Dramatisches Bundesliga-Finale 1899 siegt, Fortuna steigt ab
18.05.2013, 18:21 Uhr
(Foto: dpa)
Drama, Baby, Drama: Das Saisonfinale im Fußball-Oberhaus hat einiges zu bieten. Die Bilanz: Fortuna Düsseldorf steigt ab, Hoffenheim schießt sich nach einem längst verloren geglaubten Spiel sensationell in die Relegation und Augsburg ist gerettet.
Fortuna Düsseldorf muss ein Jahr nach dem Aufstieg in die Fußball-Bundesliga die Eliteklasse wieder verlassen, während 1899 Hoffenheim am 34. und letzten Spieltag durch einen Sensationssieg in Dortmund noch Relegationsplatz 16 eroberte, und Schalke 04 erkämpfte sich im "Endspiel" beim SC Freiburg den vierten Platz und die lukrative Teilnahme an der Qualifikation zur Champions League. Der SC Freiburg und Eintracht Frankfurt vertreten die Bundesliga neben DFB-Pokalfinalist VfB Stuttgart im kommenden Jahr in der Europa League. Der FC Augsburg konnte sich in letzter Minute als Tabellen-Fünfzehnter retten. Das waren die letzten Entscheidungen der 50. Bundesliga-Saison seit 1963.
Sejad Salihovic war als doppelter Foulelfmeter-Schütze (77./82.) der Matchwinner für Hoffenheim und sicherte den 2:1 (0:1)-Erfolg bei Champions-League-Finalist Borussia Dortmund, der eine Woche vor dem Duell gegen Bayern München in London die Generalprobe verpatzte. In der dritten Minute der Nachspielzeit wurde ein Treffer von Marcel Schmelzer zum 2:2 wegen Abseitsstellung zu Recht nicht gegeben. Schon in der sechsten Minute brachte BVB-Torjäger Robert Lewandowski mit seinem 24. Saisontor die Dortmunder in Führung. Vor dem zweiten Salihovic-Strafstoß sah BVB-Keeper Roman Weidenfeller wegen einer Notbremse die Rote Karte.
FCB dreht Rückstand gegen Gladbach
Die Fortuna (30 Punkte) verlor bei Hannover 96 mit 0:3 (0:1) und musste außer Hoffenheim (31) auch Augsburg (33) noch an sich vorbeiziehen lassen. Die Schwaben setzten sich gegen Schlusslicht Fürth mit 3:1 (1:0) durch. Nur Champions-League-Finalist und Meister Bayern München feierte eine gelungene Generalprobe. Dortmunds Endspielgegner kam beim Torfestival im Borussia-Park zu einem 4:3 (2:3) bei Borussia Mönchengladbach.
Martin Stranzl (4.), Mike Hanke (5.) und Harvard Nordtveit (10.), einem Gegentor von Javi Martínez (7.), brachten die Gladbacher innerhalb von sieben Minuten 3:1 in Führung. Drei Gegentore in den ersten zehn Minuten hatten die Bayern noch nie in 48 Jahren Bundesliga-Zugehörigkeit kassiert. Franck Ribéry (18.) traf zum erneuten Anschlusstor und zum 3:3 (53.). Arjen Robben (59.) schoss die Bayern zum Sieg. Meister-Coach Jupp Heynckes verabschiedete sich vermutlich in Mönchengladbach, wo er als Profi und Trainer einen Großteil seiner Karriere verbracht hatte, von der Bundesliga-Bühne.
Schalke in der Königsklasse
Schalkes Jungstar Julian Draxler erzielte das 1:0-Führungstor (20.) bei den Breisgauern, die im Falle eines Sieges noch selbst Rang vier hätten erreichen können. Jonathan Schmid (54.) egalisierte für das Bundesliga-Überraschungsteam. Doch ein kurioses Eigentor von Julian Schuster (57.) siegten die Königsblauen. In Hannover schoss Mame Diouf (36.) die 96er in Führung, nachdem die Fortuna einige gute Chancen zum 1:0 ausgelassen hatte. Didier Ya Konan (61./76.) beseitigte letzte Zweifel am Hannoveraner Sieg. Der FC Augsburg erzielte durch Tobias Werners Freistoß (30.) das 1:0 gegen Fürth, nachdem die Franken einen Foulelfmeter durch Edgar Prib vergeben hatten.
Der Strafstoß war vom Schiedsrichter wiederholt worden, nachdem Prib zunächst getroffen hatte, aber ein Teamkollege zu früh in den Sechzehnmeterraum gelaufen war. Beim zweiten Versuch parierte FCA-Keeper Alexander Manninger. Jan-Ingwer Callsen-Bracker (55.) erhöhte auf 2:0. Florian Trinks (62.) sorgte für das 1:2, Dong-Won Ji (75.) für den Endstand. Eintracht Frankfurt schaffte trotz eines 2:2 (1:2) gegen den VfL Wolfsburg den Einzug in die Europa League. Jan Polak (8.) und Diego (19.) trafen für die Niedersachsen. Alexander Meier (36., Foulelfmeter) und Rodriguez (90., Eigentor) sorgten für das 2:2 für die Riederwälder.
Werder verliert gegen Nürnberg
Drei Tage nach der Trennung von Trainer-Urgestein Thomas Schaaf unterlag Werder Bremen 2:3 (1:0) beim 1. FC Nürnberg. Der belgische Nationalspieler Kevin de Bruyne (37.) traf zum 1:0 für die Hanseaten, die von den Schaaf-Assistenten Wolfgang Rolff und Matthias Hönerbach betreut wurden. Per Nilsson (61.) markierte das 1:1-Ausgleichstor für den Club. Sebastian Polter (81.) und Tomas Pekhart (88.) legte nach. Für Werder traf nochmals de Bruyne (90.). Pokalfinalist VfB Stuttgart musste sich im Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 mit einem 2:2 (2:2) zufrieden geben.
FSV-Keeper Christian Wetklo (22., Eigentor) und Arthur Boka (33.) trafen für die Schwaben, die am 1. Juni im DFB-Pokalfinale auf Rekord-Cup-Gewinner Bayern München treffen. Chinedu Ede (16.) und Nicolai Müller (42.) schossen die Mainzer Treffer. Der Hamburger SV unterlag Champions-League-Starter Bayer Leverkusen 0:1 (0:0). Bayer-Torjäger Stefan Kießling (90.) traf und sicherte sich mit seinem 25. Saisontreffer die Torjägerkanone.
Quelle: ntv.de