Fußball

Aufregung um Sunderland-Trainer Di Canio: "Bin kein Faschist"

Paolo di Canio soll Sunderland vor dem Abstieg retten. Um Fußball ging es nach seiner Verpflichtung als Trainer aber bisher kaum.

Paolo di Canio soll Sunderland vor dem Abstieg retten. Um Fußball ging es nach seiner Verpflichtung als Trainer aber bisher kaum.

(Foto: AP)

Der umstrittene Fußballtrainer Paolo di Canio gibt nun doch eine Stellungnahme zu seiner Gesinnung ab - und zeigt sich geläutert. "Ich bin kein Rassist und ich unterstütze nicht die faschistische Ideologie", sagt der neue Coach des FC Sunderland.

Der umstrittene Trainer Paolo di Canio hat sich nach der Aufregung um seinen Amtsantritt beim englischen Fußball-Erstligisten FC Sunderland erstmals vom Faschismus distanziert. "Ich bin nicht der Mann, als der ich dargestellt werde. Ich bin kein Rassist und unterstütze keine faschistischen Ideologien. Ich respektiere jeden", wird der 44-jährige Italiener auf der Internetseite des Klubs zitiert: "Ich sollte mich nicht rechtfertigen müssen, aber dies musste ich nun klarstellen. Von nun an werde ich nur noch über Fußball sprechen."

Paolo di Canio beim römischen Gruß.

Paolo di Canio beim römischen Gruß.

(Foto: dpa)

2005 hatte sich Di Canio noch anders geäußert. Damals hatte er der italienischen Nachrichtenagentur ANSA gesagt, er sei "Faschist, aber kein Rassist". Als Spieler von Lazio Rom war er mehrfach negativ aufgefallen. Unter anderem, als er einen Sieg gegen den Lokalrivalen AS Rom mit dem römischen Gruß feierte. Die Geste, die dem Hitlergruß ähnelt, hatte di Canio mehrfach bei Lazio-Spielen gemacht.

In Sunderland hat di Canio am Sonntag den früheren Nationalspieler Martin O'Neill abgelöst. Bis Februar hatte er den englischen Drittligisten Swindon Town trainiert. Seine Verpflichtung beim abstiegsbedrohten Tabellen-16. der Premier League hatte sofort heftige Reaktionen ausgelöst.

Di Canio sprach von böswilligen und persönlichen Anschuldigungen, die er als schmerzvoll empfinde. Bei seiner Vorstellung als Sunderland-Coach am Dienstag wich er den Fragen nach seiner politischen Einstellung aus. "Ich bin hier nicht im britischen Parlament", sagte der Italiener. Die Diskussionen über seine vor Jahren getroffenen Aussagen seien "lächerlich und armselig".

Die Vorbereitung auf Sunderlands nächstes Meisterschaftsspiel an diesem Sonntag beim FC Chelsea geriet bisher dennoch völlig in den Hintergrund. Ex-Außenminister David Miliband trat nach di Canios Verpflichtung sogar als Vorstandsmitglied zurückgetreten. Auch von den Fans hagelte es Kritik.

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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