Gisdol übernimmt Trainerposten Hoffenheim feuert Kurz und Müller
02.04.2013, 11:08 Uhr
Acht Punkte in zehn Ligaspielen sind zuwenig: Der akut abstiegsbedrohte Fußball-Bundesligist TSG 1899 Hoffenheim entlässt Trainer Marco Kunz und Manager Andreas Müller mit sofortiger Wirkung. Richten soll es nun Markus Gisdol für die Kraichgauer.
Der abstiegsbedrohte Fußball-Bundesligist TSG Hoffenheim hat Trainer Marco Kurz und Manager Andreas Müller entlassen. Neuer Trainer wird Markus Gisdol, bis Dezember vergangenen Jahres Assistenz-Trainer des FC Schalke 04 unter Huub Stevens und zwischen 2009 und 2011 Trainer der zweiten Mannschaft in Hoffenheim. Das bestätigte der Klub.
Gisdol, 43 Jahre alt, übernehme die TSG "mit sofortiger Wirkung und wurde von der Vereinsführung mit dem beschlossenen Neuaufbau über die laufende Saison hinaus betraut", hieß es. "Manager Andreas Müller, der bisherige Cheftrainer Marco Kurz sowie dessen Co-Trainer Günther Gorenzel wurden von ihren Aufgaben entbunden." Gisdol ist nach Markus Babbel, Frank Kramer und eben Kurz bereits der vierte Verantwortliche auf der Trainerbank der Hoffenheimer in dieser Saison. Und wer ersetzt Müller? Sein Nachfolger wird der bisherige Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, Alexander Rosen. Allerdings nur so halb und nicht explizit. Es soll, so heißt es, Bindeglied zwischen Trainer, Geschäftsführer und Gesellschaftern sein. "Er wird nicht die Funktion des Managers haben", sagte Geschäftsführer Frank Briel.
"Muss das alles erst einmal sacken lassen"
Juli 2008 bis Januar 2011: Ralf Rangnick
Januar bis Juni 2011: Marco Pezzaiuoli
Juli 2011 bis Februar 2012:
Holger Stanislawski
Februar bis Dezember 2012: Markus Babbel
Dezember 2012: Frank Kramer
Dezember 2012 bis April 2013: Marco Kurz
seit April 2013: Markus Gisdol
Müller zeigte sich geschockt. "Ich muss das alles erst einmal in Ruhe für mich sacken lassen. Mehr kann und möchte ich zu diesem Zeitpunkt nicht sagen." Der Manager war erst im vergangenen September zur TSG gekommen, Kurz auf Betreiben Müllers dann in der Winterpause. Den beiden Schalker "Euro-Fightern" Kurz und Müller, die als Spieler mit den Gelsenkirchenern 1997 den Uefa-Pokal gewonnen hatten, wurde ausgerechnet eine Niederlage bei ihrem Ex-Klub zum Verhängnis.
Ihre Bilanz war auch schon vor dem 0:3 am vergangenen Samstag auf Schalke erschreckend gewesen. Müller, der am 18. September den vakanten Managerposten übernahm, um den damaligen Trainer Markus Babbel zu entlasten, bekam die Probleme nie in den Griff. Im Gegenteil: In der Personalie Tim Wiese, nur ein Beispiel gab er ein schwaches Bild ab. Müller nahm den ehemaligen Nationaltorhüter war im Winter aus dem Team, angeblich, um ihn zu schützten. Anfang März flog Wiese dann aus disziplinarischen Gründen ganz aus dem Kader, erst am Montag durfte er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.
Und der neue Trainer? Hatten die Hoffenheimer im Januar noch drei Punkte Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz, rutschte die Mannschaft unter ab. Seine Bilanz: acht Punkte aus zehn Bundesligaspielen, 17. und damit vorletzter Tabellenplatz. Der Abstand zum FC Augsburg auf Rang 16., der zumindest zu zwei Relegationsspielen gegen den Tabellendritten der zweiten Liga berechtigt, beträgt vier Punkte. Fortuna Düsseldorf auf dem rettenden Platz 15 hat bereits neun Zähler Vorsprung. Und am kommenden Freitag spielen die Hoffenheimer (ab 20.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) in Sinsheim gegen - genau, Düsseldorf.
Quelle: ntv.de, sgi/sid/dpa