht bevorzugt werden soll: "Es gibt keinen Nummer-eins-Status. Lewis hat das in unseren Gesprächen auch niemals gefordert."

Haug lässt die Tür offen

Monatelang war neben den Zukunftsplänen von Schumacher auch über Hamiltons Möglichkeiten in der Königsklasse spekuliert worden. Der Weltmeister von 2008 zögerte eine Vertragsverlängerung bei seinem jetzigen Rennstall McLaren hinaus und liebäugelte Gerüchten zufolge schon lange mit dem Cockpit des 16 Jahre älteren Schumachers. Dass der derzeit Viertplatzierte der WM-Wertung durch den am Freitag bekanntgegebenen Wechsel für den Rest der Saison seine Aufgaben beim britischen Rennstall vernachlässigen könnte, glaubt McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh indes nicht. "Wir versuchen, die letzten sechs Rennen und beide Weltmeisterschaften zu gewinnen. Lewis hat mir versichert, dass er professionell arbeiten wird, so lange er ein Fahrer von McLaren ist", sagte Whitmarsh.

Derweil hat Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug eine Zukunft Schumachers beim deutschen Autobauer in anderer Funktion nicht ausgeschlossen. Möglicherweise werde der Rennstall weiter mit ihm zusammenarbeiten. "Er wird zu seinem Zeitpunkt sagen, was er wählt und was er weiter macht", erklärte Haug. Schumacher hat sich bislang nicht zu seiner Zukunftsplanung geäußert. Neben einem endgültigen Abschied wird auch über ein Engagement als Berater oder Sportdirektor spekuliert. Nicht ausgeschlossen erscheint aber auch ein Wechsel in der Formel 1 zum Sauber-Team oder sogar ein Comeback bei Ferrari. Bei beiden Rennställen wird ein Cockpit frei.

Quelle: ntv.de, sid/dpa

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